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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02
Autoren: Rachel Hawkins
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und seine Macht benutzen. Dafür hatten sie sogar Holly geopfert. Aber am Ende hatte mir Elodie ihren allerletzten Funken Magie gegeben. Und ohne den hätte ich es niemals geschafft, Alice zu töten.
    Ohne den Boden zu berühren, driftete Elodie an mir vorbei und schien nach irgendetwas Ausschau zu halten.
    Es kam mir ungerecht vor, dass ein zu Lebzeiten so waches Geschöpf wie Elodie schließlich zu diesem bleichen, traurigen Geist werden musste, um für immer und ewig an dem Ort umherzuirren, an dem sie einmal gestorben war. »Ich wünschte, du könntest einfach dorthin gelangen, wohin du auch immer gehörst«, flüsterte ich in die Stille des Flurs hinein.
    Der Geist fuhr herum und starrte mich an.
    Plötzlich schlug mir das Herz bis zum Hals.
    Das war doch unmöglich. Geister konnten uns weder sehen noch hören. Aus diesem Grund hätte ich eigentlich auch von vornherein wissen müssen, dass Alice kein Geist war, wie sie behauptet hatte. Doch Elodie sah mir direkt in die Augen, und der Ausdruck auf ihrem Gesicht wirkte nicht länger verloren oder verwirrt, sondern eher verärgert, mit einem Hauch Verachtung.
    Genau so hatte sie mich früher auch immer angesehen.
    »Elodie?« Obwohl ich ihren Namen förmlich hingehaucht hatte, klang er in der Stille ohrenbetäubend. Sie musterte mich zwar, gab mir aber keine Antwort. »Kannst du mich hören?«, fragte ich, diesmal ein wenig lauter.
    Nichts. Dann – ich konnte es kaum fassen – nickte sie mir kaum merklich zu.
    »Soph?« Meine Tür öffnete sich, und Jenna spähte heraus. »Mit wem redest du da?«
    Ich riss den Kopf wieder in die andere Richtung, aber Elodie war bereits verschwunden.
    »Mit niemandem«, antwortete ich und gab mir alle Mühe, nicht verärgert rüberzukommen. Es war ja nicht Jennas Schuld, dass sie mich mitten im Gespräch mit einem Geist unterbrochen hatte. Noch dazu mit einem Geist, der eigentlich ohnehin nicht in der Lage sein dürfte zu kommunizieren.
    »Wo warst du denn?«, fragte Jenna, als ich mich aufs Bett fallen ließ. »Ich hab mir schon Sorgen gemacht.«
    »Was für ein Nachmittag!«, erwiderte ich, bevor ich aufs Neue vom Abenteuer in Casnoffs Büro berichtete. Im Gegensatz zu Cal hatte Jenna allerdings eine Menge Fragen, also dauerte es ziemlich lange, die Geschichte zu erzählen. Und den Teil mit der Verlobung ließ ich lieber aus. Jenna trug praktisch schon ein T-Shirt mit der Aufschrift Team Cal , und ich wollte ihr doch nicht noch zusätzliche Munition liefern. Als ich endlich so weit war und alles erzählt hatte, fühlte ich mich sogar zu müde, um zum Abendessen hinunterzugehen, obwohl es doch normalerweise meine liebste Tageszeit war.
    »England«, hauchte Jenna, als ich fertig war. »Wie genial ist das denn?«
    Ich legte mir einen Arm über die Augen. »Ganz ehrlich, Jenn? Ich hab keine Ahnung.«
    Sie warf mir ein Kissen an den Kopf. »Das wird ganz großartig. Und, vielen Dank auch.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du mich mitnimmst natürlich. Hätte ja auch sein können, dass du vielleicht lieber ein bisschen Zeit mit deinem Dad allein verbringen möchtest.«
    »Machst du Witze? Ohne dich, meine liebste Freundin, wäre der Deal doch gar nicht zustande gekommen. Keine Jenna, kein England. Das war meine Bedingung.«
    Sie strahlte übers ganze Gesicht und schüttelte den Kopf so, dass die pinkfarbene Ponysträhne ein Auge verdeckte. »Wer weiß, ob diese Insel für uns beide überhaupt groß genug ist. Oh! Werden wir womöglich in den Genuss kommen, auf so reizvoll hexenmäßige Art und Weise zu reisen? Wie mit einem Transportzauber oder durch ein magisches Portal?«
    »Tut mir leid«, sagte ich erschöpft. Dann zwang ich mich aufzustehen und mich endlich umzuziehen. Meine Uniform stank natürlich immer noch nach … Fieser Tümpel. Bevor ich irgendwann zu Bett gehen konnte, würde ich mindestens eine halbe Stunde lang duschen müssen. »Ich hab Dad schon gefragt. Wir nehmen ein Flugzeug.«
    Jenna machte ein langes Gesicht. »Das ist doch so … menschenmäßig.«
    »Betrachte es einfach von der positiven Seite«, entgegnete ich und zog einen sauberen, hecateblauen Rock an. »Wir fliegen mit einem Privatflugzeug, also ist es wenigstens reichemenschenmäßig.«
    Dieser Gedanke gefiel ihr, und auf dem Weg zum Speisesaal planten wir schon mal unsere gesamte Garderobe für den Sommer.
    Doch als wir dann mit gefüllten Tellern an unserem üblichen Tisch saßen, wurde Jennas Miene ernst. »Sophie«, sagte sie.
    »Was
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