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Heute und für immer: Roman (German Edition)

Heute und für immer: Roman (German Edition)

Titel: Heute und für immer: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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professionelle Jungfrau. So, und jetzt verraten Sie mir bitte, welche Hilfestellungen Sie von mir bezüglich Ihres Romans erwarten.«
    »Sind Sie immer so freimütig?«
    »Nicht immer«, erwiderte sie ausweichend. Es war sicher nicht klug, ihm gegenüber zu viel von sich preiszugeben. »Zurück zu Ihrem Buch.«
    »Also, Jahreszeiten, Einzelheiten bezüglich Kultur, Kleidung, Dorfleben und so weiter. Das Wo, Wann und Wie«, begann er und unterbrach sich, um sich einen Zigarillo anzustecken. »All diese Dinge kann ich selbstverständlich in Fachbüchern nachlesen. Aber ich will mehr wissen. Ich bin auf der Suche nach dem Warum .«
    Kasey drückte die Zigarette aus, von der sie nicht mehr als zwei halbherzige Züge geraucht hatte. Offenbar war sie viel nervöser, als sie zeigen wollte.
    »Sie möchten, dass ich Ihnen Theorien vorlege, warum eine Kultur sich in eine bestimmte Richtung entwickelt und warum sie Einflüsse von außen überlebt hat beziehungsweise daran zu Grunde gegangen ist?«
    »Richtig.«
    Mit der Geschichte, die er in groben Zügen konstruiert hatte, und der richtigen historischen Grundlage konnte das ein fabelhafter Roman werden, dachte Kasey.
    »Okay«, sagte sie plötzlich mit einem hinreißenden Lächeln. »Ich werde Ihnen zunächst einmal einen allgemeinen
Überblick geben und selbstverständlich auf detaillierte Fragen eingehen, wenn Sie das wünschen.«
     
    Drei Stunden später stand Jordan am Fenster und starrte hinunter zum Pool, wo Kasey allein ihre Runden drehte. Sie trug einen hautengen Einteiler. Jordan beobachtete, wie sie untertauchte und über den mit Mosaiken ausgelegten Boden des Pools glitt.
    Sie schwamm genau so, wie sie auch alles andere tat, stellte er fest – mit raschen, energiegeladenen Bewegungen, die von Momenten der Ruhe unterbrochen wurden. Sie war eine Sprinterin, keine Langstreckenläuferin.
    Kasey tauchte wieder auf, drehte sich auf den Rücken und ließ sich treiben. Während ihr Blick einige schneeweiße Wolkenfetzen auf ihrem Weg über den Himmel verfolgte, kreisten ihre Gedanken um Jordan Taylor. Er ist blitzgescheit, konservativ, erfolgreich. Und ungeheuer sexy. Aber warum bringt mich das alles hier derart aus der Ruhe? Ich sollte lediglich stolz darauf sein, dass er mich um meine Mitarbeit gebeten hat. Das war ich auch. Wahrscheinlich liegt es an diesem Haus, überlegte sie und schloss die Augen. Hier gibt es nicht mal ein einziges Staubkorn. Wie können Menschen nur ohne Staub leben?
    Mit Sicherheit ist Jordan Mitglied in einem dieser exklusiven Country-Clubs. Ich könnte mir außerdem gut vorstellen, dass es in seinem Leben auch ein paar sehr exklusive Frauen gibt. Kasey verfluchte sich für ihre Gedanken und drehte sich wieder um.
    Sie kennt bestimmt einige interessante Männer, dachte Jordan. Andere Wissenschaftler, Professoren, vielleicht auch den einen oder anderen Künstler, nahm er an und wandte sich, verärgert über seine Gedanken, vom Fenster ab.
    Kasey stieg aus dem Pool, schüttelte sich das Wasser aus den Haaren und steuerte eine bequeme Sonnenliege an. Wenn ich schon eine Zeit lang bei den Reichen und Mächtigen lebe, kann ich es ebenso gut genießen. Sie ließ sich auf die Liege fallen und von der Sonne wärmen. Irgendwie hatte das alles auch etwas für sich. Privater Swimmingpool. Privater Tennisplatz. Kasey ließ den Blick träge über den weitläufigen Park wandern, der von grünen Hecken und einer Steinmauer begrenzt wurde. Sie rümpfte die Nase. Privatsphäre gab es hier wahrlich genug. Sie fragte sich nur, wie oft Jordan dieses Paradies verließ. Mit einem Seufzer akzeptierte Kasey, dass ihre Gedanken schon wieder zu Jordan zurückgekehrt waren. Sie schloss die Augen, überließ sich ihrem Jetlag und war kurz darauf eingeschlafen.
     
    »Passen Sie auf, dass Sie sich keinen Sonnenbrand holen.«
    Kasey schlug die Augen auf und blinzelte. »Hi«, murmelte sie mit einem verschlafenen Lächeln.
    »Sie haben einen hellen Teint, und die Sonne scheint schon ziemlich kräftig.«
    Kasey bemerkte den leicht missmutigen Unterton in seiner Stimme. »Ich nehme an, Sie haben Recht«, sagte sie und drückte vorsichtig einen Finger auf die Haut an ihrer Schulter. »Noch ist nichts passiert«, stellte sie fest und sah Jordan direkt an. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Nein, wie kommen Sie darauf?« Er wollte nicht einmal vor sich selbst zugeben, dass es ihm schwer fiel, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, während sie sich draußen vor seinem Fenster
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