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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01
Autoren: Rachel Hawkins
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das sagte, und mich durchzuckte ein kleiner Schauder.
    »Was meinen Dad betrifft, so habe ich wirklich keine Ahnung. Der Rat wusste schon immer, dass er zur Hälfte ein Dämon ist, aber ich vermute mal – da er nie versucht hat, jemanden aufzufressen, und außerdem supermächtig ist – , sie werden wohl beschlossen haben, dass es okay ist, ihn zum Oberhaupt zu machen, solange niemand von den anderen Prodigien herausfindet, was er wirklich ist.«
    »Aber Mrs Casnoff wusste es?«
    »Alle Lehrer wussten es. Sie arbeiten schließlich für den Rat.«
    Jenna zwirbelte ihre pinkfarbene Strähne. »Dann bist du also gar keine Hexe«, sagte sie. Es war keine Frage.
    Als ich diesmal zusammenzuckte, hatte es nichts mit meiner Hand zu tun. Ich war keine Hexe. Ich war nie eine gewesen. Mrs Casnoff hatte mir erklärt, dass die Kräfte von Dämonen denen von dunklen Hexen so ähnlich sind, dass ein Dämon leicht als Hexe durchgehen könne, solange er nichts Verrücktes tat, wie … nun ja, wie das Blut von einem Haufen Hexen zu trinken, um noch stärker zu werden.
    Ich hatte mich gern als Hexe betrachtet. Das war erheblich netter, als ein Dämon zu sein. Dämon bedeutete für mich Monster.
    Jenna beugte sich plötzlich vor und kratzte mich am Kopf. »Was tust du da?«
    »Ich sehe nach, ob du unter der Riesenmähne auch noch Hörner hast«, sagte sie kichernd.
    Ich schlug ihre Hand weg, musste aber doch zurückgrinsen. »Ich bin so froh, dass mein Monsterstatus dich wenigstens erheitert, Jenna.«
    Sie hörte auf, in meinen Haaren zu wühlen, und legte mir einen Arm um die Schultern. »Hey, von einem Monster zum anderen: Ich kann dir verraten, dass es gar nicht so schlimm ist. Zumindest können wir jetzt gemeinsam Freaks sein.«
    Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. »Danke«, murmelte ich leise, und sie drückte mich an sich.
    Von der Tür kam ein sachtes Klopfen, und wir sahen beide auf. »Das ist wahrscheinlich Casnoff«, sagte ich. »Sie hat heute schon ungefähr fünfmal nach mir gesehen.«
    Eines hatte ich Jenna nicht erzählt: Als wir das letzte Mal miteinander gesprochen hatten, hatte ich Mrs Casnoff gefragt, was das alles für mich bedeute.
    »Es bedeutet, dass Sie immer ungeheuer mächtig sein werden, Sophia«, hatte sie geantwortet. »Es bedeutet, dass man von Ihnen, genau wie von Ihrem Vater, erwarten wird, diese Macht in den Dienst des Rates zu stellen.«
    »Ich habe also ein Schicksal«, hatte ich erwidert. »Mist.«
    Mrs Casnoff hatte gelächelt und meine Hand getätschelt. »Es ist ein ruhmreiches Schicksal, Sophia. Die meisten Hexen würden dafür morden, um Ihre Macht zu bekommen. Einige haben es schon getan.«
    Ich nickte nur, weil ich ihr nicht sagen konnte, wie ich mich wirklich fühlte: Ich wollte nicht Sophia die Schreckliche sein. So etwas sollte Mädchen wie Elodie vorbehalten bleiben, die schön und ehrgeizig waren. Ich war nur ich : witzig, selbstsicher und intelligent, aber keine Anführerin.
    Als ich an jenem Abend mit Mrs Casnoff zusammengesessen hatte, während Cal noch immer meine Hand hielt, obwohl er keinen Funken Magie mehr in sich hatte, hatte ich auch die eine Frage gestellt, die mir vor allem zu schaffen machte.
    »Bin ich gefährlich? So wie Alice?«
    Mrs Casnoff hatte mir in die Augen gesehen und gesagt: »Ja, Sophia, das sind Sie. Sie werden es immer sein. Einige Dämonen-Mischlinge wie zum Beispiel Ihr Vater können jahrelang ohne jeden Vorfall unter uns leben, obwohl ihn vorsichtshalber stets ein Mitglied des Rates begleitet. Andere, wie Lucy, Ihre Großmutter, hatten nicht so viel Glück.«
    »Was ist passiert?«
    Sie hatte den Blick abgewandt und sehr leise gesagt: »L’Occhio di Dio hat Ihre Großmutter tatsächlich getötet, Sophia, aber aus einem guten Grund. Obwohl sie dreißig Jahre lang keiner lebenden Seele etwas zuleide getan hatte, geschah eines Nachts … etwas, und ihre wahre Natur kam durch.«
    Sie holte tief Luft und fügte hinzu: »Sie hat Ihren Großvater getötet.«
    Es war lange Zeit still geblieben, bis ich fragte: »Das könnte mir also auch passieren? Ich könnte eines Tages einfach durchdrehen, den Dämon in mir rauslassen und mich gegen den Menschen wenden, der gerade bei mir ist?«
    Als ich das sagte, sah ich meine Mom vor mir, wie sie blutend und verstümmelt zu meinen Füßen lag. Mein Magen hatte sich zusammengekrampft, die Galle war mir hochgekommen.
    »Die Möglichkeit besteht«, antwortete Mrs Casnoff.
    Und dann hatte ich sie gefragt, ob ich auch
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