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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
Autoren: Harald Evers
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schwierig werden«, erklärte er mit seiner kalten Echsenstimme. »Sie
läuft inzwischen auf jedem dritten Kanal.«
Der Doy stieß ein Ächzen aus, verstummte aber, als sein Bewacher drohend den Kolben seiner Waffe hob. Auf dem Holoscreen
fuhr das Bild indessen wieder auf den Ajhan.
»Und nun zwei wichtige Bitten. Glauben Sie nichts von dem,
was Sie hier hören, solange Sie nicht wirklich überzeugt sind oder
die von uns angekündigten Beweise von der Öffentlichkeit geprüft
und für wahr befunden wurden. Wir wollen uns nicht der gleichen
manipulativen Vorgehensweise schuldig machen, die wir den
Pusmoh vorwerfen. Und die zweite Bitte: Informieren Sie jeden,
den Sie kennen, über diese Nachrichtensendung. Sie wird von
einem geheimen Ort aus gesendet und ständig wiederholt. Sie
können sie im TV-Programm auf wechselnden Kanälen immer
wieder sehen sowie auf vielen Sites im lokalen Stellnet. Mein Name ist Ain:Ain’Qua, und ich spreche für den Orden der Bewahrer,
der seit über dreitausend Jahren das Ziel verfolgt, die Verbrechen
der Pusmoh zu entlarven und den Völkern der Milchstraße die
Freiheit zurückzugeben.« Eine kurze Melodie ertönte, während ein
Hintergrundbild das Spiral-Symbol von ODB-Television zeigte und
unten, in flammend roter Laufschrift, die Worte: WICHTIGE
EILMELDUNG durchliefen.
Nach kurzer Zeit ging es wieder weiter. Die Kamera fasste alle
vier Anwesenden ins Bild: ganz links den Muuni, dann Leandra,
Ain:Ain’Qua und den Drakken, der ganz rechts saß.
»Jeder von uns möchte ihnen jetzt«, erklärte Leandra, »stellvertretend einen kurzen Bericht über die Verbrechen geben, welche die Pusmoh an seiner Rasse begangen haben. Ich selbst
möchte damit beginnen. Mein Name ist Leandra, ich stamme von
einer… Barbarenwelt, wie Sie hier, im Sternenreich der Milchstraße, es vielleicht nennen würden.« Sie lächelte. »Wir nennen sie
die Höhlenwelt, denn mein Volk lebt tief unter der Oberfläche einer zerstörten Welt. Vor etwa zweitausend Jahren…«
Gebannt starrten alle Anwesenden, den Drakkenpiloten ausgenommen, auf die Holoscreens, auf denen Leandra in mitreißender
Weise, aber ausgesprochen knapp die Geschichte der Höhlenwelt
erzählte. Sie berichtete, wie sie hinaus ins All ins PusmohSternenreich geriet und was sie dort erlebte. Roya konnte ihre
Aufregung nicht verbergen, sie trat von einem Fuß auf den anderen, während sie sich an Munuel festhielt, der ungläubig lauschte.
Altmeister Ötzli verfolgte Leandras Bericht mit bitterer Miene, der
Doy mit wütend zusammengebissenen Zähnen. Der LiinQour
starrte mit dem gewohnt kalten und desinteressierten Ausdruck
eines Drakkengesichts in den Holoscreen. Als jedoch nach Leandra Sherresh das Wort ergriff, hätte man in seinen geschlitzten
Echsenaugen plötzlich erwachende Neugier erkennen können. Die
drei Menschen, die den Doy und den Drakkenoffizier beobachten
und bewachen sollten, waren von den Berichten der Vortragenden
völlig fasziniert und bekamen nicht mit, dass der Muuni-Wurm,
der ständige Begleiter des Drakkenoffiziers, plötzlich verschwunden war. »Leandra muss hier sein!«, rief Roya aufgeregt und deutete auf den großen Holoscreen. Die Sendung war zu Ende, und
das ODB-Symbol mit der roten Laufschrift war wieder aufgetaucht. »Auch wenn das eine ständige Wiederholung ist – das ist
doch gerade erst aufgenommen worden! Ich wette, sie ist noch
hier! Wir müssen sie finden!«
Ötzli lachte auf. »Aber wie? Um das zu senden, müssen sie
wahrlich von einem geheimen Ort aus operieren! Wie willst du sie
da finden?«
Roya starrte Ötzli an. In seiner Miene tobte ein Sturm. Schlimm
genug für ihn, dass er mit dem Makel eines Verräters leben musste, auch wenn er zuletzt die Seiten wieder gewechselt hatte und
ihnen jetzt beistand. Allerdings war nun durch die Berichte Leandras und Ain:Ain’Quas vor den Augen Royas die ganze Tragweite
seines Verrats offenbar geworden. Er wollte ihr helfen, das sah
sie, aber die Scham zerriss ihn beinahe. »Es gäbe eine Möglichkeit, sie zu erreichen.« Alle Gesichter fuhren herum. Es war der
LiinQour gewesen, der das gesagt hatte; er war in seinem Sitz
herumgeschwenkt und blickte die Aufständischen auf gewisse
Weise herausfordernd an. Roya, die schon in so viele Drakkengesichter geblickt hatte, erschauerte. Tief in diesen kalten Echsenaugen glaubte sie zum ersten Mal so etwas wie eine Seele erkennen zu können. Etwas, das nicht mehr wie eine Marionette
gehorchen wollte, das sich plötzlich gegen ein
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