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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405
Autoren: tina
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zirpende Rufsignal ertönte, und Captain Janeways »Neelix zur Brücke!« erklang zum zweiten Mal.
    Der Talaxianer seufzte und wischte sich die Hände an der fleckigen, gelb und rosarot gemusterten
    Schürze ab. Anschließend aktivierte er seinen eigenen Insignienkommunikator, den er am orangefarben
    und purpurn gestreiften Hemd befestigt hatte.
    »Ich bin mit den Vorbereitungen fürs Essen beschäftigt, Captain«, sagte er. »Um was auch immer es
    geht - kann es nicht noch etwas warten?« Sie sollte Geduld lernen, dachte er. Diese eine Tugend schien
    der Kommandantin zu fehlen.
    »Diesmal nicht«, klang es aus dem Kom-Lautsprecher.
    »Na schön. Ich bin unterwegs.«
    Neelix seufzte erneut und ließ den Blick durch die Kombüse der Voyager schweifen. Mehrere große
    Gefäße enthielten blaue, grüne und rosarote Flüssigkeit. Überall dampfte und blubberte es. Die letzten
    beiden Stunden hatte der Talaxianer damit verbracht, von Topf zu Topf zu eilen, umzurühren,
    abzuschmecken, zu würzen und erneut umzurühren. Sollte das jetzt alles umsonst gewesen sein?
    Offenbar scherte sich Captain Janeway kaum darum, daß er viel Zeit und Mühe in die Zubereitung der
    Mahlzeiten für die Crew investierte. Um ganz genau zu sein: Ob Starfleet-Angehöriger oder Maquisard
    - offenbar war niemand an Bord bereit, seine Anstrengungen zu würdigen.
    Die Schuld gab er den Replikatoren. Synthetisierte Speisen - welche Beleidigung für den Gaumen des
    Kenners! Manchmal befürchtete Neelix gar, daß den Besatzungsmitgliedern der Voyager solche
    Nahrungsmittel lieber waren als die von ihm kreierten Spezialitäten.
    Nun, vielleicht ließ sich das Mittagessen noch retten. Er brauchte einen Assistenten, jemanden, der
    sich einige Minuten lang um alles kümmerte. Normalerweise hätte er Kes um Hilfe gebeten, aber sie
    ging zusammen mit dem holographischen Arzt die Medo-Dateien der Föderation durch, und Neelix
    wußte, wie wichtig ihr das war. Nun, vielleicht fand er jemand
    anders.
    Wie es der Zufall wollte, stand Paul Fairman hinter ihm: ein hochgewachsener, blonder Mann mit
    kurzem Bart. Der Fähnrich stammte aus der Crew des Maquis-Schiffes, die nun zur Besatzung der
    Voyager gehörte. Er schien nicht sehr beschäftigt zu sein, fiel in erster Linie durch seine Untätigkeit
    auf.
    »Ich brauche jemanden, der umrührt, bis ich zurück bin«, sagte Neelix und drückte Fairman einen
    großen Holzlöffel in die Hand.
    »Ich?« entfuhr es dem Fähnrich entgeistert. »O nein! Ausgeschlossen! Ich bin gekommen, weil ich Sie
    um einen Gefallen bitten möchte. Mir liegt nichts daran, für den Küchendienst rekrutiert zu werden.«
    Neelix seufzte einmal mehr. In technischer Hinsicht mochten die Menschen recht fortgeschritten
    sein, aber sie schienen nicht zu verstehen, wie es in der Galaxis zuging. Fairman war ein typisches
    Beispiel.
    »Ich werde Ihnen erklären, wie so etwas funktioniert«, sagte er und suchte nach möglichst einfachen
    Worten. Fairman folgte ihm schon seit einer halben Stunde auf Schritt und Tritt, wies immer wieder
    darauf hin, wie dringend er eine mobile Energiequelle brauchte - zweifellos für private Zwecke. »Sie
    erweisen mir einen Gefallen, und anschließend versuche ich, Ihnen einen Wunsch zu erfüllen. Das ist
    die Basis für jeden guten Handel. Menschen sollten so etwas eigentlich verstehen können.«
    »Aber ich bin einfach nicht geeignet«, wandte Fairman ein. »Alle an Bord wissen, daß Sie ein
    ausgezeichneter Koch sind. Ich hingegen bin nie auch nur in der Nähe eines Herds gewesen.«
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    »Ich weiß, ich weiß.« Neelix ahmte den jammernden Tonfall des Fähnrichs nach. »Sie sind nur ein
    armer Söldner, der zusammen mit den Maquisards gegen die Cardassianer kämpfte und gegen seinen
    Willen in den Delta-Quadranten versetzt wurde. Andererseits: Sie essen ebenso wie alle anderen
    Besatzungsmitglieder, was bedeutet, daß Sie hier für ein paar Minuten einspringen können.«
    »Bestimmt mache ich irgend etwas falsch und ruiniere die ganze Mahlzeit.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, erwiderte Neelix. Warum gab es mit Menschen immer wieder
    Diskussionen? »Wenn Sie hier umrühren, bis ich zurück bin… Dann besorge ich Ihnen die mobile
    Energiequelle.«
    Daraufhin erhellte sich Fairmans Miene. »Im Ernst?«
    »Rühren Sie um.« Es liegt vermutlich an meinem Ruf, dachte Neelix. Er hatte mehrmals darauf
    hingewiesen, alles besorgen zu können. Und verlangte er irgendwelche Gegenleistungen dafür? Fast
    nie. Nun, es wurde
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