Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall
Autoren: Rachel Hawkins
Vom Netzwerk:
ich diesen Gedanken energisch beiseite. Ich hatte schließlich keine Angriffe von Dämonen, Duelle mit Ghulen und Explosionen von Dämonenglas überlebt, nur um mich jetzt von diesem Püppchen da ermorden zu lassen. Ob Mom nun hier war oder nicht, ich würde dies überleben.
    Ich legte meine Finger fest um den Schwertgriff, bis ich spürte, wie mir das Metall in die Haut schnitt. Es tat weh, aber das war gut. Es konnte mich sogar davor bewahren, in Ohnmacht zu fallen, was wiederum Izzy davon abhalten mochte, mich in kleine Stücke zu schneiden – oder was die Brannicks sonst so mit Dämonen machten.
    Ehemaligen Dämonen. Egal.
    »Ihr Mädchen habt also ein Lager«, sagte ich und versuchte, mein Gehirn wieder anzuwerfen. »Das ist … cool. Ich wette, so mit Bunkern und Stacheldraht.«
    Izzy verdrehte die Augen. »Oh Mann.«
    »Also, dieses Lager. Wo genau … « Meine Worte erstarben, als der Boden zu schwanken begann. Oder wankte bloß ich von einer Seite zur anderen? Und wurde alles dunkler, weil die Taschenlampe ausging, oder waren es meine Augen, die nicht mehr so richtig wollten?
    »Nein. Nein, ich werde jetzt nicht ohnmächtig werden.«
    »Ähm … okay?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Hab ich das laut gesagt?«
    Izzy erhob sich langsam. »Du siehst nicht besonders gut aus.«
    Ich hätte sie angefunkelt, wären meine Augen nicht mit wichtigeren Dingen beschäftigt gewesen, zum Beispiel damit, nicht aus meinem Schädel zu fallen. Ein lautes Klappern dröhnte in meinem Kopf, und ich begriff, dass es meine Zähne waren.
    Toll. Ich geriet in einen Schockzustand. Das kam einfach … so was von ungelegen.
    Meine Knie gaben schon nach. Ich umklammerte den Schwertgriff noch fester und gab mir alle Mühe, mich auf den Beinen zu halten. Archers Schwert, sagte ich mir. Du kannst nicht ohnmächtig werden, weil du ihn finden und ihm helfen musst …
    Aber es war zu spät. Ich glitt zu Boden, während Izzy sich umgedreht hatte und nach dem Messer suchte. War ja klar.
    Plötzlich bemerkte ich hinter mir einen schwachen Lichtschein. Verwirrt begann ich mich zu ihm hinzudrehen, in der Annahme , es sei vielleicht eine Jagdgesellschaft der Brannicks. Dann verspürte ich ein mächtiges, fast schon elektrisches Summen durch mich hindurchschießen. Ich erkannte es sofort.
    Magie.
    Ich verharrte ohne jede Bewegung, planlos. Waren meine Kräfte gerade … nein. Was auch immer durch mich hindurchfloss, es fühlte sich nicht wie meine Magie an. Ich hatte meine Kräfte immer aus dem Boden durch meine Füße hochschießen gespürt. Diese Magie fühlte sich an, als lege sich etwas Leichtes und Kaltes auf meinen Kopf. Wie Schnee.
    Wie Elodies Magie.
    Das liegt daran, dass es meine Magie ist, du Idiotin, höhnte Elodies Stimme in meinem Kopf.
    »Was?«, versuchte ich zu sagen. Aber meine Lippen wollten sich nicht bewegen. Es hob sich einer meiner Arme, aber den bewegte ich nicht. Und ich schoss auch ganz bestimmt keinen goldenen Strahl von Macht aus meinen Fingerspitzen in Izzys Rücken.
    Doch mit einem schrillen Schrei fiel Izzy zu Boden.
    Ich machte einen Schritt nach vorn, das Schwert hoch erhoben, aber wieder war es, als sei ich eine Marionette. Ich konnte den gewickelten Draht des Schwertgriffes in meinen Händen spüren und den Schmerz in meinen Schultern, der von der Anstrengung kam, die Waffe zu heben. Aber ich hatte keine Kontrolle über das, was ich tat.
    Izzy war es gelungen, sich aufzurappeln. Sie taumelte davon und knallte rückwärts gegen einen Baum. Ich musste zusehen, wie ich ihr die Spitze der Klinge an die Kehle setzte.
    Innerlich begann ich auszuflippen und konnte im selben Augenblick spüren, wie Elodies Triumph in mir aufloderte.
    Raus mit dir!, schrie ich lautlos. Mit dir würde ich nicht mal ein Zimmer teilen, geschweige denn meinen Körper.
    Auf gar keinen Fall, war Elodies einzige Antwort.
    »Ich bin so was von fertig mit dir«, hörte ich mich Izzy anzischen. »Entweder sagst du mir jetzt, wo meine Mom ist, oder ich mach Schaschlik aus dir. Du kannst es dir aussuchen.«
    Izzy keuchte. In ihren großen, grünen Augen sammelten sich Tränen.
    Sie ist höchstens zwölf, Elodie, dachte ich.
    Na und?, antwortete Elodie. Ihrer Stimme war das Augen-Verdrehen förmlich anzuhören.
    »Ich … «, begann Izzy, und ihre Augen fuhren umher, um irgendwohin über meine Schulter zu sehen.
    Ich versuchte den Kopf zu drehen, um ihrem Blick zu folgen, aber Elodie hielt meine Augen fest auf Izzy geheftet.
    »Weißt du«, sagte ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher