Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hier stinkt's!

Hier stinkt's!

Titel: Hier stinkt's!
Autoren: David Lubar
Vom Netzwerk:
hatte. »Im Ernst, Sie könnten mich einfach anrufen. Oder eine SMS schicken. Außerdem tragen Sie überhaupt keine Jeans.«
    »Telefonleitungen sind nicht sicher. E-Mails sind auch nicht sicher. SMS sind extrem zeitaufwendig und nervig. Ich kann nicht zulassen, dass unsere Feinde von dir erfahren. Und, nur dass du es weißt, zufällig sehe ich in Jeans ganz fantastisch aus. Aber genug jetzt. Du musst dich auf deinen Einsatz vorbereiten.«
    Einsatz . Das hörte sich toll an. »Was soll ich machen?«
    »Eine feindliche Basis infiltrieren. Du sollst dich reinschleichen, ihre Computerdaten kopieren und dich wieder rausschleichen.«
    »Was ist eine feindliche Basis?«
    »Dort hecken diese finsteren Burschen ihre üblen Machenschaften aus«, erklärte er. »Es ist sozusagen ihr hiesiges Hauptquartier.«
    »Was für ein Feind ist es?«
    » VADU .«
    » VOODOO ? Das klingt ja wirklich gefährlich.« Ich stellte mir eine Gruppe maskierter Bösewichte vor, die im Schneidersitz um eine Voodoo-Puppe in Form eines Mini-Mr-Murphy saßen, die sie reihum mit spitzen Nadeln piesackten.
    »Nicht VOODOO. VADU . Völlige Anarchie durch Unruhestiftung. Ihr Ziel ist es, Freiheit und Demokratie zu zerstören.«
    »Warum?«
    »Das ist eine lange, komplizierte und äußerst langweilige Geschichte, Nathan. Um die Wahrheit zu sagen, Politik ist oft nicht sehr sinnvoll. Und selbst wenn sie es ist, kann sie ziemlich deprimierend sein. Ich mache es kurz: Sie wollen die alleinige Macht und absolute Kontrolle übernehmen. Das ist aber nicht möglich, solange die Menschen frei sind.«
    Ich dachte einen Augenblick darüber nach. Auch wenn Mr Murphy fand, dass es zu kompliziert für mich war, klang es irgendwie vertraut. Macht und Kontrolle . Jeder Fünftklässler konnte davon ein Lied singen. »Dann sind sie also Tyrannen«, sagte ich. Oder Sportlehrer.
    Mr Murphy sah überrascht aus. »Nathan, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Tyrannen. Das ist es. Und nicht nur Menschen können Tyrannen sein, auch Organisationen können sich tyrannisch benehmen. VADU besteht aus einem Haufen Tyrannen.«
    »Und das sind die Bösen, denen Sie das Handwerk legen wollen?«
    »Sie gehören zu den Bösen«, antwortete Mr Murphy, »aberleider sind sie nicht die Einzigen. SPLOTCH hat uns in Europa große Sorgen bereitet. GACK hat eine Weile nichts von sich hören lassen, aber wir rechnen damit, dass sie einen Neubeginn in Nordafrika planen. MUCOUS aus Asien ist wirklich problematisch, ebenso wie der belgische Zweig der PHLEGM .«
    »Das sind eine Menge böse Leute«, sagte ich.
    »Die Welt ist groß. Aber im Moment ist VADU besonders gefährlich, und vor allem sehr schwierig zu bekämpfen, weil die Organisation in kleinen Gruppen agiert und über die ganze Welt verteilt ist. Sie haben ein zentrales Hauptquartier, aber es ist uns bis heute nicht gelungen, es ausfindig zu machen. Pass auf, ich erkläre dir genauer, mit wem wir es zu tun haben.«
    Er führte mich in einen Raum mit einem riesigen Flachbildschirm. Ich war schon einmal dort gewesen, um mir ein Video über die wichtige Arbeit des BUM anzusehen. Diesmal zeigte mir Mr Murphy kein Video, sondern das Bild einer Stadt.
    »Das ist Gwinthmyr, eine Kleinstadt in Wales. Bis vor fünfzehn Jahren war es ein netter, beschaulicher Ort. Dann begann die Luft ganz plötzlich nach Knoblauch zu riechen.«
    »Ich liebe Knoblauch«, sagte ich.
    »Viele Leute lieben Knoblauch«, sagte Mr Murphy. »Aber niemand freute sich über den dauerhaften Knoblauchgeruch. Die Leute beschwerten sich. Die Regierung forschte nach, schaffte es aber nicht, die Ursache zu finden. Das brachte die Leute noch mehr als sonst gegen die Lokalpolitik auf. Glücklicherweise hat eine unserer Schwesterorganisationen die Vorrichtung, die VADU installiert hatte, entdeckt und zerstört.«
    Mr Murphy klickte durch eine Reihe weiterer Bilder.
    »Adlesville in Irland – ein Vorratstank mit vierhunderttausend Liter Melasse platzte auf geheimnisvolle Weise und



überflutete die Stadt knietief mit Sirup. Borman in Arizona – Kabel- und Satellitenfernsehen wurden komplett lahmgelegt. Perchangy in Australien – die Bürgersteige in der Stadt waren plötzlich voller Risse und Löcher. Whamply in Kalifornien – fünftausend kleine Kröten fielen in der Stadt ein und verstopften alles.«
    »Die Straßen müssen ziemlich glitschig gewesen sein«, bemerkte ich.
    »Es war nicht schön«, bestätigte Mr Murphy. »Und all das war das Werk von VADU . Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher