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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition)
Autoren: David S. Goyer
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Meter weit geschafft bis zu einem Park, der jetzt eine Ansammlung von verstreuten Trümmern und zersplitterten Bäumen war, als sich das Licht rings um sie her veränderte.
    Beide konnten gar nicht anders, sie drehten sich um. Sie sahen, wie die Blase sich in ihre Richtung ausdehnte. Und sie verschluckte.
    Während der nächsten Stunden in der Blase, vielleicht einen ganzen Tag lang, trennten sie sich immer wieder. Dale setzte sie irgendwo an einer Stelle neben der Wand ab, dann schwamm er davon. »Nayar ist hier«, teilte er ihr bei einer Gelegenheit mit.
    Valya interessierte das nicht. Sie kannte den Mann kaum. Und wie die meisten indischen Männer seiner Generation war Vikram Nayar, der Leiter der BRAHMA -Mission, nicht daran gewöhnt, beruflich mit Frauen zusammenzuarbeiten. Das zeigte er ihr, indem er sie nicht beachtete.
    Nachdem Dale zum fünften oder auch achten Mal von einem seiner Ausflüge zurückkehrte, fragte Valya ihn endlich: »Warum bleibst du nicht hier, sondern bist ständig unterwegs? Was willst du eigentlich damit bezwecken?«
    »Ein paar von uns versuchen, diese Leute zu organisieren und herauszufinden, welche Sachen sie bei sich haben.«
    »Mich hast du nicht gefragt.«
    Wieder dieses schiefe Lächeln. »Ich weiß, was du mit dir herumschleppst.«
    Valya argwöhnte sofort, dass etwas anderes dahintersteckte. Gewiss, ihre Situation hatte sich drastisch verändert. Und ihre Beziehung bestand erst seit wenigen Wochen. Aber diese Stimme, diese Haltung, bedeutete normalerweise einen Kuss, eine Berührung, einen Klaps auf den Hintern.
    Und jetzt? Nichts. Valya berührte seinen Arm. »Du willst mit mir Schluss machen.«
    Sie kannte ihn gut genug, um zu sehen, dass sie mit ihrem Schuss aufs Geratewohl ins Schwarze getroffen hatte. »Wovon zum Teufel sprichst du?«
    »Du willst mich nicht mehr berühren. Du willst nicht mehr mit mir zusammen sein. Wenn es nicht ein bisschen verrückt wäre, würde ich denken, du hättest eine andere gefunden.«
    Natürlich griff er den Faden auf. »In Anbetracht der Umstände wäre das wirklich ein bisschen verrückt.«
    »Streite es nicht ab.«
    Er stritt es nicht ab. Eine Weile schwebte er vor ihr, dann schüttelte er den Kopf. »Ich bin verheiratet.«
    Valya brauchte einen Moment, um diese Information einsinken zu lassen. Und dann musste sie mit ihrer irrationalen Verblüffung fertig werden. So etwas hatte sie gar nicht in Betracht gezogen! Sie wusste, dass er einmal verheiratet gewesen war – die einzigen Erkundigungen, die sie über ihn eingezogen hatte, bestanden darin, Dales offizielle NASA -Biografie zu lesen, in der sein Familienstand mit »verheiratet« angegeben war. Aber diese Informationen waren längst veraltet und seit Dales unrühmlichem Austritt aus der NASA nicht mehr aktualisiert worden.
    Dann waren da noch die Andeutungen seitens der Mitarbeiter bezüglich Dales früherer, jüngerer Freundinnen. Von all dem hatte sie sich so einlullen lassen, dass es ihr nie in den Sinn gekommen war, ihn zu fragen.
    Sie fing an zu lachen.
    »Um Himmels willen, es ist doch nicht so, als ob …« Er war klug genug, den Satz nicht zu beenden. »Was findest du daran so komisch?«
    »Und das sagst du mir jetzt? Hier? «
    Er konnte nicht widerstehen, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. »Na ja, für so was gibt es keinen richtigen Zeitpunkt.«
    »Halt die Klappe! Lass mich allein!« Ihre Wut über diese Enthüllung war für sie genauso schockierend wie ihre Über raschung. Ihre heftige Reaktion konnte daran liegen, dass sie hungrig, erschöpft und verängstigt war. Vermutlich stand sie kurz vor dem Durchdrehen. Oder sie war bereits durchgedreht, denn im Grunde war es völlig egal, ob Dale Scott verheiratet war oder nicht. Keiner von ihnen würde die Erde je wiedersehen.
    Sie schwamm von ihm fort und bremste sich ein paar Meter weiter wieder ab, hinter der Ansammlung von Lebenserhaltungsmaschinen. Nach einer Weile setzte sich Dale in Bewegung und durchquerte zügig die vierzig Meter breite Blase bis ans andere Ende …
    Am zweiten Tag wachte Valya einmal aus einem unruhigen Halbschlaf auf und bemerkte eine Veränderung der Hintergrundgeräusche. Sie klammerte sich an ihre Handtasche, als sie erkannte, dass das Klicken und Stampfen lauter geworden war.
    Dale, der offenbar den Eindruck hatte, dass ihr Ärger verflogen war, schwamm zu ihr. »Bleib ganz ruhig«, sagte er zu ihr, und danach fühlte sie sich, als verlöre sie den letzten Rest ihrer Ruhe.
    Durch die milchigen
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