Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
Fremdlinge, die ihm während der letzten Zeit und Wochen zu Freunden geworden waren, doch statt Trennungsschmerz empfand er Melancholie. Das tägliche Leben in Trion würde ohne Virdon, Burke und Galen ärmer sein, einförmiger. Vielleicht hatte das seltsame Schwächegefühl in ihm mit der Abreise seiner Gäste zu tun. Er fühlte sich ein wenig matt und lustlos. Er wischte sich Schweiß vom Gesicht und schüttelte den Kopf, um die leichte Benommenheit zu verjagen, doch das Gefühl blieb.
    Die drei Wanderer hatten den Ortsrand erreicht, blieben stehen, wandten sich noch einmal um und winkten. Talbert und Amy winkten zurück. Sie sahen einen der massigen Wachtposten auf seinem Patrouillengang stehenbleiben und draußen auf dem Feldweg auf die drei warten. Als sie sich dem Gorilla näherten, hielten sich Virdon und Burke im Hintergrund und ließen Galen vorangehen. Er mußte mit der Situation fertig werden. Der Wachtposten hob sein Gewehr.
    »Ich bringe diese zwei zum Arbeitseinsatz ins nächste Dorf«, sagte Galen. »Es hat dort Ausfälle durch Krankheit gegeben, und man hat Hilfskräfte angefordert.«
    Der uniformierte Wachtposten musterte Virdon und Burke eingehend und prägte sich ihre Gesichter ein. Dann ließ er zögernd das Gewehr sinken und gab den Durchgang frei. Galen lächelte und nickte ihm zu, dann ging er unbekümmert am Wachtposten vorbei, als ob er und die beiden Menschen jeden Anspruch auf Freizügigkeit hätten. Virdon und Burke folgten ihm mit hängenden Schultern und demütig gesenkten Köpfen, zwei unglückliche, aber folgsame Sklaven.
    Der Posten – sein Name war Nisa – sah ihnen verdrießlich nach, bedrückt von einem ahnungsvollen Mißtrauen, für das er keine Erklärung hatte. Schließlich murmelte er etwas, schüttelte den Kopf, hängte sich das Gewehr um und setzte seinen Rundgang fort.
    Der Tag verging den drei Wanderern langsam. Sie sprachen wenig und sparten ihre Kräfte für den mühsamen Marsch. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Virdon fragte sich, ob der nächste Aufenthalt den Hinweis geben würde, den sie suchten, die Information, die ihnen zur Rückkehr in ihre eigene Zeit verhelfen könnte. Burke dagegen war weniger um die Rückkehr in die Welt seiner Geburt bekümmert. Er ahnte, daß sie für immer in dieser Welt der Affen gestrandet waren, und daß es darauf ankam, aus diesem neuen Leben das Beste zu machen.
    Er war nicht unglücklich über diese Aussichten. Er hatte weder Frau noch Familie und nahm auf sich, was das Schicksal für ihn bereithielt.
    Galen wiederum beobachtete die beiden Menschen bei aller Kameradschaft, die unter ihnen herrschte, mit der inneren Distanz des Wissenschaftlers. Ihre Geschichten von technologischen Wunderdingen, die ihre Menschenkultur angeblich geschaffen hatte, faszinierten ihn, und während er sich mit ihnen auf gemeinsamer Flucht vor den Nachstellungen von Polizei und Militär befand, wollte er soviel wie möglich über die Astronauten erfahren.
    Unter einer gnadenlosen Sonne durchwanderten sie die felsige Einöde einer Karsthochfläche, dann stiegen sie in ein Tal ab und durchwateten faulig riechende Sumpfflächen. Sie halfen einander weiter, so gut sie konnten, mit stützender Hand oder ein paar ermutigenden Worten; vor allem aber teilten sie eine nie erlahmende Wachsamkeit und Furcht vor den möglichen Gefahren ihrer Reise.
     
    Der Nachmittag wurde zum Abend, und graublaue Schatten breiteten sich unmerklich durch die Täler aus. Im Dorf Trion wälzte sich Talbert unruhig auf seinem Strohsack. Sein Gesicht glänzte vom Schweiß und zeigte einen Ausdruck ungewohnter Angst. Fröstelnde Schauer gingen ihm durch den Körper. Als er sich aufrichten wollte, um ein wenig Wasser zu trinken und seine ausgedörrte Kehle zu befeuchten, erwies sich die Anstrengung als zu groß, und Talbert ließ sich mit einer gemurmelten Verwünschung zurückfallen.
    Als Amy kurz darauf in die Hütte kam, einen alten Flechtkorb mit frisch geerntetem Gemüse im Arm, erschrak sie beim Anblick ihres Vaters. Sie kam an sein Lager, beugte sich über ihn und wischte mit dem Rocksaum Schweißperlen von der fiebernden Stirn. »Vater«, sagte sie besorgt, »was ist geschehen? Bist du krank?«
    Talbert zeigte ihr ein mattes Lächeln, konnte aber nicht verhindern, daß seine Zähne aufeinanderschlugen. »Es hat nichts zu bedeuten«, sagte er mit schwacher Stimme. »Ich bin bloß ein bißchen müde. Ein wenig erschöpft ...«
    »Ich werde Wasser holen und dir einen feuchten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher