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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Autoren: Mona Vara
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atmete. „Einer der größten Unterschiede zwischen dir und mir ist jedoch, dass ich niemals Macht wollte.“ Er hob den Kopf und sah Arsakes ernst an. Seineschwarzen Augen waren glanzlos vor Trauer. „Vielleicht war es ein Fehler und ich bin vor meiner Verantwortung davon gelaufen, weil ich nicht gegen meinen Bruder kämpfen wollte. Aber noch ist es nicht zu spät.“
    In Arsakes Augen glitzerte etwas wie Verachtung und zugleich Mitleid. „Du bist ein Narr, Kyros. Warst es schon als Kind.“
    „Kyros?“ Cyrill machte eine müde Handbewegung. „Diesen Namen habe ich schon lange nicht mehr gehört. Ich habe ihn abgelegt, als ich mich veränderte. Als ich Charlottas Vater traf und von ihm lernte, meine Blutlust zu bezähmen, und die Dunkelheit, die sie begleitete. Andernfalls wäre ich so geworden wie du.“
    „Wie ich?“ Arsakes lachte verächtlich auf. „Du warst nie wie ich. Du warst schwach.“
    „Das stimmt, ich war nie wie du“, gab Cyrill zu. „Mein Blut und meine Abstammung sind tatsächlich rein.“ Er richtete sich auf und ging langsam auf Arsakes zu, in dessen Blick Unsicherheit aufblitzte. Er blieb dicht vor ihm stehen. „Ich brauchte kein Blut mehr, um Macht zu haben, Arsakes. Die Verwandlung war vollständig, als ich damals meinen ersten Opfern aus Verzweiflung die Kehle durchbiss und ihr Blut trank. Vollständig und nicht mehr rückgängig zu machen. Du kannst mich nicht töten. Du nicht und auch sonst niemand. Nicht einmal Charlotta, selbst wenn sie schon über ihre vollen Kräfte verfügte.“ Cyrills Gesicht war kalt und hart, reglos bis auf das Glühen in seinen Augen.
    Es zuckte in Arsakes Gesicht. Langsam veränderte sich sein Ausdruck, als das Begreifen in sein Bewusstsein drang. Zuerst war es Ungläubigkeit, dann Erstaunen und schließlich Angst. Er hob die Hände, aber nicht, um anzugreifen, sondern zur Abwehr. Dann, mit einem Mal, warf er sich herum und stürzte aus dem Raum. Cyrill folgte ihm. Er ging langsam. Sein Bruder konnte ihm nicht mehr entkommen.
    Charlie kam zu sich, als eine machtvolle Kraft das Haus erschütterte. Jemand stieß einen markerschütternden Schrei aus. Es war eine Männerstimme. Charlie atmete tief durch, um die Benommenheit abzuschütteln, und sprang hoch. Ihr Kopf schmerzte, aber sie achtete nicht darauf. Das Zimmer war leer, und sie stürmte hinaus. Der Schrei war von draußen gekommen. Auch in der Halle war nichts von den beiden Männern zu sehen, nur Masterson und Samuel kamen gerannt. Charlie achtete nicht auf sie.
    Die Tür zum Park stand offen. Sie lief darauf zu. Draußen war es dunkel, Wolken hatten sich vor den sichelförmigen Mond geschoben. Sie drehte um, war auch schon bei einem der Kerzenleuchter, die auf einem Tisch in der Halle standen, und packte ihn. Wenn Arsakes Cyrill etwas angetan hatte, dann würde er am eigenen Leib erfahren, wie es war, sich mit einer Lichthexeanzulegen. Die Angst um Cyrill presste ihr die Kehle zu, als sie die Halle durchquerte und in den Park hineinlief. Sie starrte in die Dunkelheit, lauschte. Ihr Herz klopfte so stark in ihren Ohren, dass sie nichts anderes hörte.
    Dann vernahm sie das Röcheln. Es war so laut, dass es in der atemlosen Stille dröhnte. Sie lief darauf zu und erkannte mitten auf dem Rasen einen dunklen Schatten, der auf dem Boden lag. Ein zweiter Schatten beugte sich über ihn. In diesem Moment gaben die Wolken den Mond frei und das schwache Licht fiel auf einen Mann, der sich langsam aufrichtete.
    Das musste Arsakes sein, und derjenige, der am Boden lag, war Cyrill! Er hatte ihn verschleppt und getötet, vielleicht sogar ausgesaugt!
    Ohne lange nachzudenken, stürzte Charlie auf die beiden zu. Die Kerzen waren nicht wie das Licht der Sonne, aber es musste reichen. Sie schleuderte den Kerzenhalter auf den Mann und sprang gleichzeitig mit, die Kerzen loderten auf, als sie die Flammen berührte.
    Zwei Hände griffen ihr aus der Dunkelheit entgegen, packten sie durch die Flammen hindurch um die Taille und wirbelten sie herum. Der Kerzenhalter fiel ins feuchte Gras und die Kerzen, bis auf eine, erloschen. Die Hände ließen sie nicht los. Sie tobte, fluchte, kratzte, bis sie eng an eine Brust gezogen wurde.
    Ein vertrauter Geruch umgab sie, vertraute Arme umschlossen sie. Charlie brauchte noch einen Atemzug, bis sie begriff, dann wurde sie in Cyrills Armen ruhig. Sie zitterte, als er sie fest umschlang, sie hielt. Seine Hand streichelte warm über ihren Rücken. „Es ist vorbei, Charlie. Alles ist
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