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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition)
Autoren: Kate Sunday
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»Bleibt auf jeden Fall zusammen, hört ihr?«
    »Keine Sorge, Mr H. Ich passe auf sie auf«, rief Jake ihm zu.
    »Es ist so schön, dich zu sehen.« Nele strich Jake über das struppige Haar.
    Er zuckte zusammen. »Vorsicht.« Als er grinste, bemerkte sie das getrocknete Blut an seiner aufgeplatzten Lippe. »Mein Kopf hat einen Schlag abbekommen.«
    »Entschuldigung. Geht es dir gut?«
    »Klar. Gordon meint allerdings, es wäre besser, wenn ich mich in der Notaufnahme durchchecken lasse. Nur um sicherzugehen.« Er gab Nele einen sanften Nasenstüber. »Mach nicht so ein Gesicht. Es ist bestimmt nur eine kleine Gehirnerschütterung. Nichts Ernstes.«
    »Sicher?«
    »Bestimmt.« Er musterte kritisch die leichten Verletzungen in ihrem Gesicht. »Vielleicht solltest du mich begleiten?« In seine Mundwinkel stahl sich die Andeutung eines Lächelns.
    »Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte sie schmunzelnd.
    Hinter den schwarzen Hügeln im Osten färbte sich der Himmel in einem zarten Rotorange, während die Magpies ihren melodischen Gesang anstimmten. Die Morgendämmerung brach an. Die lange, dunkle Nacht wich einem neuen Tag.
     
    *
     
    »Es tut mir so leid, dass ich Schluss gemacht habe«, sagte Jake. »Ich hätte dich anhören sollen, anstatt einfach wegzurennen.« Er stieß einen tiefen Seufzer des Bedauerns aus.
    Nele forschte in seinem Gesicht. »Ich verstehe immer noch nicht, was eigentlich passiert ist.«
    »Es war diese dumme … es war ein Missverständnis. Ein saublödes, dämliches Missverständnis.« Er wollte es Tara überlassen, Nele zu erklären, wie es zu dem ganzen Schlamassel gekommen war. Wichtig war für ihn im Moment nur eines. »Glaubst du, du kannst mir verzeihen?«
    »Du hast mir sehr wehgetan.« In Neles Augen lag ein stiller Vorwurf.
    »Es tut mir wirklich leid, glaub mir.« Er nickte, presste die Lippen aufeinander. »Ich wünschte, ich könnte all das hier ungeschehen machen.«
    »Ich auch.«
    Seine Gedanken überschlugen sich. Ob es richtig war, sie hier und jetzt zu fragen? Aber er musste es tun. Die Ungewissheit quälte ihn. Er musste wissen, wie sie zu ihm stand. Sein Herz pochte wild, als er ihre Hand in seine nahm. Mit dem Daumen strich er zart über ihren Handrücken. »Gibst du mir noch eine Chance?«
    Ihre bernsteinfarbenen Augen verdunkelten sich.
    »Du bedeutest mir viel, Nele.« Sehr viel mehr, als ich geahnt habe, fügte er still hinzu. Sie fehlte ihm so sehr.
    Einen schrecklichen langen Moment musterte sie ihn schweigend. Er konnte sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. »Wir haben viel zu besprechen«, entgegnete sie schließlich leise.
    Er fühlte ein wenig Hoffnung aufsteigen. »Stimmt.«
    Aufmerksam studierte sie seine Züge. »Ist es wahr, was Chris behauptet hat?«
    Jakes Herzschlag setzte aus. Er konnte sehen, wie Nele über die plötzliche Härte in seinen Augen erschrak. »Was hat der feine Herr gesagt?«
    »Dass du zu seiner Gang gehörst.«
    An seinem linken Lid zuckte ein Muskel. Verdammter Hunt. Hatte sein Maul nicht halten können. Doch er hatte damit rechnen müssen, dass Nele irgendwann von seiner dunklen Vergangenheit erfuhr. Wie sollte er ihr glaubhaft versichern, dass diese Vergangenheit für immer hinter ihm lag? Schließlich prügelte er sich noch genauso wie früher, ließ seine Fäuste ebenso schnell fliegen wie damals. Oder etwa nicht? Scheinbar endlose Minuten schienen zu verstreichen, bevor er die Worte fand, es ihr zu erklären. »Ich war einmal einer von ihnen. Einer von den Deadly Lizards.« Er hob den Kopf und starrte hinauf in das Graublau des Himmels, in dem die Sterne allmählich verblassten. »Ich hab viel Mist gebaut, damals. Mich geprügelt, jede Menge Ärger veranstaltet. Ich bin von der Schule geflogen. Bin nicht stolz drauf.« Er fixierte Nele. »Das ist Geschichte, lange vorbei.«
    »Wirklich?« Er konnte die Zweifel aufflackern sehen. Ihr Blick glitt über seine Verletzungen.
    »Ich habe mich heute Nacht geprügelt«, gab er zu. »Es ist passiert, und ich kann es nicht mehr ändern.«
    Sie sah zur Seite. Er hob sanft ihr Kinn und drehte ihr Gesicht, damit sie ihn anblicken konnte. »Ich schwöre dir, es war das letzte Mal. Ich hatte eine Scheißangst um dich, Nele, die mich alle meine guten Vorsätze vergessen ließ. Ich war fast wahnsinnig vor Sorge um dich. Aber …« Er legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen, um sie am Sprechen zu hindern. »Aber ich will nie wieder die Person werden, die ich einmal war, als ich noch zu
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