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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis
Autoren: Greta Schneider
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meiner Berührung ausdehnte, und heiß schoss die Feuchtigkeit zwischen meine Beine, ließ mich erschauern und mein Herz höher schlagen.
    „Das geht nicht“, flüsterte er, als ich vor ihm in die Knie gehen wollte. Er hielt mich fest. „Nein. Dreh dich um.“
    Ich richtete mich auf und küsste ihn. Wie lange hatte ich das vermisst. Seine Lippen, seine Nähe.
    „Warum nicht?“, hauchte ich.
    „Wenn sie uns erwischen, sollen wir wenigstens beide was davon gehabt haben.“
    Ich gehorchte, und er drang von hinten in mich ein. Es ging ganz leicht und mühelos, und ich zitterte, als ich ihn so in mir spürte. So tief, dass er bei mir anstieß. „Sag´ mir, dass du auf mich gewartet hast …“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich gab die Antwort mit meinem Körper, meinen Hüften, die sich ihm entgegenstreckten und seine Stöße erwarteten. Heftig, ungebremst. Ich biss mir auf die Lippen, um nicht laut zu keuchen. Er hielt sich nicht zurück, und so schnell war ich noch nie zu einem Höhepunkt gelangt. Wenige Sekunden genügten, um uns beide explodieren zu lassen.
    Er war etwas atemlos, als er mich zu sich herumdrehte und küsste, diesmal zart, fast vorsichtig. Als könne er was kaputtmachen. Ich schloss die Augen, um mich nur dem Gefühl hinzugeben, dass er jetzt bei mir war.
    „Bitte entschuldige“, murmelte er. Und spielte mit einer Haarsträhne, die mir ins Gesicht hing.
    „Mein alter Fehler … ich bin einfach zu schnell.“
    Ich schaute ihn an und musste lächeln. Sein Blick ließ mich nicht los.
    „Nicht für mich. Für mich bist du – genau richtig.“
    Ein Strahlen ging über sein Gesicht, so jungenhaft, dass er zehn Jahre jünger aussah.
    Er ging an mir herunter und küsste mich auf den Bauch. Dann streifte er mir Slip und Jeans wieder über und knöpfte sie zu. Mit einer fürsorglichen Bewegung zog er den Bund meines Pullovers darüber und tätschelte liebevoll mein Hinterteil, bevor er seine eigenen Hosen wieder richtete.
    „Nachher -“, er nahm meine Hand und küsste meine Fingerspitzen, jede einzeln. „Nachher nehmen wir uns aber mehr Zeit. Oder hast du es irgendwie eilig?“
    Ich schüttelte den Kopf und schlang meine Arme um ihn. „Nein, jetzt nicht mehr.“
    Er streichelte mein Haar.
    „Na dann komm“, sagte er, und seine Stimme klang genau so rau wie eben, als er mich in die Ecke gedrängt hatte. „Lass uns zu den anderen gehen. Sonst verpassen wir noch die Siegerehrung.“

 
    Kapitel 22
     
    Die Siegerehrung fand am Steg statt, trotz Dauernieselns. Das rothaarige Mädchen von vorhin fotografierte die Sieger in allen denkbaren Posen und rief: „Jetzt haltet mal eure Handflächen hin, damit man sieht, wie die Hände von Siegern aussehen!“
    Vielstimmiger Protest. „Wenn du das auf unserer Seite postest, dann will nie mehr einer rudern!“
    Sie taten es dann aber doch, und der Anblick war nicht sehr erfreulich. Schwielen und Blutblasen bei allen.
    Leo kam auf uns zu, zusammen mit der Steuerfrau. Da hätte ich auch gleich drauf kommen können: Die beiden Rothaarigen waren seine Schwestern. Anna-Maria die Steuerfrau, Charlotte die Fotografin. Sie musterten mich kritisch, bevor sie mir erfreut die Hand schüttelten. Sie luden uns ein, mit zu ihren Eltern zu kommen.
    „Wir haben vitello tonnato“, verkündete Charlotte strahlend.
    Wir schüttelten gleichzeitig den Kopf. Denn wir hatten etwas unserer Meinung nach deutlich Besseres vor.
    „Nächsten Sonntag. Heute haben wir noch einen Termin“, sagte Leo. „Nehmt Johannes mit. Der hat Hunger wie ein Wolf, hat er gerade gesagt.“
    Sie grinsten und hakten Johannes unter, der uns fröhlich zuwinkte.
    Bevor wir in Leos Auto stiegen, fragte ich, rein vorsichtshalber: „Darf ich wissen, was für einen Termin wir genau haben?“
    Seine Augen begannen zu glitzern, und mit samtener Stimme sagte er:
    „Das, liebes Fräulein Jung, werden Sie gleich sehen. Einsteigen.“ Au weia … Er schob mich in sein Auto. Ich schloss die Augen, als ich den Duft des Leders erschnupperte, und lehnte den Kopf zurück. Bevor er losfuhr, beugte er sich zu mir und küsste mich auf die Wange. Mit seinen Lippen an meiner Schläfe murmelte er: „Du glaubst doch nicht etwa, dass du so ungestraft davonkommst.“
    Ich blickte auf und wandte den Kopf. Ein frivoles Lächeln stand in seinem Gesicht, und ich meinte, einen leicht grausamen Zug um seinen Mund zu erkennen. Oh Gott. Nick hatte recht.
    Er erkannte mein Erschrecken und lachte leise. Seine Hand umfasste meinen
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