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Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Titel: Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und lächelte auf seltsam spöttische Art.
    »Sie sind ein Narr, Mister, wer immer Sie sind«, sagte er schließlich.
    Sein Doppelgänger starrte ihn verwirrt an. »Was meinen Sie damit?«
    »Warum, glauben Sie, bin ich so rasch zurückgekehrt?«, fuhr Howard fort. »Warum bin ich ein zweites Mal das Risiko eingegangen, das Tor zu benutzen? Ich wollte Robert noch in Southampton abfangen und ihn warnen. Aber nicht vor ihnen. Der Mann, der versucht hat, Robert umzubringen, und der, den sie am Nachmittag getroffen haben, gehörten zu Necron. Und ich fürchte, er ist selbst hier. Ich weiß nicht, ob es Ihnen gefallen würde, mit ihm zusammenzutreffen. Ihre beiden … nennen wir sie Interessengruppen, sind nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen, habe ich gehört.«
    Sein Doppelgänger zitterte vor Wut. »Sie wissen eine Menge, Lovecraft«, schnappte er.
    »Auf jeden Fall mehr als Sie«, gab Howard gelassen zurück. »Sie scheinen sich ein bisschen mit Magie auszukennen, denn sonst wäre es Ihnen kaum gelungen, Robert zu täuschen, aber leider sind Sie nicht gut genug. Sonst hätten Sie gespürt, dass dieses Haus alles andere als ein normales Haus ist.«
    Der andere schien für einen Moment verwirrt. »Was wollen Sie damit sagen, Lovecraft?«, fragte er.
    Howard lächelte. »Dieses Haus hat Roderick Andara gehört«, sagte er. »Roberts Vater. Er war ein Magier wie sein Sohn, haben Sie das vergessen? Das Haus spürt ganz genau, dass sein rechtmäßiger Besitzer wieder hier ist.«
    Der Doppelgänger blickte ihn einen Moment erschrocken an, dann gab er sich einen sichtlichen Ruck und fasste seine Waffe fester. »Möglich«, sagte er. »Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich will das Buch. Wenn Sie mich dazu zwingen, werde ich Gewalt anwenden, um es zu bekommen. Necrons Hiersein ändert nichts an meinem Entschluss, im Gegenteil. Es ist ein Grund mehr, den Band in meinen Besitz zu bringen.«
    »Idiot«, sagte Howard freundlich.
    In den Augen des anderen blitzte es auf, aber Howards Lächeln wurde eher noch breiter.
    »Glauben Sie wirklich, wir würden das NECRONOMI-CON einfach so mit uns herumschleppen?«, fragte er.
    »Mister Craven wird so freundlich sein, uns zu seinem Versteck zu führen.«
    »Den Teufel werde ich tun«, versetzte ich.
    »Wenn nicht«, fuhr der Mann fort, »sehe ich mich leider gezwungen, zuerst Rowlf und dann Mister Lovecraft zu erschießen, Robert. Und wenn das noch nicht ausreichen sollte, Ihre kleine Freundin oben unter dem Dach.«
    Seine Worte ließen eine Welle heißer, mörderischer Wut in mir aufsteigen. Ich ballte die Fäuste und machte einen Schritt auf ihn zu, aber Howard riss mich im letzten Augenblick zurück.
    »Lass das, Robert«, sagte er ruhig. »Er meint es ernst.«
    »Glauben Sie ihm lieber, Robert«, fügte sein Doppelgänger schneidend hinzu. »Ich hasse es, jemanden unter Druck setzen zu müssen, aber ich schwöre Ihnen, dass ich das Buch bekommen werde.« Er lächelte dünn, hob die Waffe und richtete ihre beiden Läufe auf Rowlf. »Nun?«
    »Selbst, wenn ich es Ihnen sagen würde, würde es Ihnen nichts nutzen«, sagte ich hastig und nur, um Zeit zu gewinnen. »Es ist … geschützt. Es würde sie töten, wenn Sie versuchten, es zu berühren.«
    Der Mann lachte hässlich. »Vielleicht lassen Sie das unsere Sorge sein, Craven«, sagte er. »Also?«
    Im gleichen Moment erbebte das Haus wie unter einem Schlag.
    Es war keine Erschütterung wie ein Erdstoß oder der Hieb eines Orkans, sondern ein trockener, unglaublich harter Stoß, der das Gebäude wie ein Hammerschlag traf und bis in die Grundfesten erschütterte.
    Der Boden hob sich wie ein bockendes Pferd. Die Fensterscheiben explodierten und überschütteten den Raum mit einem Hagel kleiner scharfkantiger Geschosse. Die Decke barst, als einer der Balken brach und durch den Putz stieß. Ein gewaltiger, gezackter Riss spaltete die Südwand.
    Und im gleichen Moment wurde die Tür aus den Angeln gerissen.
    Ein widerliches, grünes Licht tauchte den Raum für Sekunden in grelle Helligkeit. Ich schrie und schlug die Hände vor meine Augen, aber der Glanz war so intensiv, dass ich trotzdem sah, wie Gray von der zerberstenden Tür getroffen und durch den Raum geschmettert wurde, Stühle und Tische dabei niederreißend, und wie er schließlich mit Wucht gegen die Wand neben dem Fenster prallte.
    Rowlf sprang mit einem wütenden Knurren vor, packte den Howard-Doppelgänger und schlug ihn nieder.
    Als das Licht erlosch, sah ich die
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