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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer
Autoren: Beverly Barton
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machen willst? Bisher war von allen Berichten, die du bekommen hast, keiner …«
    »Der hier ist anders. Allein aus dem Fax gehen Ähnlichkeiten mit Brookes Tod hervor.«
    »Trotzdem, bei den zahlreichen alten Berichten über Opfermorde, die du angehäuft hast, hatten die Opfer keinerlei Gemeinsamkeiten, nichts, aufgrund dessen man sie mit einem besonderen Mörder in Verbindung bringen könnte, bis auf die Tatsache, dass alle geopfert wurden.«
    »Es gibt eine Verbindung«, sagte Dallas. »Wir sind nur noch nicht darauf gekommen. Linc hat erst letzte Woche begonnen, an einem Profil für mich zu arbeiten, und da er es in seiner Freizeit macht und versucht, sich Rutherford vom Hals zu halten, wird es eine Weile dauern.«
    »Hast du noch Resturlaub oder Krankheitstage übrig?« Sie hütete sich davor, weiter mit einem Mann zu diskutieren, der nicht überzeugt werden konnte.
    »Drei.«
    »Und was ist, wenn sich herausstellt, dass es sich bei diesem Mord um den handelt, auf den du gewartet hast, ein neues Puzzlestück?«
    »Dann werde ich mich beurlauben lassen.«
    »Ja, das dachte ich mir schon.«
    »Ich kann mich also auf dich und Linc verlassen, ja?«
    »Inoffiziell.«
    Dallas gab ihr einen Kuss. Keine Leidenschaft. Nur eine Dankesgeste. »Du musst nicht auf mich warten. Geh ruhig, mach dich auf den Weg. Ich ruf dich auf dem Handy an, wenn ich heute Abend einen Flug nehme.«
    Teri streichelte seine Wange. »Ich hoffe, diesmal ist es der Richtige.«
    Dallas machte sich nicht die Mühe, sie an die Tür zu begleiten, daher öffnete Teri sie selbst, blieb aber auf der Schwelle stehen. Sie seufzte. Dallas hatte sie schon völlig vergessen. Er hob den Hörer ab, wählte die Vorwahl des Countys und die Dienstnummer des Sheriffs.
    »Ja, hier spricht Special Agent Dallas Sloan vom FBI. Ich hätte gern Sheriff Butler gesprochen.«
    Leise zog Teri die Tür zu, ging durch den Flur und über die Treppe ins Erdgeschoss des Wohnhauses hinunter. Du hast hier nichts verloren, sagte sie sich. Die Hoffnung, Dallas würde sich anders besinnen und etwas Dauerhaftes von ihr wollen, war nur ein Hirngespinst. Sie musste den letzten Hoffnungsschimmer begraben – sonst würde ihre Beziehung mit Linc nicht so funktionieren, wie Teri es gern wollte.
    »Es gibt Schnee. Das spür ich in den Knochen«, sagte Sally Talbot, als sie ein weiteres Holzscheit in den schmiedeeisernen Kanonenofen warf.
    »In der Wettervorhersage im Fernsehen hieß es Schneeregen«, verbesserte Ludie Smith. »Auf wen soll ich denn hören – auf deine alten Knochen, oder auf einen gebildeten Mann, der sich mit Kumuluswolken und Taupunkten und gefühlten Temperaturen auskennt?«
    »Ludie, ich schwör’s dir, seit diesem Volkshochschulkurs am Junior College im letzten Herbst hast du abgehoben und behandelst mich von oben herab.«
    »Ich doch nicht!« Mit großen, ausdrucksstarken Augen schaute Ludie sie an. »Du benimmst dich wie die Reichen, seit Jazzy deine Hütte weiß verkleidet hat.«
    »Du sagst Hütte zu meinem Haus? Wie nennst du denn dein Haus – einen Palast?«
    »Ich sage Cottage dazu«, erwiderte Ludie. »Ja, ein Cottage, so wie die hübschen kleinen Häuser, die man in Kalendern und in Filmen über das englische Landleben vor dem Zweiten Weltkrieg sieht.«
    »Was weiß eine alte Squaw der Cherokee aus den Bergen von Tennessee schon über die ländlichen Gegenden in England? Ganz davon abgesehen ist dein Haus kein Cottage. Es ist ein Holzschuppen mit vier Zimmern auf Teilpachtbasis.«
    »Tja, Miss Neunmalklug, ich weiß über die ländlichen Gegenden in England genauso viel wie du. Und wer bist du schon? Nur eine verrückte alte weiße Kuh aus den Bergen in Tennessee.«
    Jazzy Talbot stand in der Tür zwischen der Küche ihrer Tante Sally und dem Wohnzimmer, in dem Sally und ihre beste Freundin Ludie miteinander stritten, wie immer, solange Jazzy denken konnte. Außenstehende, die den beiden alten Frauen zuhörten, wären davon überzeugt, dass sie sich nicht ausstehen konnten, obwohl das genaue Gegenteil der Fall war. Ludie und Sally waren ein Leben lang befreundet, doch keine von beiden würde jemals zugeben, wie sehr sie der anderen zugetan war. Ihre Lieblingsbeschäftigung war anscheinend, über alles Mögliche zu debattieren – angefangen vom Wetter bis hin zur richtigen Art, Blattkohl zu kochen.
    Jazzy räusperte sich. Beide Frauen verstummten sofort und drehten sich zu ihr um. Sally war knochig und an die einsachtzig groß, hatte große Hände und
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