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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition)
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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bedeutete mögliche Komplikationen. Ein ruhiges, anständiges Leben würde mit ihr nicht möglich sein und er wollte keine unnötige Aufregung. Sein Vater, der aufgrund seiner abgöttischen Liebe zu seiner Gattin beinahe die Familie für immer ruiniert hätte, war ihm ein mahnendes Beispiel.
    Dann drehte sich die Fremde um, und seine guten Absichten waren zum Teufel.
    Er verlangsamte seinen Schritt.
    Er hielt den Atem an.
    Lilya!
    Die geheimnisvolle Frau war keine Unbekannte, sondern niemand anders als Lilya Stefanov, die Schutzbefohlene seines Freundes Valerian. Vor einiger Zeit hatte er sie in Valerians Haus in Cornwall getroffen. Aber das war eine Weile her. Im vergangenen Jahr war er viel unterwegs gewesen.
    Sie hatte wenig Ähnlichkeit mit dem zurückhaltenden, schlicht gekleideten Mädchen, an das er sich erinnerte. Die Wandlung war erstaunlich. Während seiner Abwesenheit hatte sie sich zu einer außerordentlich schönen Frau entwickelt. In ihrem Kleid aus cremefarbener Seide bot sie einen atemberaubenden Anblick. Andere Debütantinnen wirkten beinahe bleich in ihren hellen Roben, Lilya hingegen glühte geradezu darin. Sie war eine Frau in einem Ballsaal voller schüchterner Schulmädchen, die vor dem heutigen Abend nicht einmal den Ärmelaufschlag eines Mannes berührt hatten. In Lilyas Blick aber lag keine Zurückhaltung. Im Gegenteil: Ihre Augen funkelten verheißungsvoll.
    Mit dem fachkundigen Blick eines Junggesellen, der im Umgang mit schönen Frauen geübt war, bemerkte er, dass Lilya von Verehrern verfolgt wurde. Kein Wunder! Wer könnte solch einer strahlenden Schönheit schon widerstehen? Alle heiratswilligen Männer in London würden ihr zu Füßen liegen. Alle … außer ihm.
    Sie war für ihn keine Heiratskandidatin. Er wusste genau, welche Qualitäten seine zukünftige Gattin mit sich bringen sollte, schließlich hatte er den ganzen Winter darüber nachgedacht. Die ideale Frau sollte wissen, wie man ein Anwesen unterhielt und ein gewisses Vermögen mit in die Ehe bringen. Er hatte zehn lange Jahre benötigt, um das Ansehen der Pendennys wiederherzustellen. Seine Frau sollte diese Arbeit in seinem Sinne fortsetzen können.
    Abgesehen von ihrer Schönheit brachte Lilya keine der beiden Voraussetzungen mit. Sie war Valerians Mündel, ein Flüchtling aus Mazedonien. Ob sie sich in die englische Gesellschaft würde einfügen können, war fraglich. Selbst wenn sie sich als eine charmante und weltgewandte Gastgeberin erweisen würde, hätte sie dennoch keine finanziellen Mittel. Sie lebte von dem, was Valerian ihr gab. Und er könnte unmöglich das Geld seines Freundes annehmen. Es war eine unumstößliche Tatsache, dass er reich heiraten musste. Er konnte sich eine Braut ohne Mitgift leider nicht leisten.
    Und dennoch war Lilya unwiderstehlich. Er sollte wenigstens hinübergehen, um sie zu begrüßen. Jeder würde es ungezogen finden, wenn er es nicht tat. Er würde zu ihr gehen und „Guten Abend“ sagen, mehr nicht. Und dann würde er sich um diese makellose englische Rose Eleanor Braithmore kümmern.
    Der attraktive Mann starrte Lilya mit seinen blauen Augen intensiv an und musterte sie von Kopf bis Fuß. Sein Blick hatte ihre Aufmerksamkeit erregt.
    Oh mein Gott! Jetzt blickte er sie nicht mehr nur an, sondern bewegte sich stattdessen … in ihre Richtung! Daran gab es keine Zweifel. Lilya schluckte.
    Sie hatte ihn zunächst nicht bemerkt, obwohl er ihr bekannt vorkam. Mit seinen breiten Schultern, der beeindruckende Größe und der stolzen Haltung eines Mannes, der wusste, wer er war, stach er aus der Menge der Ballgäste hervor. Am auffälligsten aber waren seine strahlend blauen Augen. Sie kannte nur einen Mann mit solchen unvergesslichen Augen.
    Beldon Stratten.
    Also war er zurück.
    Während ihr Gehirn noch damit beschäftigt war, diese aufwühlende Erkenntnis zu verarbeiten, begann sie schon am ganzen Leib zu zittern. Damit, dass er zurück war, hatte es nicht zu tun, mehr mit der Art, wie er sich nun ihre Hand zu seinem Mund führte, in seiner charmanten und betörenden Art.
    „ Enchanté , Miss Stefanov. Guten Abend. Es ist lange her, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben.“
    „Lord Pendennys, wie schön, Sie zu sehen.“ Lilya deutete einen leichten Knicks an, um dem Standesunterschied Genüge zu tun. Als Schwager von Valerian gehörte es sich natürlich, dass er sie begrüßte. Wenn sein Blick nur nicht so feurig wäre! Er hatte zwar nichts Falsches getan, aber er hatte eine
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