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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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niemals, wenn er kämpfte, selbst gegen so einen so übermächtigen Gegner wie jetzt. Außerdem war er ziemlich sicher, es selbst mit diesen vier Männern zugleich aufnehmen zu können. Nicht umsonst galt er als einer der gefährlichsten Männer, die jemals das weiße Gewand der Tempelherren angezogen hatten.
    Was ihn vielmehr entsetzte, war die Tatsache, dass die Männer ihn und Balestrano angriffen. Jean Balestrano war das Oberhaupt des Templerordens und diese Krieger waren einzeln und sorgsam ausgewählt worden. Ein Verrat auch nur eines Einzigen dieser Elitemänner war undenkbar! Und jetzt war gleich die Hälfte von ihnen zu Verrätern geworden. »Brüder!«, rief Balestrano. »Besinnt euch! Ihr wisst nicht, was ihr tut!«
    Die Antwort eines der Angreifer bestand aus einem irren Lachen und einem Schwerthieb nach Balestranos Hals, der den alten Mann mit Sicherheit getötet hätte, hätte sich Reynaud de Maizieres nicht gedankenschnell dazwischengeworfen und den Hieb mit seiner eigenen Klinge aufgefangen.
    Auf diesen Moment hatten die drei anderen nur gewartet. Gleichzeitig rissen sie ihre Schwerter hoch und drangen auf Reynaud de Maizieres ein. Reynaud fing einen der Hiebe mit seiner eigenen Klinge auf, blockte den Waffenarm eines zweiten Mannes mit der bloßen Hand ab und spürte einen furchtbaren Schmerz an der Seite, als die Klinge des dritten über seine Rippen schrammte und eine blutige Furche in seine Haut grub.
    Das schien die letzte Barriere zu brechen. Reynaud de Maizieres wurde zum Berserker. Seine Klinge zischte wie ein silberner Blitz durch die Luft und fällte die drei Männer mit einem einzigen, unglaublich kraftvollen Hieb. Den vierten Angreifer richtete Jean Balestrano selbst.
    Aber es war nur eine kurze Atempause, die den beiden Tempelherren vergönnt war. Der Kampf von ihnen näherte sich rasch seinem Ende. Die wenigen Templer, die nicht dem Wahnsinn verfallen waren, wurden einer nach dem anderen niedergemacht und schon nach Augenblicken sahen sich Balestrano und Reynaud de Maizieres abermals einer erdrückenden Übermacht von Gegnern gegenüber.
    »Ich flehe euch an, Brüder, besinnt euch!«, rief Balestrano. Seine Stimme zitterte und seine Augen waren weit vor Furcht. Aber Reynaud de Maizieres begriff rasch, dass es nicht die Angst vor dem Tode war; die kannte Jean Balestrano so wenig wie er, wussten sie doch beide, dass nach dem Ende ihrer körperlichen Existenz nur der Übergang in eine andere, weit bessere Welt folgen würde.
    Nein, das, was das Oberhaupt des Templerordens schier zur Verzweiflung trieb, war das unglaubliche Geschehen selbst. Noch vor Minuten hätte jeder dieser Männer mit Freuden sein Leben gegeben, um Jean Balestrano zu schützen. Jetzt hatten sie sich in gnadenlose Killer verwandelt!
    Die sieben übrig gebliebenen Männer – drei von ihnen waren schwer verwundet, wie Reynaud mit einem raschen Blick feststellte – rückten nun in breiter Front gegen ihn und Balestrano vor. Reynaud de Maizieres fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. In der Enge des Stollens war ein Ausweichen so gut wie unmöglich. Seine Beweglichkeit, die einen Gutteil seiner Überlegenheit im Kampf ausmachte, würde ihm hier nicht mehr viel nutzen.
    Noch einmal versuchte Balestrano die wahnsinnig gewordenen Templer zur Vernunft zu bringen. »Beruhigt euch, Brüder!«, rief er. »Was immer geschehen sein mag, wir können darüber reden!«
    Einer der Männer lachte hässlich und täuschte einen Angriff vor, zog sich aber hastig zurück, als Reynaud de Maizieres mit dem Schwert nach ihm schlug.
    Ganz langsam rückte die Reihe der sieben Angreifer vor. Und im gleichen Maße wichen Reynaud de Maizieres und Jean Balestrano zurück. De Maizieres machte sich keine Illusionen mehr. Sie waren in die Enge getrieben und sie standen Männern gegenüber, denen es offensichtlich vollkommen gleichgültig war, was mit ihnen geschah. Selbst wenn es ihm gelang, die meisten oder gar alle der Angreifer zu töten, würden sie gemeinsam sterben. Ein Mann, der keine Rücksicht mehr auf sein eigenes Leben nimmt, ist ein unschlagbarer Gegner.
    Schließlich waren sie bis an die rückwärtige Wand zurückgetrieben. Reynaud de Maizieres hieß Balestrano mit einer Kopfbewegung hinter ihn zu treten, nahm mit gespreizten Beinen vor dem greisen Tempelherren Aufstellung und packte sein Schwert mit beiden Händen.
    Aber der Angriff, auf den er wartete, kam nicht.
    Die Reihe der sieben Tempelritter rückte weiter vor,
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