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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2
Autoren: Elena McKenzie
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geschwungenen Lippen und was er sagte, verwirrte und schockierte mich gleichermaßen. »Kennen wir uns?«
    Ob wir uns kannten? Konnte er sich wirklich nicht an mich erinnern? Aber dieser Blick? Er musterte mich abwartend mit diesen eisblauen, leuchtenden Augen, die mich schon immer fasziniert hatten, die meinen Puls flattern ließen, sobald ich sie irgendwo erblickt hatte. Seine Stirn war gerunzelt, dann wandte er sich Kathrin zu und strich sich über seinen dunklen Dreitagebart.
    »Aus der Schule«, krächzte ich niedergeschlagen und doch auch erleichtert. Wenn er mich wirklich nicht erkannte, dann wusste er auch nichts mehr von diesem unglaublich verletzenden und doch auch peinlichen Vorfall, der mir bis heute in den Gliedern steckte und der gerade jetzt wieder dafür sorgte, dass meine Knie zitterten und sich alles in mir beengt anfühlte.
    Kathrin ging auf ihn zu und legte eine Hand auf seine gut ausgeprägte muskulöse Brust. Das musste ich eingestehen, er war nicht mehr der schlanke, hochgewachsene Junge. Er war zum Mann geworden. Sein Gesicht war kantiger, sein Kinn schärfer geschnitten, die Nase gerade und schmal, die Wangenknochen hoch. Sein rabenschwarzes Haar trug er wirr und kinnlang, was ihm etwas Verwegenes gab. Das, gepaart mit den Tattoos auf seinen wohlgeformten Unter- und Oberarmen, verlieh ihm wahrhaftig das Aussehen eines Rockstars. Nicht zu vergessen die zerrissenen Jeans, die den Eindruck noch verstärkten. Ein T-Shirt trug er nicht.
    Sein Oberkörper war nackt und ich war froh, dass Kathrin sich an ihn schmiegte, sonst würde mir längst der Sabber über das Kinn laufen, denn ich stand auf einen ordentlichen Waschbrettbauch. Ja, Ian hatte sich wirklich zum Frauentraum entwickelt. Aber ein Traum war er schon immer gewesen, zumindest meiner. Und er gehört Kathrin , ermahnte ich mich.
    Ich wandte mich wieder dem Geschirr zu und versuchte, nicht weiter daran zu denken, dass er hinter mir stand. Leider war er so präsent, dass er mir die Luft zum Atmen nahm. Ich konnte ihn körperlich spüren. Es fühlte sich an, als würden sich seine Augen in meinen Rücken bohren, dabei war das unmöglich, denn ich konnte das schmatzende Geräusch gieriger Küsse hören. Und Kathrins wohliges Stöhnen. Ich klapperte mit dem Geschirr, um es zu übertönen, was nicht half.
    Warum zur Hölle musste es ausgerechnet er sein? Konnte es nicht jeder andere sein? Andererseits, was hatte ich gedacht, wer hier wohnen würde? Die MacLeods hatten hier schon immer gewohnt. Und außer Ian waren da kaum noch MacLeods übrig, die hier hätten einziehen können. Die meisten anderen MacLeods hatten ebenso prachtvolle Anwesen wie dieses. Verdammt, ich hätte es wissen müssen. Ich ärgerte mich über mich selbst.
    Ian tauchte neben mir auf. Sein Unterarm streifte meine Wange, als er in den Hängeschrank vor mir griff, um sich eine Tasse herauszuholen. War die Zeit stehengeblieben oder hatte er für eine Sekunde gezögert? Ich sah zu ihm auf, aber er hatte die Lippen fest aufeinander gepresst und goss sich Kaffee ein, ohne mich auch nur zu beachten. Hinter mir kicherte Kathrin, dann schmatzte es wieder. Verwirrt wandte ich mich um und sah meine Schulfreundin die Küche verlassen, einen Arm um die Taille eines anderen Mannes geschlungen.
    »Das ist Kiran, er hat es nicht so mit Fremden«, sagte Ian. Er hatte wohl meinen fragenden Blick bemerkt und sich auch umgewandt.
    »Und dann ist er in einer Rockband, die vor Publikum auftritt?«, fragte ich erstaunt.
    »Er meint, auf der Bühne ist er allein. Da gibt es nur ihn und die Musik.« Irgendwie leuchtete mir das ein. Wenn ich vor Publikum aus meinem Buch las, dann half es mir auch, so zu tun, als gäbe es nur mich und das Buch. Ich nahm mir den nächsten Teller.
    »Du bist also die Tochter«, murmelte er.
    Ich nickte, als er abwartend auf mich herabschaute. War er schon immer so groß gewesen? Vielleicht lag das an seiner ganzen beeindruckenden und erdrückenden Erscheinung. Neben niemand anderen hatte ich mich je so winzig gefühlt. Wenn ich mich aufrichten würde, würde ich gerade bis an seine Brust reichen.
    »Ja, dann willkommen.« Seine Augen blitzten auf, als amüsierte er sich, und seine Mundwinkel zuckten leicht. »Ich würde mich ja für dieses Chaos entschuldigen, aber dann müsste es mir leidtun, dich hier zu sehen mit den wilden Strähnen im Gesicht und den roten Wangen. Und ganz ehrlich, das kann mir nicht leidtun.«
    Ich schluckte. War das eine Art Kompliment oder
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