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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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für makabere Scherze.«
    Der andere stockte, blinzelte ein paarmal mit nur einem Auge und sah Howard verwirrt an. Dann flammte Schrecken in seinem Blick auf.
    Howard lächelte schadenfroh. »Na, endlich wach?«
    »Was …« Der Mann stockte sah sich verwirrt um und begann mit einem Male wie wild an seinen Fesseln zu zerren.
    Howard wartete geduldig, bis sein Gegenüber die Sinnlosigkeit seiner Bemühungen eingesehen hatte. Dann lehnte er sich zurück, so weit es die unbequemen Fesseln zuließen.
    »Wenn Sie das bisschen Verstand, das Sie zu haben scheinen, wieder zusammengekratzt haben, können wir vielleicht reden«, sagte er freundlich.
    »Reden?« Die Stimme des anderen bebte. Panik loderte in seinem Blick. Sein Atem ging schnell und stoßweise. »Wo sind wir hier? Was … was ist passiert?«
    »Wo wir hier sind, weiß ich so wenig wie Sie«, antwortete Howard geduldig. »Und was passiert ist, sollten Sie besser wissen als ich.«
    »Ich weiß gar nichts. Ich bin Howard Love -«
    »Verdammt, hören Sie auf!«, brüllte Howard. »Ich bin Howard Lovecraft, nicht Sie. Und ich will wissen, wer Sie sind und wer Sie geschickt hat.«
    Sein Doppelgänger starrte ihn an und schwieg. Howard musterte ihn genauer. Die Ähnlichkeit war nicht mehr so groß wie zu Anfang – der Bart war falsch und das Haar gefärbt, das konnte er jetzt sehen, und der andere war ein wenig dicker im Gesicht als er. Die Schläge und das Blut hatten die Schminke verschmiert, sodass das wahre Gesicht des anderen durch die Maske hindurchschimmerte. Trotzdem musste er ihm auch so ähnlich sehen wie ein Bruder.
    »Ich weiß überhaupt nichts«, sagte der andere schließlich. Seine Stimme hörte sich an, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen.
    »Vielleicht erinnern Sie sich, wenn ich Ihnen ein wenig auf die Sprünge helfe«, murrte Howard. »Sie haben Rowlfs und meine Abwesenheit ausgenutzt, um an meiner Stelle mit Robert Craven Kontakt aufzunehmen. Aus dem einzigen Grund, in den Besitz des NECRONOMICON zu gelangen. Soweit richtig?«
    Der andere schwieg beharrlich, aber er hatte sein Gesicht nicht gut genug unter Kontrolle, als dass Howard die Antwort nicht aus seinen Zügen ablesen konnte.
    »Also richtig«, sagte er zufrieden. »Übrigens – mein Kompliment. Die perfekteste Maske, die ich jemals gesehen habe. Wer hat Sie geschickt? Der Orden?«
    Diesmal versagte die Selbstbeherrschung des anderen endgültig. Ein erschrockenes Keuchen kam über seine Lippen. »Sie … wissen …«
    Howard lachte hart. »Halten Sie mich für einen Trottel, Mister Doppelgänger? Ihre Brüder jagen mich seit zehn Jahren. Ich habe gewusst, dass Sie eines Tages kommen würden. Sie oder jemand wie Sie. Wie ist Ihr Name? Ich finde es ziemlich albern, Sie ständig mit Howard anreden zu sollen.«
    »Van der Groot«, sagte der andere leise. »Henk van der Groot.«
    »Holländer?«
    Van der Groot nickte. Sein Blick bohrte sich in die graue Dunkelheit hinter Howard.
    »Hören Sie zu, van der Groot«, sagte Howard geduldig. »Sie und ich sind Feinde, wie die Dinge liegen, aber ich schlage vor, wir schließen einen Burgfrieden. Wenigstens, bis wir hier heraus sind.«
    Van der Groot starrte ihn an. »Heraus?«, krächzte er. »Sie sind von Sinnen, Lovecraft. Niemand entkommt den Drachenkriegern. Ich dachte, das wüssten Sie!«
    »Irgendwann ist immer das erste Mal«, sagte Howard lächelnd. »Außerdem schadet ein Versuch nicht, oder?«
    Es dauerte lange, bis van der Groot nickte. »Was … haben Sie vor?«, fragte er.
    »Zuerst einmal müssen wir diese verdammten Fesseln loswerden«, antwortete Howard. »Und danach werden wir sehen, ob Necrons Leibgarde wirklich so unbesiegbar ist, wie man sagt. Rowlf!«
    Der breitschultrige Riese knurrte, zog die Beine an den Leib, so weit es die Fesseln zuließen, und begann über den feuchten Steinboden heranzukriechen. Auch Howard bewegte sich, schwang vor und zurück und kippte schließlich langsam zur Seite. Ein unterdrückter Schmerzlaut entrang sich seinen Lippen, als er auf den harten Steinboden aufschlug.
    Van der Groot beobachtete ihn mit einer Mischung aus Unverständnis und Neugier. »Was haben Sie vor?«, fragte er.
    Howard antwortete nicht, sondern rollte sich keuchend auf den Bauch, während Rowlf wie ein missgestalter Riesenwurm auf ihn zurobbte. Schließlich lag der Kopf des Riesen nahe seinen zusammengebundenen Händen.
    »Achten Sie … auf die Tür«, keuchte Howard. »Es wäre … peinlich, wenn gerade jetzt der
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