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Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Titel: Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)
Autoren: Marie de Cambourg
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macht mal weiter, aber baut die Seiten höher als beim letzten Mal. Und seht zu, daß ihr das Ganze auch wieder zurückbauen könnt. Wir brauchen den Platz, wenn die beiden Wallache nächste Woche kommen. Ich bin dann drüben in meinem Büro.”
    “Ist recht, Chef.”

    Zurück in seinem kleinen Büro wusch sich Marcus die Hände und griff zum Kamm, um sich einigermaßen in Form zu bringen. Kurzer Blick in den Spiegel, ging immer noch. Während er auf die Fürstin wartete, schob er auf seinem Schreibtisch ein paar Papiere hin und her. In regelmäßigen Abständen streifte sein Blick ein Photo, das neben dem Telefon stand, und genau so regelmäßig nahm Marcus’ Gesicht einen reichlich verträumten Ausdruck an. Ein aufmerksamer Beobachter hätte festgestellt, daß es sich um das gleiche Bild handelte, wie es auch die Fürstin hatte, nur der Rahmen war ein anderer.  
    Hundegebell und heftiges Hühnergegacker rissen Marcus aus seinen Träumen. Flott wie immer preschte die Fürstin mit ihrem Land Rover auf den Vorplatz und kam in einer Staubwolke zum Stehen. Marcus wartete einen Augenblick, bis Hunde, Staub und Federvieh sich beruhigt hatten und ging dann, die Fürstin zu begrüßen.  

5

    Mathilde kletterte aus ihrem Wagen und klopfte sich energisch die Jacke ab. Neugierig blickte sie sich um. Wie jedes Mal, wenn sie nach Schönberg kam, war sie erstaunt, was Marcus in nur zwei Jahren aus dem Gut gemacht hatte. Seit ihrem letzten Besuch im Frühjahr hatte sich wieder allerlei verändert. Das Stallgebäude hatte wohl einen neuen Anstrich und ein neues Dach bekommen. Die Freitreppe hoch zum Schloß war auch gemacht worden und sah wieder aus wie neu.  
    Wirklich allerhand, dachte Mathilde, schwer beeindruckt von Marcus’ Tüchtigkeit. Als sie Marcus groß, blond und breitschultrig auf sich zukommen sah, fiel ihr wieder seine Ähnlichkeit mit diesem amerikanischen Schauspieler auf. Wie hieß er noch, Brad soundso. Ihre Töchter würden es wissen, die wußten so etwas immer.  
    Wirklich ein gut aussehender Junge, dachte sie.  
    “Durchlaucht, welche Ehre...”, begann Marcus bombastisch, doch die Fürstin würgte ihn gleich ab.
    “Bitte, Marcus, sagen Sie doch Mathilde. Immerhin sind wir schon so gut wie verwandt.”  
    “Ja, gut, hm, Mathilde, gehen wir doch in mein Büro”, sagte Marcus, dem sichtlich unbehaglich war. Er scheuchte die Hunde weg, die die beiden umsprangen und wandte sich zum Haus.
    Die Fürstin unterdrückte ein Lächeln und folgte ihm.  
    Marcus ist zwar sehr liebenswert, aber möglicherweise etwas zu gründlich erzogen war, dachte sie. Fehlte nur noch, daß er einen Kratzfuß machte, den Dreimaster in der Hand. Wenn sie selbst nach Ansicht ihrer Tochter schon gravitätisch wäre, wie würde man dann Marcus nennen? Imperial, vielleicht. Und das in so jungen Jahren. Wie alt war er? Sechsundzwanzig?  
    Mathilde schüttelte den Kopf. Sie mochte Marcus.  
    Marcus bearbeitete die Kaffeemaschine und kramte im Hängeschränkchen nach Tassen. Mathilde sah sich unauffällig um. Wieder war sie beeindruckt. Schönberg war riesig, mit entsprechendem Verwaltungsaufwand, doch hier im Büro herrschte peinlichste Ordnung. Wenn sie das mit dem Chaos auf ihrem eigenen Schreibtisch verglich - aber Hohenthann war ja auch eine Nummer kleiner. Soweit sie wußte, kümmerte sich Marcus um alles selbst, nur mit der Hilfe einer Schreibkraft. Wirklich allerhand, dachte sie noch einmal.
    Marcus balancierte zwei dampfende Tassen in die kleine Besprechungsecke und entschuldigte sich für das Nichtvorhandensein von Milch und Keksen. Dann sah er sie erwarungsvoll an.
    “Worüber wollten Sie mit mir sprechen, gnä... - Mathilde?”
    “Marcus, sind Sie noch Pate der Stiftung für Kinder aus in Not geratenen Familien?”
    Er nickte.
    “Es nimmt viel Zeit in Anspruch, aber ich würde nicht darauf verzichten wollen. Stellen Sie sich vor, erst im vergangenen Monat hat einer unserer Jungs den Förderpreis des Kultusministers gewonnen. Und das war gerade der mit der schlechtesten Ausgangsposition. Ein vollkommen zerrüttetes Elternhaus, absolut unbeschreiblich, was wir da vorgefunden haben.”
    “Wie schaffen Sie das nur? Man sollte meinen, daß man mit der Verwaltung von Schönberg den Tag gut ausfüllen kann. Groß genug ist ja nun wirklich. Wieviel Hektar haben Sie hier nochmal?”
    “Fast zehntausend. Und im nächsten Jahr kommt noch das Gestüt dazu.”
    “Zehntausend...”
    “Na ja, die Kirche hat ein bißchen
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