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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)
Autoren: Kira Licht
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gesagt«, warf ich in die Runde.
    »Wer?«
    »Der Engel mit dem Schwert. Er war ihr Anführer. Oder ihr Beschützer. Er hat etwas gemurmelt und daraufhin veränderte sich die Flamme an seinem Schwert von den üblichen Farben hin zu dem gefährlichen Blau.«
    »Haben Sie verstanden, was er gesagt hat?«
    »Nein, es war …« Ich grub in meinen Erinnerungen, doch alles, was ich fand, waren die beschwörenden Worte in einer unbekannten Sprache. »Es klang altmodisch, irgendwie primitiv. Wie eine ausgestorbene Sprache.«
    Der reptiliengesichtige Experte nickte nachdenklich. »Wir haben Aufzeichnungen über vergessen geglaubte Sprachen, deren Kraft weit über die rein verbale Ebene hinausgeht. Es sind mächtige Sprachen, die die Elemente kontrollieren können, und die technisch nicht zu entschlüsseln sind. Sie könnten ein letztes Ass im Ärmel der Engel sein.«
    Der letzte Satz des Experten ließ meine Gedanken abschweifen. Ich stellte mir den Engel aus der Gasse vor, wie er gesund und in voller Pracht vor mir stand, mit weit ausgebreiteten Flügeln und diesen seltsam hellen Haaren. Peinlich berührt drückte ich meine Oberschenkel näher zusammen, als sich eine prickelnde Wärme zwischen meinen Beinen ausbreitete. Sein Gesicht war so unverschämt perfekt gewesen.
    »Nikka?« Erst als Cayo mir den Ellenbogen in die Seite bohrte, merkte ich, dass Yaris mich angesprochen hat.
    »Entschuldigung. Wie bitte?«
    »Kannst du dich vielleicht an ein konkretes Wort erinnern, das der Engel benutzt hat? Oder an den ungefähren Laut?«
    Ich schüttelte den Kopf, während ich meine Erregung so gut es ging zu verbergen versuchte. »Nein, tut mir leid.«
    »Ist Ihnen sonst etwas aufgefallen?«, wollte der Experte mit den vielen Augen wissen.
    »Einer von ihnen hatte einen Stapel Dokumente bei sich. Er hat sie angezündet, als ich ihn angegriffen habe. Ich habe versucht, noch etwas zu entziffern, aber alles, was ich sehen konnte, waren technische Zeichnungen und ein Wort.
    »Ein Wort? Was für ein Wort?«
    »Hoffnung«, sagte ich. »Es war Teil einer Projektüberschrift.« Nun hatte ich die ungeteilte Aufmerksamkeit aller. Der Experte, der bis eben eifrig Notizen gemacht hatte, ließ den Stift sinken. Mik unterbrach seine Tuschelei mit Hento und Yaris’ Puppengesicht zeigte blanke Verwunderung. Der Experte mit den vielen Augen blinzelte nervös. Der Kriegsführungsspezialist mit den langen Krallen zückte ein schmales Telefon und sprang auf.
    »Entschuldigen Sie mich bitte.« Mit diesen Worten rauschte er hektisch zur Tür.
    »Sie planen also wirklich etwas so Großes, dass sie sich trauen, es »Hoffnung« zu nennen«, murmelte Cayo.
    Ich nickte.
    »Und die technischen Zeichnungen?«, wollte Yaris wissen. »Hast du da etwas erkennen können?«
    »Nein, es war schon zu verbrannt, als ich es zu fassen bekam. Ich vermute, dass es sich um Baupläne handelte. Am Rand befanden sich Koordinaten.« Ein erstauntes Murmeln ging durch den Saal.
    »Und Sie sind sich sicher, dass es wirklich Koordinaten waren?«, hakte ein Experte nach.
    »Ich erkenne Längen- und Breitengrade, wenn ich sie sehe.« Schon wieder bohrte sich Cayos Ellenbogen in meine Seite. »Was?«, zischte ich.
    »Immer freundlich bleiben«, raunte Cayo durch geschlossene Zähne.
    »Hält er mich für blöd?«, flüsterte ich zurück.
    »Nein, aber du tischst hier Neuigkeiten auf, die so außergewöhnlich sind, dass sie ein zweites Nachfragen durchaus rechtfertigen.«
    »Na gut«, knurrte ich und Cayo drückte aufmunternd meinen Arm.
    »Wir werden die Luftüberwachung verstärken«, sagte der Experte und tippte etwas in seinen eilig aufgeklappten Laptop. Mik zog ein abschätziges Gesicht. Das Team der Luftüberwachung bestand aus geflügelten Dämonen von ungewöhnlich großer und kräftiger Statur. Nur deshalb konnte Mik sie nicht leiden. Ich sagte, er war eifersüchtig auf sie. Er sagte, sie waren alle eingebildet und überheblich. Fakt war: Sie wurden wesentlich besser bezahlt als wir. Und ja, auch ich hatte mal ein Date mit einem von ihnen.
    »Möchte noch jemand etwas ergänzen?«, fragte Yaris in die Runde. Niemand meldete sich. Die Experten waren mit ihren technischen Spielzeugen beschäftigt.
    »Gut, dann seid ihr für heute entlassen. Vor einer viertel Stunde war unsere Schicht zu Ende. Wir sehen uns morgen.«
    Ich lehnte mich seufzend im Stuhl zurück und schloss die Augen.
    »Schluss für heute«, flüsterte Cayo.
    »Ja, gleich«, murmelte ich und dachte wieder an den
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