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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts
Autoren: Jennifer Armintrout
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ihre Gefühle appellieren noch sich die Auswirkungen des Exils anmerken lassen, ausgerechnet in einem alles entscheidenden Moment wie diesem. Er erwartete sie bereits, umringt von seinen Leibwächtern, seine Axt in der Hand. Er trug nicht die Robe eines Mentors der Gilde oder eines seiner Gewänder für offizielle Anlässe, sondern seine alte Lederhose und Weste. Die einfachen, funktionellen Kleidungsstücke,mit denen jeder Assassine bei seinem Eintritt in die Gilde ausgestattet wurde. Nur dass Garrets in Schwarz gehalten waren, im Gegensatz zu dem Braun, das alle anderen trugen. Um seine Oberarme waren zwei schwarze Riemen gebunden, in denen je ein Messer steckte, für den Fall, dass er entwaffnet wurde. Wie Ayla hatte er seine Flügel unbedeckt gelassen. Er verneigte sich spöttisch vor ihr und lachte, und durch die Reihen seiner Wachen hinter ihm ging ein unbehagliches Raunen. „Eure Hoheit“, sagte er, das Lachen noch immer seine Mundwinkel nach oben ziehend. „Mir war nicht bewusst, dass ich so ein Furcht einflößender Gegner bin, um Euch zu einem derartigen Aufwand zu veranlassen.“ Er ließ seinen Blick über ihre Rüstung und die Krone wandern und lachte wieder.
    „Ich wollte nicht, dass Euer Blut eines meiner Kleider beschmutzt“, rief Ayla zurück, insgeheim hoffend, das Zittern in ihrer Stimme würde auf die Entfernung nicht auffallen. Sie ging die Stufen hinunter und auf Garret zu, während sie ihre Flügel leicht öffnete.
    „Ah, die Königin der Elfen gibt uns die Ehre, uns mit ihrer Schönheit zu erfreuen“, sagte er ironisch.
    Doch Ayla hatte schon so viele Beleidigungen wegen ihrer menschlichen Erscheinung einstecken müssen, dass seine Worte einfach an ihr abprallten.
    Dann standen sie einander schließlich direkt gegenüber, nur eine Schwertlänge Abstand zwischen sich.
    „Seid Ihr mit Eurer Vorstellung für Eure Gefolgschaft fertig?“, fragte Ayla und zog ihr Schwert. „Können wir endlich anfangen?“
    Garret hob seine Axt und nickte.
    Und dann, ohne irgendeine respektvolle Begrüßungszeremonie, wie sie zwischen den Kontrahenten eines Duells üblich war, stiegen sie in die Luft auf.

25. KAPITEL
    F ür einen langen Moment schien es, als würde Garret niemals angreifen und Ayla ihm nicht die Genugtuung zugestehen wollen, die es ihm verschaffte, wenn sie es als Erste täte. So kreisten sie umeinander, flügelschlagend und mit ausgestreckten Armen die Balance haltend, dabei ließen sie den anderen nicht eine Sekunde aus den Augen.
    „Könntest du es wirklich mit deinem Gewissen vereinbaren, mich zu töten?“, stichelte Garret, täuschte gleichzeitig einen Hieb vor und zog sich sofort wieder zurück. „Ohne mich stehst du ganz allein auf der Welt da. Noch wagt es vielleicht niemand auszusprechen, aber im Stillen sieht dich jeder am Hof als das, was du bist – ein abstoßender Mischling, weder Mensch noch Elfe. Wäre ich nicht gewesen, würdest du noch immer auf dem Streifen in den Abfallhaufen wühlen und nach verfaulten Essensresten suchen.“
    Ayla nickte. Sie würde nichts darauf erwidern. Seine Selbstgefälligkeit war sein einziger Schutzschild und verriet, wie nervös er tatsächlich war. Sie flog dichter heran, so als wolle sie ihn attackieren. Er riss die Axt hoch und konterte, doch seine Klinge traf ins Leere, denn Ayla war blitzschnell ausgewichen, und er geriet durch den fehlenden erwarteten Widerstand, der seinen Schlag sonst gebremst hätte, aus dem Gleichgewicht und trudelte wild durch die Luft.
    Außer sich vor Zorn richtete er sich wieder auf und schlug erneut nach ihr, im letzten Augenblick seine Waffe nach unten ziehend in dem Versuch, Aylas Beine zu erwischen. Sie machte einen Satz über ihn hinweg, klappte die Flügel ein, sodass sie auf das grelle Grün am Boden zuschoss, und ließ dabei von oben ihr Schwert auf den Griff seiner Axt krachen. Während er sich abermals in Angriffsstellung manövrierte und zu einem neuen Hieb ansetzte, hatte Ayla bereits seinen Oberkörper anvisiert, stach zu, und ihre Klingenspitze drang, nicht sehr tief,in seinen Bauch, ehe sie sie ruckartig zurückzog. Er stieß einen zischenden Laut aus und ruderte rückwärts. Ein zäher Tropfen seines Blutes rann langsam an Aylas Schwert herab.
    Es war keine tödliche Verletzung, die sie ihm zugefügt hatte, und Ayla verfluchte sich dafür, dass sie gezögert und ihn nicht sofort durchbohrt hatte. Jetzt würde er wie ein verwundetes Tier nur umso härter kämpfen, was ihn noch gefährlicher
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