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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405
Autoren: tina
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um.
    4
    »Offenbar befindet sich der Fremde in einer kritischen Situation. Die bisher übertragenen visuellen
    Daten ermöglichen keine Rückschlüsse auf irgendwelche Schäden an Bord. Andererseits sind uns die
    Konstruktionsmuster nicht vertraut, und deshalb läßt sich kaum feststellen, ob es hier oder dort
    Fehlfunktionen gibt. Ich halte in jedem Fall Vorsicht für angebracht. Vielleicht geriet das Schiff in
    einen gravimetrischen Sog, von dem wir uns fernhalten sollten.«
    »Hinweis zur Kenntnis genommen, Mr. Tuvok«, sagte Janeway. »Nun, ich bin nicht bereit, den
    Notruf einfach zu ignorieren.«
    »Eine solche Empfehlung wollte ich keineswegs aussprechen«, entgegnete der Vulkanier ruhig. »
    Allerdings sollten wir meiner Meinung nach sehr vorsichtig sein.«
    Harry blickte an dem Fremden vorbei und richtete seine bewußte Aufmerksamkeit zum erstenmal auf
    den Rest der Darstellung. Eine Wand des Raums, in dem sich der Alien aufhielt, bestand aus silbrig
    glänzenden Kugeln - Kontrollvorrichtungen? Die andere Wand präsentierte einen Bildschirm, der den
    roten Riesen zeigte. Mit der Farbe stimmte etwas nicht. Es gab gelbe, orangefarbene und braune
    Flecken; manchmal leckten die feurigen Zungen von Eruptionen ins All.
    Kim blinzelte und begriff: Die rote Riesensonne schwoll allmählich an. Das fremde Schiff schien
    außer Kontrolle geraten zu sein und ihr entgegenzufallen.
    »Captain…«, begann er.
    »Ich habe es bereits gesehen, Mr. Kim. Offenbar ist der Antrieb des Raumers defekt. Maximale
    Geschwindigkeit, Mr. Paris. Berechnen Sie die geschätzte Ankunftszeit.«
    »Aye, Captain«, bestätigte Tom.
    Harry hörte, wie das leise Summen des Warptriebwerks etwas lauter wurde, als die Voyager
    beschleunigte. Er hoffte, daß sie den Fremden noch rechtzeitig einholten.
    »Wir erreichen das Doppelsternsystem in einer Stunde und dreiundfünfzig Minuten«, sagte Paris. »
    Der Flug bis zur gegenwärtigen Position der Signalquelle dauert sechs Minuten länger. Allerdings:
    Wenn wir dort eintreffen, befindet sich das Schiff bereits hinter dem weißen Zwerg.«
    »Öffnen Sie einen externen Kom-Kanal«, sagte Janeway. »Wir versuchen, einen Kontakt herzustellen.
    «
    »Aye, Captain.« Kim kam der Aufforderung sofort nach.
    Janeway trat zum Hauptschirm, straffte die Schultern und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. »
    Hier spricht Captain Kathryn Janeway vom Föderationsschiff Voyager«, sagte sie, und Harry hörte
    feste Autorität in ihrer Stimme. »Wir haben Ihre Signale empfangen. Sind Sie in Gefahr? Brauchen Sie
    Hilfe?«
    Der Fremde gab auch weiterhin aufgeregte Knack- und Zischlaute von sich. Wenn er Janeway hörte,
    so schenkte er ihr keine Beachtung.
    Er hört sie nicht, dachte Kim. Er kann unsere Mitteilung unmöglich empfangen haben. Enttäuschung
    wuchs in ihm. Er hatte gehofft, daß jene Art von Zufall, die ihnen den Empfang des Notrufs
    ermöglichte, ihre Antwort zu dem Alien trug. Doch damit verlangte er zuviel vom Glück. Plötzlich
    runzelte Harry überrascht die Stirn. Was war das denn?
    Der Bildschirm an Bord des fremden Schiffes zeigte nun nicht mehr die rote Sonne, sondern einen
    zweiten Raumer. Kim bemerkte eine Ansammlung deformer silberner Kugeln, die untereinander mit
    grauen Rohren verbunden waren. Ein zweiter solcher Haufen geriet in Sicht, dann auch ein dritter. Es
    sah nach dem Modell eines Moleküls aus - dem es allerdings an Anmut mangelte. Das zweite fremde
    Schiff wirkte wie ein Konglomerat aus einzelnen Segmenten, wobei die Gesamtstruktur allein vom
    Zufall bestimmt worden war.
    Einige Sekunden später reifte in Kim die Erkenntnis heran, daß es sich nicht in dem Sinne um
    deforme, sondern um halb geschmolzene und dann wieder erstarrte Kugeln handelte. Eine enorme
    energetische Entladung schien die Hälfte von ihnen in Schlacke verwandelt zu haben. -
    Harry spürte, wie sein Herz schneller klopfte. Jener Raumer hat einen Kampf hinter sich. Wir nähern
    uns einem Kriegsgebiet.
    5
    Der Alien blickte zum Schirm, sah das beschädigte Schiff, pfiff erschrocken… Und dann zerfaserte
    das Bild in zurückkehrenden Interferenzen. Streifenmuster zerrissen die Darstellung. Kim schaltete um,
    woraufhin der Hauptschirm wieder das rote und weiße Zwillingsgestirn zeigte.
    »Was ist passiert?« fragte Janeway. »Wir empfangen keine Signale mehr«, antwortete der junge
    Fähnrich.
    Die Kommandantin überlegte kurz und klopfte dann auf ihren Insignienkommunikator. »Neelix zur
    Brücke!«
    Das
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