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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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das auch noch. Welches Schlafzimmer soll ich nehmen?"
    „Das linke."
    „Gute Nacht, Amelia."
    „Gute Nacht, Yancy."
    Amelia fühlte sich fast schwindelig, als sie in ihr eigenes Schlafzimmer ging. In einer Woche würde sie wieder frei sein. Überraschenderweise hatte sie Yancys Gesellschaft heute abend sogar genossen. Auch war es ein schönes Gefühl, nicht mehr allein im Haus zu sein.
    Vielleicht hätte sie anders empfunden, wenn sie das Lächeln auf Yancys Gesicht gesehen hätte, als er die Schlafzimmertür hinter sich schloß.

8. KAPITEL
    Amelia wurde von köstlichem KafFeeduft geweckt. Sie streckte sich faul, dann hüpfte sie aus dem Bett. In der Nacht hatte sie so wunderschön geträumt, daß Yancy sie liebte. Ihr kribbelte die Haut, wenn sie nur daran dachte. „Närrisches Weib", schalt sie sich und beeilte sich mit ihrer Morgentoilette.
    Sie fand Yancy nicht im Haus und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein, während sie die offene Tür seines Schlafzimmers betrachtete. Sie überlegte gerade, ob er vielleicht da drinnen sei, als sie Holzhacken hörte. Sie schlenderte zur Haustür und öffnete sie, und der Anblick, der sich ihr bot, verschlug ihr den Atem. Der Mann, der die Axt schwang, war nackt bis zum Gürtel. Amelia wußte, daß Yancy stark war, aber sie hatte bisher keine Ahnung gehabt, wie imposant sein Körper war. Harte, mächtige Muskeln erzitterten unter der Haut, als die Axt auf einen Holzklotz herniederfuhr und ihn genau in der Mitte spaltete. Sein breiter Brustkorb wölbte sich über einem flachen, muskulösen Bauch, und seine Jeans spannten sich über schmalen Hüften und kräftigen Schenkeln. Sogar rasiert hatte er sich. Bereits am Abend hatte sie bemerkt, wie verändert er aussah in Jeans und mit hochgekrempelten Hemdsärmeln, die seine starken Unterarme entblößten. Er hatte seinen Revolver samt Gurt zum Trocknen ins Haus gebracht, und in vielem erinnerte er sie an die Männer des Westens, von denen sie in Büchern gelesen hatte. Sich zusammenreißend schritt sie auf ihn zu.
    „Guten Morgen", begrüßte sie Yancy. Jetzt, als sie näher kam, konnte sie die Schweißperlen auf seiner Brust erkennen.
    „Guten Morgen", entgegnete er und stützte die Axt auf den Boden.
    „Ich denke, du kannst jetzt aufhören. Es ist mehr als genug Feuerholz da."
    „Es macht mir Spaß." Er setzte eine frivole Miene auf. „Entschuldige meine mangelnde Bekleidung."
    „Carlton hat beim Holzhacken auch immer sein Hemd ausgezogen." Aber er hatte dabei kein bißchen Ähnlichkeit mit dir, dachte sie bei sich und nahm auf einem der Holzklötze Platz, um ihren Kaffee zu trinken. „Ich hätte nicht gedacht, daß du Holz hacken kannst." Yancys kehliges Lachen entlockte auch ihr ein Lächeln.
    „Glaub mir, es gibt kaum etwas, woran ich mich im Lauf der Zeit nicht mal versucht hätte."
    „Yancy, wenn wir unsere Vorsätze ernst nehmen wollen, dann muß ich mich wohl zuerst mal für die Lügen entschuldigen, die ich Ruth aufgetischt habe."
    Yancy konnte kaum glauben, was er da eben gehört hatte. „Heißt das, du wirst mir nicht demnächst ein Baby unter die Weste schieben?" neckte er sie.
    Amelia lachte erleichtert. „So etwas habe ich ihr nicht erzählt."
    Im Laufe der nächsten Tage unternahmen Amelia und Yancy lange Ritte, gingen auf die Jagd, angelten und sprachen viel miteinander. Oder sie saßen in behaglichem Schweigen beieinander. Obwohl sie es nur ungern zugab, bedauerte es Amelia zutiefst, daß Yancy jetzt Abstand wahrte. Er versuchte sie nicht einmal zu küssen.
    Nachts war es am schlimmsten, besonders wenn sie im Bett lag und in der Erinnerung noch einmal die Erregung durchlebte, die sie verspürt hatte, als er seine Hände auf ihren Körper legte. Ihre weibliche Intuition verriet ihr, daß er ein wundervoller Liebhaber sein würde.
    Yancy war nicht im mindesten enttäuscht darüber, wie die Dinge liefen. Wenn Amelia glaubte, daß er nicht hinsah, konnte er die Begierde in ihrem Gesicht erkennen, und wenn sie mit ihm redete und lachte, sah er die Liebe wachsen. Aber verdammt, sie
    war schon ein recht dickköpfiges Biest.
    Am fünften Tag begannen Schneeflocken zu fallen. Amelia rannte nach draußen und wirbelte glücklich im Kreis herum. „Ist das nicht herrlich?" juchzte sie Yancy zu, der in der Haustür stand. „Willst du nicht mitmachen?"
    Er verschwand und kam mit zwei Mänteln zurück. „Zieh dir das über", sagte er mit einem breiten Lächeln und reichte ihr einen der Mäntel. „Du holst dir
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