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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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einfach. Ich habe mich rettungslos in dich verliebt. Ich habe dir diese Liebe auf verschiedene Weise gezeigt, aber du hast das alles ignoriert. Mein Herz sagt mir, daß auch du mich liebst, deshalb will ich, daß du über ein paar Dinge nachdenkst. Ich will nicht abstreiten, daß ich im Laufe der Jahre eine ganze Reihe Frauen kennengelernt habe, und ich hätte leicht die eine oder andere heiraten können. Angenommen, was du sagst entspricht der Wahrheit, wieso hätte ich mir dann soviel Mühe machen sollen, dich zum Traualtar zu schleppen? Bestimmt nicht aus Mangel an anderen Frauen. Und warum hätte ich den ganzen Weg hier herauf reiten sollen, damit du Zeit hast, mich kennenzulernen? Weil du behauptet hast, ich hätte mit dir geschlafen? Wohl kaum. Und zu guter Letzt, warum habe ich nicht mit dir geschlafen, obwohl ich wußte, daß du dich danach sehnst? Denk nur mal darüber nach. Du bist frei, Amelia. Was mich betrifft, für immer. Und ich halte mein Wort."
    Sanft schob er sie von sich, stieg auf sein Pferd, lenkte es um und ritt davon.
    ★
    Zwei Tage darauf ritt auch Amelia zurück in die Stadt. Sie hatte keinen Grund, noch länger zu bleiben. Außerdem fand sie den Ort unerträglich einsam, seit Yancy fortgeritten war. Warum war sie nicht glücklich? Sie hatte versucht, nicht an Yancys letzte Worte zu denken, aber ohne Erfolg. Alles, was er gesagt hatte, trug das Siegel der Wahrheit.
    Es wurde bereits dunkel, als Amelia zu Hause ankam. Ruth war so erleichtert, ihre Schwägerin wiederzusehen, daß sie fürchtete, in Ohnmacht zu fallen.
    „Ach, mein Liebes", sagte Ruth besorgt, als sie in Amelias Zimmer waren, „geht es dir gut?"
    „Es geht mir gut", antwortete sie freundlich.
    „Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut, daß Carlton Yancy verraten hat, wo er dich finden kann."
    „Du brauchst dich deshalb nicht zu grämen. Du brauchst dich auch nicht zu entschuldigen. Ich sollte diejenige sein. Ruth, ich habe gelogen, als ich sagte, daß Yancy mit mir geschlafen hat."
    „Oh, dem Himmel sei Dank! Er hat dich also nicht. . ."
    „Nein."
    „Carlton hat mir gesagt, daß Yancy wieder in der Stadt ist und daß die Hochzeit abgeblasen ist. Es heißt, er verkauft sein Haus."
    Amelia war es, als bohrte sich ihr ein Messer mitten durchs Herz. Um ihre Gefühle zu verbergen, begann sie ihre schmutzigen Kleider auszusortieren. „Hat er die Stadt schon verlassen?" Sie versuchte, unbeteiligt zu klingen, denn sie hatte nicht wirklich geglaubt, daß Yancy die Stadt verlassen würde, sondern war sicher gewesen, daß es sich nur um eine List handelte.
    „Nicht daß ich wüßte. Carlton sagte etwas davon, daß er nach New Orleans zurückzukehren gedächte."
    „Wenn es dir nichts ausmacht, Ruth, so würde ich jetzt gern ein Bad nehmen und ein bißchen aufräumen."
    „Aber natürlich. Wie gedankenlos von mir. Ich lasse sofort heißes Wasser raufbringen." Ruth machte Anstalten zu gehen, an der Tür hielt sie jedoch inne.
    „Amelia, ist auch wirklich alles in Ordnung?"
    „Ja. Warum fragst du?"
    „Ich weiß nicht. Du kommst mir so verändert vor. Es muß wohl meine Einbildung sein."
    In den frischen, sauberen Kleidern fühlte sich Amelia sofort wohler. Nur die schwere Wolke, die über ihr hing, konnte sie noch nicht so recht abschütteln. Sie nahm einige ihrer Weihnachtsgeschenke und ging damit nach unten.
    Der Baum im Salon reichte bis zur Decke und war wunderschön geschmückt. Viele Geschenke lagen bereits darunter, alle in fröhlichen Farben verpackt. Amelia legte die ihren dazu, und während sie so dastand, fiel ihr Blick auf eine silberne Weihnachtsbaumkugel, die sie sofort wiedererkannte. Ihr Vater hatte sie ihr Vorjahren geschenkt. Sie hatten damals wenig Geld, aber er kaufte sie trotzdem, weil sie so schön glitzerte und ihr so sehr
    gefiel. Er hatte sie an den Sagebrush-Zweig gehängt, der ihnen als Weihnachtsbaum diente.
    Die Erinnerung ließ Amelia an das Bäumchen in den Bergen denken, das sie und Yancy geschmückt hatten. Sie hatte es dort gelassen, weil sie nicht das Herz hatte, es wegzuwerfen.
    „Amelia?"
    Es war Carlton. Sie rannte in seine Arme.
    „Wie schön, daß du wieder bei uns bist."
    „Schön, wieder daheim zu sein."

    „Hast du Hunger? Das Abendessen ist fertig."
    „Eigentlich nicht, aber ich setze mich zu euch."
    Arm in Arm gingen sie ins Eßzimmer hinüber.
    ★
    Den nächsten Tag verbrachte Amelia damit, Weihnachtsgeschenke bei ihren Freundinnen abzuliefern. Die letzte Station war
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