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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition)
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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sicher Verdacht schöpfen. Wenn er wirklich aus diplomatischen Gründen in London war und nicht wegen des Diamanten, hatte sie nichts von ihm zu befürchten. Wenn er dunklere Absichten hatte, wusste er bereits, wer sie war. Es wäre also zwecklos zu leugnen.
    „Meine Familie wurde in Naoussa getötet“, bekannte sie ruhig. Sie hatte ihren Entschluss gefasst. Sie waren inzwischen ein bisschen vom Weg abgekommen und allein in einer Ecke des hell erleuchteten Gartens.
    „Sie möchten nicht gerne über die Vergangenheit sprechen“, sagte er sanft. „Sie müssen sich deswegen nicht schämen. Es geht uns doch wieder gut. Wir haben uns wie Phönix aus der Asche erhoben.“ Er klang, als teilten er und sie dasselbe Schicksal. Sie überließ sich dem Moment.
    „Lilya“, flüsterte er plötzlich. Seine Hand berührte ihre Wange, seine Absichten waren klar. Er würde sie küssen, sie wussten es beide. Er war ein attraktiver Mann, und sie hatte bisher keinen Grund, ihn zu fürchten. Dennoch fühlte sie sich unbehaglich.
    „Da sind Sie ja, Miss Stefanov“, erklang eine klare, ernste Stimme.
    Beldon!
    Sie seufzte und trat einen Schritt zurück.
    „Wir wollten gleich miteinander tanzen.“ Beldon betrachtete Christoph Agyros kalt. Hatte er gesehen, wie nahe Agyros und sie sich beinahe gekommen wären?
    Beldon hielt ihr den Arm entgegen. „Lassen Sie mich kurz mit Mr Agyros alleine sprechen. Ich muss ihm etwas erklären.“ Sein Blick war hart, als er an ihr vorbei zu Christoph Agyros schaute. Sie fügte sich. Jegliche Widerworte würden sie töricht erscheinen lassen und Christoph Agyros ermutigen, ihr erneut Avancen zu machen. Wenn sie protestierte, würde er glauben, dass sie mit einem Kuss einverstanden gewesen sei. Deshalb schwieg sie, drehte sich um und ging so würdevoll wie möglich einige Schritte den Pfad hinauf.
    Beldons Erklärungen schienen kurz gewesen zu sein, denn bald darauf trat er neben sie. „Was haben Sie genau zu Mr Agyros gesagt?“, fragte sie und versuchte, entrüstet zu klingen. Sie kam sich bei dem Gedanken, dass sich Beldon in ihre Angelegenheiten einmischte, albern vor. Wahrscheinlich hielt er sie für völlig verantwortungslos, weil sie sich fast von einem nahezu Fremden hatte küssen lassen. Vor allem, wo er doch wusste, dass sie im Park gegenüber Mr Agyros argwöhnisch gewesen war. Er würde sich fragen, welche Frau einen fremden Mann küsste, dem sie nicht einmal vertraute.
    „Ich habe ihm erklärt, dass ein Gentleman in unserem Teil der Welt keine Dame nach so kurzer Bekanntschaft zu küssen versucht und dass wir hier den guten Ruf einer Debütantin ausgesprochen ernst nehmen.“
    Sie verstand die versteckte Botschaft seiner Worte. Ein wirklicher Gentleman achtete auf den Ruf einer Frau … aber eine Frau hatte ebenfalls auf ihren Ruf zu achten. Sie errötete und blickte zu Boden.
    Beldon schien sich ein wenig zu entspannen. „Val hat mich gebeten, ein Auge darauf zu haben. Ich möchte nur, dass Sie mit dem Respekt behandelt werden, den Sie verdienen.“ Er schwieg einen Moment. Sie standen so nah beieinander, dass sein Atem sacht ihr Ohr streifte. Diese Intimität ließ sie wohlig erschauern. „Außerdem wirkte es nicht so, als ob Sie mit den Annäherungsversuchen des Gentlemans einverstanden wären.“
    Sie hörte, dass er ihr nicht nur vergeben hatte. Er verstand offenbar sogar genau, was in ihr vorgegangen war.
    „Niemand küsst eine Frau gegen ihren Willen, solange ich für sie verantwortlich bin.“
    In seinen Worten und in seinem Wesen lag plötzlich eine gewisse Wildheit. Er musterte sie mit einer Intensität, die mehr war als die Aufmerksamkeit eines Aufpassers. Glühendes Verlangen sprach aus seinem Blick … Dann war der Ausdruck plötzlich wieder so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Sicher hatte sie sich geirrt. Selbst als er vorhin mit Lady Eleanor – der Frau, die er umwarb – getanzt hatte, hatte er so reserviert und kontrolliert wie immer gewirkt. Dieser Mann würde nicht so einfach seine Fassung verlieren. Schon gar nicht ihretwegen! Oder etwa doch?
    „Welchen Tanz nehmen wir?“, fragte Lilya, während sie zurückgingen. Beldon und sie waren heute Abend nicht sie selbst. Er wirkte wie ein Tiger im Käfig, etwas schien ihn zu beschäftigen. Und sie selbst konnte nur noch an seine funkelnden Augen denken, die Begierde, die sie gespürt hatte … Das Schlimme war jedoch, dass sie die Vorstellung, er wolle sie verführen, nicht erschreckte. Im
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