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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01
Autoren: Rachel Hawkins
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echt beängstigend. Ich war überzeugt, dass sie jeden Augenblick Buffy rufen würden, um mich zu quälen und zu pfählen.«
    Ich lachte. »Netter Reim.«
    Errötend sah Jenna weg und rieb sich mit einem Fuß den anderen. »Das hat ein Mädchen dort gesagt.«
    »Ein hübsches Mädchen?«, fragte ich und stieß sie mit der Schulter an.
    »Kann sein«, antwortete sie, grinste jedoch von einem Ohr zum anderen. Mehr bekam ich nicht aus ihr heraus, als dass das Mädchen Victoria hieß, für den Rat arbeitete und ebenfalls ein Vampir war.
    »Es gibt Vampire, die für den Rat arbeiten?«
    »Ja«, antwortete Jenna, und zwar lebhafter, als ich sie je gesehen hatte. »Und sie machen alle möglichen coolen Jobs, zum Beispiel als Mentoren für jüngere Vampire und als Sicherheitsbeauftragte für die VIP s im Rat.«
    »Da wir gerade davon sprechen, du bist nicht zufällig meinem Dad über den Weg gelaufen, oder?«
    Jenna schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir leid. Aber ich habe Vix sagen hören, dass er in ein paar Tagen hier sein wird.«
    »Vix?«, fragte ich und versuchte, in gespielter Verwunderung die Augenbrauen hochzuziehen.
    Jenna wurde wieder rot, und ich lachte. »Wow, weiß Bram schon, dass er dich vielleicht bald mit jemandem teilen muss?«
    »Klappe«, erwiderte sie, lächelte aber immer noch. »Hey, wo ist Bram eigentlich?«
    »Ich habe ihn für dich gerettet.« Ich sprang vom Bett und ging zum Schrank, wo ich Bram unter einem Stapel Wäsche hervorfischte und Jenna zuwarf. Sie fing ihn glücklich auf. »Ah, Bram, wie sehr ich dich vermisst …«
    Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich, und die hübsche Röte wich aus ihren Wangen, als sie den Plüschlöwen anstarrte.
    Oder, genauer gesagt, die Kette, die ich ihm um den Hals gehängt hatte.
    »Wo hast du das denn her?«
    »Die Kette? Sie ist ein Geschenk.«
    »Von wem?« Sie starrte mich an, und ich sah echte Furcht in ihren Augen. Unangenehm kribbelnder Schweiß brach mir im Nacken aus.
    »Warum? Was ist damit?«
    Jenna schauderte und schob Bram von sich. »Es ist ein Blutstein.«
    Ich griff nach Bram und zog ihm die Kette über den Kopf.
    Der große, flache Stein sah überhaupt nicht wie ein Blutstein aus. Er war nicht einmal rot.
    »Er ist schwarz«, sagte ich zu Jenna und hielt ihn ihr hin, aber sie rutschte bis zum Kopfbrett zurück.
    »Weil das Dämonenblut ist.«
    Ich gefror innerlich. »Was?«
    Jenna griff in ihre Bluse und zog ihren Blutstein hervor. Die Flüssigkeit darin waberte, als tobte ein Sturm in der winzigen Kapsel. »Siehst du?«, sagte sie. »In meinem Stein ist weiße Magie. So reagiert er nur, wenn schwarze Magie in der Nähe ist. Und das da ist schlimmes dunkles Zeug, Sophie.«
    Sie umklammerte ihre Kette so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Am Tag des Balls hat er ebenfalls so reagiert«, fuhr sie fort, den Blick immer noch auf den Anhänger in meinen Händen geheftet. »Als du diese Erde hervorgeholt hast. Ich hätte da schon was sagen sollen, aber du hast dich so über das Kleid gefreut, und ich dachte, schwarze Magie könne nie etwas so Hübsches hervorbringen.«
    Ich hörte ihr kaum zu, sondern dachte daran, dass Mrs Casnoff gesagt hatte, niemand wüsste genau, wie Alice zur Hexe geworden war. Und daran, dass Alice erst nach dem Angriff auf Chaston mit mir gesprochen und nach dem auf Anna so viel lebendiger gewirkt hatte.
    Und an Elodies Gesicht, als Alice auch ihr die Kette gegeben hatte.
    Elodie war in diesem Augenblick bei ihr.
    Ich ließ die Kette fallen, und der Stein zersprang auf der Kante meines Schreibtischs. Ein Tropfen schwarzer Flüssigkeit sickerte aus dem Riss und fiel zischend zu Boden, wo er ein kleines Brandloch hinterließ.
    Ich war erstaunt, wie dumm ich hatte sein können. Wie naiv.
    »Jenna, hol Mrs Casnoff und Cal. Sag ihnen, dass sie schleunigst in den Wald laufen sollen, zu den Gräbern von Alice und Lucy. Sie wird wissen, wo das ist.«
    »Wohin willst du?«, fragte sie, aber ich antwortete nicht. Ich rannte nur los – so wie ich in der Nacht gerannt war, in der ich Chaston gefunden hatte.
    Ich stürzte in den Wald, Zweige zerkratzten mir Gesicht und Arme, während Steine mir die Füße zerschnitten. Ich hatte nur eine Schlafanzughose und ein T-Shirt an, aber ich spürte die Kälte kaum. Ich rannte einfach.
    Denn jetzt verstand ich endlich, warum Alice einen Körper hatte – und warum sie so viel Macht besaß, obwohl sie doch eigentlich tot war. Das Ritual der schwarzen Magie, in das Alice
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