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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe
Autoren: Lisa Renee Jones
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unerträglich, und ich will nicht daran denken. Je mehr ich denke, desto mehr blutet mein Herz.
    Ich eile vorwärts und winke den Barkeeper heran, der mich glücklich mit einem Glas Tequila versorgt. Ich kippe es hinunter und bitte um ein weiteres. Ich bin nicht ich selbst. Ich weiß nicht einmal, wer ich in diesem Moment bin. Ich weiß nicht, wer Chris ist. Ich weiß nicht, wer Ella ist oder war. Ich weiß … gar nichts.
    Plötzlich ist Amber neben mir und legt mir den Arm um die Schultern. »Wenn du ihn liebst, wirst du dich daran gewöhnen. Ich verspreche es dir. Ich habe mich daran gewöhnt.«
    Ihre Stimme und ihre Berührung verletzen mich noch mehr. Ich kippe mein zweites Glas hinunter und bitte um ein drittes. In meinem Kopf beginnt sich alles zu drehen. Amber zerrt mich auf die Tanzfläche, und mir kommt die amerikanische Musik, die gespielt wird, gerade recht. Ich brauche etwas, das mir vertraut ist, etwas, das mir den Boden unter den Füßen zurückgibt. Ich kenne den Text und singe mit, blende die schlimmen Dinge aus, die in meinem Kopf herumspuken. Nur kann ich es nicht ertragen, wie Amber immer wieder versucht, mich zu berühren, wie mehrere Fremde mich begrapschen. Ich löse mich aus der Menge.
    Alles, was ich will, ist … Chris. Ich will, dass diese Leute weggehen. Ich will ihn anrufen, und ich will, dass er der Chris ist, den ich kenne, nicht der Chris, den Amber kennt. Ich höre auf zu tanzen. Er ist es. Er ist dieser Chris.
Mein Chris.
Diese Leute kennen ihn nicht.
Amber
kennt ihn nicht. Ich will hier weg, aber jetzt habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe mir den Tequila zu Kopf steigen lassen, und ich glaube nicht, dass ich nach Hause fahren kann. Nicht ohne Chris.
    Mein Blick wandert zu einem leeren Podest, und ich klettere hinauf. Ich bin allein. Ganz allein, und ich schließe die Augen und versuche, alles auszublenden, bis auf die Musik und den Tanz. Ich will nicht denken. Ich will nichts fühlen.
    Bis eine Hand mein Bein berührt und ich seine Stimme meinen Namen rufen höre, durch den lauten Beat in meinem Kopf. Ich schaue hinab und sehe Chris dort stehen.

24
    Ich starre auf Chris hinab und blinzle, nicht sicher, ob er echt ist. Er soll doch im Museum sein. Er kann nicht wissen, dass ich hier bin. Und warum wirkt er wütend? Ich bin diejenige …
    »Komm da runter!«, ruft er mir über die laute Musik zu.
    Leicht schwankend schlucke ich heftig. Er ist wirklich hier. Chris ist hier, und ich will nicht hören, was er sagen wird.
    Ich schüttle den Kopf, der Raum dreht sich.
    Chris reckt sich hoch und packt meine Beine. Ich taumle abermals. Er greift nach meinem Handgelenk und zieht. Mit einem Aufschrei falle ich vorwärts und finde mich auf der Tanzfläche wieder, wo ich an Chris’ hartem Körper liege, in seinen Armen.
    »Fuck, was machst du hier, Sara? Und angezogen, als wolltest du hier sein.«
    Tequila, Zorn und Schmerz bilden ein explosives Gemisch in mir und entladen sich. Ich stemme mich gegen seine Brust und pralle zurück, und dann knurre ich förmlich: »Fuck, warum willst
du
mich hier haben? Denn das willst du doch, oder? Dies ist eines deiner vielen Geheimnisse, richtig? Du wolltest mich in das verfickte Tout-Paris einführen.«
    Sein Gesichtsausdruck verrät glühenden Zorn, seine Stimme ist ein Knurren, das die Musik übertönt. »Dies ist nicht mein Geheimnis, Sara.
Geheimnis,
Singular. Es gibt nur eines, das ich dir nicht erzählt habe.«
    »Das ist mir neu. Es scheint sogar ein Geheimnis zu sein, wie viele Geheimnisse du hast.«
    Seine Augen blitzen auf. »Ich will dich nicht hier haben, weder jetzt noch sonst irgendwann. Wir gehen.« Er dreht mich zum Ausgang, legt den Arm ganz fest um mich, sodass ich an seine Hüfte gepresst werde, und es fühlt sich gut an. Der Tequila sorgt dafür, dass meine Füße nicht auf mein Gehirn hören, und ich taumele und stolpere.
    Ich halte mich an Chris’ Supermanshirt fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und er drückt mich noch fester an sich. Unsere Blicke treffen sich, und einen Moment lang stehen wir still, in uns toben heftige und widerstreitende Gefühle voll sexueller Hitze und Wut. Er ist warm und stark und sexy, und ich will nur noch die Arme um ihn legen und ihn festhalten. Ich kann mich kaum erinnern, warum ich das nicht kann oder sollte, bis jemand mit uns zusammenstößt und der Zauber gebrochen ist und ich wieder zurück in der Wirklichkeit bin.
    Chris setzt sich wieder in Bewegung, und nicht einmal der Tequila
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