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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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von ihr dachte.
    Bis jetzt. Es störte sie, dass Duncan sie offensichtlich verachtete.
    Warum tat er das? Sie hatte ihr Leben riskiert, um das seine zu retten, zwei Tage und Nächte an seinem Bett gesessen und ihn gepflegt, und doch schmähte er sie. Nannte sie Heidin und Hexe, als würde ein Fluch auf ihr liegen.
    War er wirklich der Eine?
    Kara starrte in die züngelnden Flammen der Feuerstelle in der Küche. Doch sie sah nichts.
    „Hier bist du also. Es gibt noch mehr, wenn er mehr will“, sagte Black Roily. Er streckte ihr ein Tablett mit einer Schüssel voll dampfendem Eintopf, goldbraun gebackenem Brot und einem Krug voll Ale hin. Das Tablett wirkte wie ein winziges Spielzeug in seinen großen, kriegserfahrenen Pranken. Sein Bein war in der gleichen Nacht zerstört worden, in der auch Fergie fast sein Auge verloren hatte. Sie hatte beide wieder zusammengeflickt und sich dabei nicht getraut, zu hoffen, dass die Männer überleben würden. Doch beide waren stark, anpassungsfähig. Roily hatte nach diesem Vorfall seine Laufbahn als Krieger an den Nagel gehängt und sich etwas zugewandt, das er schon immer gern getan hatte. Kochen.
    „Es riecht wunderbar, aber sei nicht allzu überrascht, wenn er es nicht aufessen kann. Immerhin erholt er sich noch.“ So wütend, wie er im Augenblick noch war, konnte es sogar gut möglich sein, dass er gar nichts aß. Sie musste etwas tun, damit das nicht passierte; er musste sich wieder beruhigen. Wie sollte sie die MacGorys besiegen, wenn ihr vorherbestimmter Retter seine Rolle nicht spielen wollte?
    Sie griff nach dem Tablett und zögerte. In seiner Jugendzeit hatte Roily Edin oft verlassen, um Grenzüberfälle gegen die Engländer zu führen. Er war sogar an König Williams Hof in Edinburgh gewesen und kannte sich in der Welt außerhalb des Tals aus. „Roily, weißt du, was ein Kreus…Kreuzfahrer ist?“
    „ Aye.“ Er lehnte sich mit der Hüfte an den Arbeitstisch. „Das sind Ritter, die geschworen haben, Jerusalem aus den Händen der Ungläubigen zu befreien.“
    „Sind sie böse Menschen, diese Ungläubigen?“
    „Sehr böse. Noch schlimmer als die MacGorys. Glauben nicht an Gott.“
    „Oh.“
    „Und sie schneiden die Herzen derjenigen heraus, die es tun.“
    Kara sog scharf die Luft ein. „Das müssen wirklich bösartige Menschen sein. Er wurde verwundet, als er gegen sie kämpfte.“
    „Duncan?“
    Kara nickte. „Er ist ein seltsamer Mann, so voller Stolz und Wut. Er ist so schwach wie ein neugeborenes Fohlen, doch er hasst es, dass er auf unsere Hilfe angewiesen ist. Ich musste ihn sogar festbinden, damit er sich nicht selbst noch schwerer verletzte, doch ich fürchte, das hat es nur noch schlimmer gemacht. Er glaubt, wir sind Heiden.“
    „Einige Kreuzfahrer haben sehr strenge religiöse Ansichten.“ Roily erklärte ihr in kurzen Sätzen, wie die Ausbildung eines Ritters vor sich ging und welche Schwüre er vor Gott ablegen musste, um schlussendlich zum Ritter geschlagen zu werden. „Er schwört, die Schwachen zu beschützen und die Unterdrücker zu bekämpfen.“
    „Das ist gut, immerhin werden wir von den MacGorys unterdrückt. Und wir haben sein Leben gerettet.“ Kara wiederholte das im Geiste immer wieder, während sie die niedrigen Stufen hinaufging. Wenn er sich bisher nicht hatte überzeugen lassen, würde dieses neue Argument es vielleicht tun.
    Sie kam im oberen Geschoss an; alles war dunkel und schattenerfüllt. Die Fackel am anderen Ende des Flurs war schon wieder ausgebrannt. Der arme Dod, Edins Verwalter, wurde langsam vergesslich. Sobald sie Duncan versorgt hatte, würde sie einen von Dods Enkeln schicken, um die Fackel auszutauschen. Natürlich heimlich, damit Dod nicht in seinem Stolz verletzt wurde.
    Sie stieß die Tür mit dem Fuß an, um sie zu öffnen, atmete tief ein und setzte ein Lächeln auf. „So, da wäre ich wie…“
    Sie verharrte und starrte auf das leere Bett.
    Der Retter des Edintals hatte sich von seinen Fesseln befreit und war geflohen.

3. KAPITEL
    D uncan lag in seinem Versteck unter dem Bett und hörte mit grimmiger Zufriedenheit Kara Gleanedins erschrockenes Einatmen, als sie erkannte, dass er nicht mehr im Bett lag. Der Holzfußboden drückte sich kalt gegen seine nackte Brust und die bloßen Beine; wenigstens seinen Lendenschurz hatten sie ihm gelassen, als sie ihn ausgezogen hatten. Direkt vor seiner Nase stampfte Kara vor Wut mit dem Fuß auf. Der Saum ihres Rocks bebte dabei. Die deftigen Flüche, die sie
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