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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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hat mich eingeladen … Und, wie bitte? Pit ist dein Freund?«, fragte ich völlig überrascht. Das hatte ich nicht gewusst.
    »Ja, was denkst du denn? Dass er mein Opa ist?«
    Jetzt konnte ich verstehen, warum sie wütend war. Das wäre ich an ihrer Stelle auch. So ein Mistkerl! Ich drehte mich zu Pit und erwartete, dass er seiner Freundin erklärte, wer für das Picknick verantwortlich war. Doch Pit dachte gar nicht daran, die Sache aufzuklären.
    »Es tut mir leid, Hase, aber ich weiß auch nicht, was Hanna von mir will.«
    Wie bitte? Was ich von ihm wollte? »Also, das ist doch die Höhe!«, rief ich, inzwischen stocksauer. »Du lockst mich in den Garten, zeigst mir den Todesbaum, den ich gar nicht sehen wollte, verpasst mir lauwarmen, billigen Sekt, machst mir einen Heiratsantrag, und dann tust du so, als ob ich was von dir wollte?«
    »Heiratsantrag?« Verena war blass geworden. Erstaunlich, wie schnell sich ihre Gesichtsfarbe verändern konnte. Das lag wohl an ihrem eher hellen Teint.
    »Jawohl, einen Heiratsantrag!«
    »Hase, bitte, das ist ganz anders, als du denkst.«
    »Ach ja?«
    »Glaub mir, das hab ich nur für uns getan. Sie bekommt doch den Hof nur, wenn sie heiratet. Und dann hätte ich mich bald wieder scheiden lassen, und mit dem Geld hätten wir beide uns ein schönes Leben machen können. Ich liebe doch nur dich!«
    Aha! So war das also! Er hatte mich also total linken wollen! Und ich hatte mich gefreut, weil er so nett zu mir war. Wie naiv war ich denn nur?
    »Du bittest eine andere Frau, dich zu heiraten, und behauptest, dass du mich liebst? Denkst du, ich glaub dir ein Wort?«, schnaubte Verena.
    »Ich will doch gar nichts von ihr. Schau sie dir doch an. Sie ist ja überhaupt nicht mein Typ …«
    Wie? Na, Gott sei Dank war ich das nicht!
    »… das hab ich doch nur gemacht, weil ich für dich – für uns – etwas aufbauen wollte …«
    Ihr Blick fiel auf die Decke. Auf den Kuchen auf der Decke.
    »Du hast meinen Kuchen mit zum Picknick gebracht!«, stellte sie entsetzt fest, und diese Tatsache schien das Fass für sie zum Überlaufen zu bringen.
    »Ich sollte ihn für dich backen, weil du ihn angeblich so gerne magst, und dabei war er für sie!« Verena deutete auf mich.
    »Aber Hase …!«
    »Du kannst mich mal!«
    »Und mich auch!«, setzte ich nach.
    »Verena, so war das doch nicht … Hanna, ich hab doch nur …«
    Pit redete sich um Kopf und Kragen, und innerhalb weniger Minuten war er sowohl seine Freundin als auch seinen Arbeitsplatz los.

Kapitel 10
    Nachdem die beiden weg waren, brauchte ich unbedingt ein wenig Bewegung, um mich abzureagieren. Ich machte einen flotten Spaziergang zu den Weiden. Es war windig geworden, und Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben. Der Anblick der Tiere beruhigte mich etwas. Vor allem der kleine Ringo, der hinter seiner Mutter herdackelte, zauberte ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Trotzdem war ich immer noch sauer auf Pit. Er hatte mich komplett hinters Licht führen wollen. Doch ob ich ihn deswegen gleich hätte rauswerfen sollen? Konnte ich ohne seine Mitarbeit auf dem Hof klarkommen? Andererseits, wie sollte ich ihm jetzt noch vertrauen?
    »Wenn du die Tiere weiterhin so grantig anschaust, wird die Milch sauer!«, tönte es hinter mir.
    Ich drehte mich zu Max um, der mit dem Fahrrad angekommen war, ohne dass ich ihn bemerkt hatte. Ich war ganz in meine Gedanken versunken gewesen. Der hatte mir jetzt gerade noch gefehlt.
    »Musst du dich so anschleichen?«, fuhr ich ihn an.
    »Entschuldige! Das nächste Mal hänge ich mir eine Kuhglocke um.«
    »Ach, lass mich in Ruhe!« Ich drehte mich weg und machte mich schnellen Schrittes auf den Weg zurück zum Hof.
    »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«, fragte er, während er mir hinterherradelte.
    Ich beachtete ihn gar nicht.
    »Hast du einen Korb bekommen?«
    Jetzt blieb ich so abrupt stehen, dass er mir gerade noch ausweichen konnte. Fast wäre er im Graben gelandet.
    »He! Pass doch auf!«, schimpfte er.
    »Jetzt hör mir mal zu. Ich weiß zwar nicht, was ich dir getan habe, doch dass du mich nicht mehr leiden kannst, hab ich inzwischen verstanden. Aber dann bitte … bitte … lass mich wenigstens in Ruhe.«
    »Ich will doch nur wissen, wann du wieder zurückgehst nach München.«
    Ich stand kurz davor zu explodieren. Ruhig bleiben, Hanna, ganz ruhig, sagte ich mir. Ich atmete langsam ein und aus.
    »Übermorgen. Da habe ich einen Termin.«
    »Aber du kommst am Abend wieder
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