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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Bernd Franzinger
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Steinzeit-Diät strikt befolgt, lebt man ausgesprochen gesund und muss weder Diabetes noch Multiple Sklerose oder andere Zivilisationskrankheiten fürchten«, legte sie nach.
    »Eine wahre Wunderdiät ist das ja anscheinend«, frotzelte der Leiter des K 1.
    »Exakt, Chef«, entgegnete Petra Flockerzie. Ihr Blick heftete sich auf einen dicken Pickel, der seit heute Morgen Tannenbergs rechte Wange zierte. »Und übrigens bekommt man dann auch keine Akne.«
    Als eitler Gockel traf ihn diese Bemerkung bis ins Mark. »Hast du denn bei deinem blutigen Rohfleischfuttern überhaupt keine Angst vor Salmonellen und Trichinen?«, giftete Tannenberg zurück.
    Petra Flockerzie schob strahlend die Hände unter ihre Achseln. »Nein, Chef, das Fleisch, das ich konsumiere, wurde sehr streng kontrolliert.«
    In dem ehemaligen Leistungssportler brodelte es noch immer. »Wenn du diese Steinzeit-Diät wirklich erst nimmst, müsstest du doch auch Regenwürmer, Käfer und Engerlinge essen, oder?«, legte er nach, gespannt darauf, ob ihr auch zu diesem Argument etwas einfiel.
    Seine Sekretärin zuckte gelassen mit den Schultern. »Ganz so eng muss man die Sache nun auch nicht sehen, Chef.«
    Tannenberg grummelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin, bevor er sich in sein Dienstzimmer verzog. Als Erstes inspizierte er mit einem Handspiegel, den er in der Schreibtischschublade aufbewahrte, den mit einer Eiterpustel gekrönten Pickel. »Ich und Akne? Von wegen! Das kommt von diesen Scheiß-Medikamenten«, zischte er seinem Spiegelbild entgegen.
    Dann klemmte er den ungeliebten Begleiter zwischen seine Fingernägel und quetschte ihn aus. In diesem Moment klopfte es an der Tür. »Einen Augenblick noch!«, brüllte er, während er einen Blutstropfen von seiner Wange tupfte. Wenig später klopfte es erneut. »Herein! Was gibt’s denn so Dringendes?«
    Als seine korpulente Mitarbeiterin im Türrahmen auftauchte, meldete sich schlagartig sein schlechtes Gewissen und er entschuldigte sich reumütig für seine vorherigen Provokationen. Schließlich wusste er nur zu gut, wie sehr Petra Flockerzie unter ihrem Übergewicht litt und wie oft sie in der Vergangenheit schon eine Diät abgebrochen hatte und rückfällig geworden war. Aber eigentlich wäre dies gar nicht nötig gewesen, denn sie liebte ihren Chef abgöttisch und hatte ihm seine spöttischen Bemerkungen bereits verziehen.

    Für 10 Uhr hatte Tannenberg eine Dienstbesprechung angesetzt, bei der die ersten Ermittlungsergebnisse ausgetauscht werden sollten. Der Leiter der kriminaltechnischen Abteilung erschien als Letzter der eingeladenen Beamten.
    »Entschuldigt die kleine Verspätung, Kollegen«, sagte Mertel, während er ins Besprechungszimmer des K 1 stürmte. »Die Arbeit an meinem Wandgemälde hat doch etwas länger gedauert, als ich zunächst angenommen hatte.«
    »Welches Wandgemälde?«, fragte Sabrina Schauß.
    Der Spurenexperte pickte mehrere Reißzwecken von der Ablage, rollte eine etwa einen Meter lange Raufasertapete auseinander und heftete sie an die Korktafel. Anschließend machte er eine ausladende Bewegung, so als präsentierte er ein Kunstwerk.
    »Und, Leute, ist mir diese sogenannte Tatortskizze nicht ausgesprochen gut gelungen?«, fragte er mit stolzgeschwellter Brust.
    »Sogar in Farbe – Respekt!«, lobte Tannenberg scheinheilig.
    Obwohl Karl Mertel einen Laserpointer parat hatte, schnappte er sich einen Bambusstock und deutete damit auf seine Zeichnung.
    »Die Villa befindet sich am südlichen Rand des Bännjerrücks. Das weitläufige Areal grenzt direkt an den Wald«, erklärte er. »Nur wenige Meter hinter der südlichen Grundstücksgrenze führt ein Forstweg hinunter zur Hohenecker Straße.«
    »Also eine ideale Fluchtmöglichkeit für den Täter«, bemerkte Sabrina.
    Der erfahrene Kriminaltechniker nickte. Ein schalkhaftes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Theoretisch schon, praktisch wohl eher nicht.«
    Erstaunte Mienen.
    »Auf besagtem Waldweg haben wir nämlich keinen einzigen verwertbaren Reifenabdruck oder eine Fußspur entdecken können«, verkündete er. »Dies legt die begründete Vermutung nahe, dass der Schütze den tödlichen Schuss nicht von dort, sondern aus einiger Entfernung abgegeben hat.«
    Mit einem Edding malte er ein rotes Kreuz in die Skizze hinein. Anschließend zeichnete er von diesem Punkt aus eine gestrichelte Linie über den mit Bäumen und Sträuchern angedeuteten Garten der Villa zum Wohnzimmer, dem Leichenfundort.
    »Das
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