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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition)
Autoren: Kate Sunday
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wildgewordener Affen einfallen, um bei uns ihren Schulabschluss zu feiern, geht alles drunter und drüber. Und dann diese Neureichen, die sich einen Platz an der Sonne sichern möchten.« Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Früher war das ein beschauliches Fleckchen. Wir Einheimischen blieben unter uns. Ich weiß noch, wie wir Kinder durch den Wald nach Inman Valley wanderten, um dort Picknicks zu veranstalten.« Ihre veilchenblauen Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an.
    »Die Zeit bleibt nicht stehen«, bemerkte Gordon sanft.
    »Nein, das tut sie nicht«, stimmte Shirley bitter zu, während sie ihr Besteck hin- und herschob.
    »Ich werde in Zukunft besser auf mich achten«, versicherte Nele.
    »Wie bist du diese Kerle am Strand losgeworden?«
    Nele errötete prompt. »Ich hatte Hilfe. Ein junger Mann hat sie vertrieben.«
    Gordon zwinkerte ihr zu. »Ein junger Mann?«
    Nele senkte die Lider. »Jemand aus der Schule. Jedenfalls hat er Spider und seine Truppe dazu gebracht, zu verschwinden.«
    »Spider? Der Name kommt mir bekannt vor. Hilf mir mal auf die Sprünge, Honey.«
    »Vor zwei Jahren gab es eine üble Schlägerei und einen Brand in der Harbor Mall«, erklärte Gordon. »Ein Landstreicher kam dabei ums Leben. Armer Kerl … Henry Jordan von der Victor Harbor Times berichtete darüber, weißt du noch? Die Polizei hatte jemanden mit dem Spitznamen Spider in Verdacht. Leider konnten sie ihm die Brandlegung nie nachweisen. Er treibt sich mit seltsamen Typen herum, die einiges auf dem Kerbholz haben. Die sind im Ort nicht unbekannt.«
    »Ich erinnere mich. Wenn das dieser Spider war, hast du wirklich Glück gehabt, dass der junge Mann aufgetaucht ist.«
    Neles Wangenrot vertiefte sich spürbar.
    Gordon beugte sich interessiert vor. »Kennst du seinen Namen?«
    »Nur Spider.«
    »Ich meine den Namen deines Retters.« Gordon schmunzelte in seinen Bart hinein.
    Nele studierte ihr Glas Orangensaft, als gäbe es etwas Besonderes darin zu entdecken. »Jake.«
    »Sieh an.« Shirley wechselte einen raschen Blick mit ihrem Mann. »Kennst du ihn näher, diesen – Jake?«
    Nele zuckte mit den Achseln. »Nein. Ich habe ihn nur ein paar Mal an der Schule gesehen.«
    »Wie gut, dass er vorbeigekommen ist«, meinte Shirley. »Ich mag mir nicht vorstellen, was sonst vielleicht geschehen wäre.«
    »Ihr müsst euch keine Sorgen machen«, wiederholte Nele.
    »Trotzdem, Liebes. Versprich mir, in Zukunft vorsichtiger zu sein.«
    »Darling.« Gordon lächelte mild, als er seiner Frau über die Wange strich. »Nele ist eine clevere, junge Dame. Sie wird auf sich aufpassen.« Er zwinkerte Nele verschwörerisch zu. »Du wirst sehen, dass deine Ängste vollkommen unbegründet sind.«

Kapitel 3
    Unerwartetes Wiedersehen
     
     
     
    Die Ventilatoren in der Kantine liefen auf Hochtouren. Es war wieder einmal unerträglich heiß draußen. Und das, obwohl der Herbst praktisch vor der Tür stand. Nele nahm ihr Tablett mit dem Mittagessen von der Theke und sah sich um. Der Raum füllte sich zusehends, der Geräuschpegel stieg. Wo war Tara? Neles Blick glitt über die vielen Köpfe hinweg. Sie hatte die Gastschwester seit dem frühen Morgen nicht mehr gesehen. Mufflig und einsilbig hatte Tara ihr beim Frühstück gegenübergesessen und jeden Versuch, ein Gespräch zu beginnen, abgewehrt. Sie brauchte Ruhe, hatte sie gemurmelt, wobei sie mit den Fingerspitzen ihre Schläfen massiert hatte. Jetzt aber wollte Nele nicht länger warten. Tara musste von der Begegnung mit Jake erfahren. Ob sie wollte oder nicht. Nele hatte das Gefühl, sonst platzen zu müssen. Endlich entdeckte sie Taras dunklen Lockenkopf über ein Heft gebeugt. »Hey, hast du Zeit?« Sie schob ihr Tablett auf den Tisch und zog sich einen Stuhl zurück. Die halbe Nacht hatte sie wach gelegen und über Jake nachgedacht. Trotzdem fühlte sie sich hellwach, wie elektrisiert. Er ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Er hatte sie umgehauen, mit seinen blauen Augen und dem süßen Lächeln, einfach verzaubert. Sie wollte ihn. Ihn und keinen anderen.
    Tara zuckte zusammen, als die Stuhlbeine geräuschvoll über die Steinfliesen des Kantinenbodens schrammten. »O bitte, Nele. Mach nicht so einen Lärm. Denk an meinen Kopf, ja?«
    »Noch immer so schlimm?« Nele musterte sie, während sie sich setzte.
    »Schon besser, aber Krach kann ich schlecht ertragen.« Tara zog eine Grimasse. »Also, was gibt es so Wichtiges zu berichten, das du mir heute Morgen unbedingt erzählen
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