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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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Bank, und Annelise sprang auf, um ihm auf halbem Wege entgegenzukommen.
    „Annelise!“, rief er und wirbelte sie mit einer Unbekümmertheit herum, von der er glaubte, sie niemals wieder spüren zu können.
    „Ich war auf dem Weg, um Melissande bei der Geburt beizustehen“, sagte sie. Yves schloss die Augen und lauschte dem lebhaften Klang ihrer Stimme. „So wie sie es zwei Mal bei mir tat. Quinn erwartete mich an dem Weg, denn Rolfe wollte mich nicht alleine reiten lassen, und er sagte mir, dass Ihr auf Perricault lebt. Perricault! So nahe …“
    Annelise hielt die Luft an und trat zurück, um Yves zu betrachten. Sie streckte die Hand aus, als ob sie sein Gesicht berühren müsste, um zu wissen, dass sie nicht träumte. „Er sagte es mir, doch ich konnte es nicht glauben.“
    Die beiden starrten sich lange an.
    „Seht Euch an“, wisperte Annelise schließlich. Tränen trübten ihre Augen, und sie biss sich auf die Lippe. „Ihr seid ein Mann geworden, Yves“, fuhr sie mit gerührter Stimme fort. „Ihr seid ein Ritter geworden, und ich bin stolz darauf, Euch Bruder nennen zu können.“
    Yves blinzelte. „Ihr seid am Leben“, sagte er und wunderte sich noch immer über diese unglaubliche Tatsache.
    „Mein Gemahl rettete mich in jener Nacht vor den Wölfen“, erklärte Annelise. „Doch die Magd, die mich begleitete und der ich meinen Umhang gegeben hatte, fand den Tod.“
    Saint-Roux räusperte sich. „Nun, und Euer Gemahl? Ist er gut zu Euch?“
    Quinn lachte stillvergnügt vor sich hin. „Er wird Euch gefallen. Rolfe de Viandin ist ein Mann von Ehre.“
    „Rolfe de Viandin?“ Yves sah Annelise verwirrt an.
    Sie lachte, und es klang wie fröhliches Glockengeläut. „Ja, genau der Mann, den Ihr für mich gewählt hattet, und dem ich mich widersetzte.“ Sie tippte mit dem Finger auf Yves’ Nasenspitze. „Nun erzählt mir nur nicht, wie richtig diese Wahl gewesen wäre oder solch einen Unsinn.“
    Oh ja, sie war am Leben und hatte sich nicht geändert.
    Das war beinahe zu viel, um es zu glauben. Jahrelang hatte er sich die Schuld für Annelises Dahinscheiden gegeben. Hatte Tulley beschuldigt, Quinn nach Sayerne zurückgeholt zu haben, wodurch seine Schwester und er gezwungen waren, die Burg zu verlassen, weil er geglaubt hatte, dass Quinn das grausame Ebenbild ihres Vaters war, dessen Launen er Annelise nicht ausliefern wollte.
    Doch er war nicht grausam, und Annelise nicht tot. Der Beweis dafür lächelte ihn mit all dem Zauber an, der ihm in Erinnerung geblieben war.
    Annelise tippte ungeduldig mit den Fingern gegen Yves’ Brust. „Nun, was höre ich? Ihr sorgt Euch um eine andere. Ist es Eure Gabrielle?“
    Seine Gabrielle. Sein Blick verdüsterte sich. „Sie hat mich belogen.“
    Sie beugte sich näher. „Doch Ihr liebt sie?“
    „Ich bin nicht verliebt“, erwiderte er und zog sich zurück. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber es ist enttäuschend, dass sie meine Beweggründe nicht hören will. Der sonst so klare Verstand meiner Gemahlin ist eines der vielen Merkmale, die ich an ihr schätze.“
    Quinn stützte nachdenklich seinen Kopf in die Hand, das Funkeln in seinen Augen schien Yves nichts Gutes zu versprechen. Sein Bruder blinzelte Annelise zu, die schmunzelte. „So, Ihr schätzt Eure Gemahlin?“
    Yves warf seinen Geschwistern einen Blick zu, er traute diesem schmeichelnden Ton nicht. „Ja.“
    „Indes nicht mehr als das?“
    Unruhe erfasste ihn, denn der Verlauf dieser Unterhaltung trug nicht zu seinem Wohlbefinden bei. „Es ist unbedeutend, was ich fühle.“
    Quinn winkte tadelnd mit dem Finger. „Da bin ich anderer Meinung. Und ich denke, das, was Ihr fühlt, mag auch der Grund dafür sein, warum Ihr nach zwölf Jahren zum ersten Male wieder trinkt.“
    Yves blieb beinahe das Herz stehen. Wie leicht konnte Quinn seine Gedanken lesen, und er ahnte, was sein Bruder als Nächstes sagen würde.
    Doch es war Annelise, die den Gedanken fortführte. „Ich glaube, Ihr liebt Eure Gemahlin.“ Sie nickte. „Und ich denke, Ihr solltet ihr das sagen.“
    Er starrte seine verloren geglaubte Schwester an. Sobald er die Worte vernahm, erkannte er die Wahrheit darin.
    Er liebte Gabrielle. Das war einfach und klar.
    „Es geht nicht darum, was ich für sie empfinde“, warf er hastig ein. „Sie hat mich belogen und verbannte mich von ihrem Zuhause.“
    Quinn zuckte die Achseln. „Lügen kann man aus der Welt schaffen.“
    „Nicht diese!“ Er sah zu seinem Bruder und
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