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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum
Autoren: Edmond Hamilton
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sie auf einen anderen Stereo-Empfänger in Nyar um. Gordon erhielt einen flüchtigen Eindruck vom Innern der Stadt, von Hallen und Gängen, von Wohnungen und Arbeitsstätten und von gigantischen Atomkraftwerken.
    Die Szene verschwand plötzlich vor Gordons faszinierten Augen, da Vel Quen das Telestereo abschaltete und auf ein Fenster zustürzte.
    »Da kommt ja ein Raumschiff!« rief er aus. »Das kann ich nicht verstehen. Hier landet doch niemals ein Schiff!«
    Gordon hörte ein Dröhnen in der Luft und erblickte ein schlankes, glänzendes Fahrzeug, das aus dem Himmel auf den einsamen Turm herabglitt.
    Vel Quen sah beunruhigt aus. »Es ist ein Kriegs-Raumschiff, ein Phantom-Kreuzer, aber ohne Abzeichen. Da ist etwas nicht in Ordnung!«
    Das glänzende Raumschiff landete auf dem Plateau, einen halben Kilometer vom Turm entfernt. Sofort öffnete sich eine Tür an seiner Seite, und aus ihr stürzten etwa zwanzig grau uniformierte Männer mit Helmen heraus; sie trugen Waffen, die langen, schlankläufigen Pistolen glichen, und kamen im Laufschritt auf den Turm zu.
    »Sie tragen die Uniform von Reichssoldaten, aber sie haben hier nichts zu suchen«, sagte Vel Quen; sein runzliges Gesicht war verwirrt und besorgt. »Könnte es etwa sein …«
    Er brach ab und schien zu einem plötzlichen Entschluß zu gelangen. »Ich werde sofort die Flottenbasis in Nyar verständigen!« Als der alte Gelehrte sich von Gordon zu dem Telestereo wandte, ertönte von unten plötzlich ein Krachen. »Sie haben die Tür gesprengt!« rief Vel Quen. »Schnell, Gordon, nimm die …«
    Gordon erfuhr niemals, was er ihm zu sagen beabsichtigte; denn in diesem Augenblick stürzten die uniformierten Männer herauf und stürmten in den Raum. Es waren fremdartig aussehende Männer: Ihre Gesichter waren von einem unnatürlichen Weiß.
    »Soldaten der Liga!« rief Vel Quen, als er sie nahe vor sich hatte; er warf sich herum, um das Telestereo einzuschalten, aber der Anführer der Eindringlinge erhob seine lange, schlanke Pistole, und ein winziges Geschoß drang in Vel Quens Rücken, wo es sofort explodierte. Der alte Gelehrte sank mitten im Schritt zu Boden.
    Bis zu diesem Augenblick ließen Unkenntnis und Verblüffung Gordon regungslos verharren, aber er fühlte, wie eine heiße Wut jede Nervenfaser erfaßte, als er Vel Quen fallen sah. Er hatte den alten Gelehrten in diesen Tagen liebgewonnen. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte Gordon vorwärts.
    Einer der uniformierten Männer erhob sofort seine Pistole. »Nicht auf ihn schießen! Es ist Zarth Arn selbst!« schrie der Offizier, der Vel Quen niedergeschossen hatte, »faßt ihn!«
    Gordon konnte noch einem mit seinen Fäusten ins Gesicht schlagen, aber das war auch alles. Ein Dutzend Hände ergriff ihn, seine Arme wurden auf den Rücken gedreht, und er wurde festgehalten.
    Der bleiche Offizier wandte sich hastig Gordon zu: »Prinz Zarth, ich bedaure, daß wir Ihren Mitarbeiter erschießen mußten, aber er wollte Hilfe herbeirufen, und unsere Anwesenheit hier darf nicht entdeckt werden.« Der Offizier fuhr schnell fort: »Sie selbst werden nicht im mindesten belästigt werden. Wir sind ausgesandt worden, um Sie zu unserem Führer zu bringen.«
    Gordon starrte den Mann an; er hatte ein Gefühl, als ob all dies ein verrückter Traum wäre. Aber eines war klar: Sie zweifelten nicht daran, daß er tatsächlich Zarth Arn war. Und das war nur natürlich, sie sahen ja: er war dem Körper nach Zarth Arn. »Was wollen Sie von mir?« fragte er wütend den anderen. »Wer sind Sie?«
    »Wir kommen aus dem Wolkenreich«, antwortete der bleiche Offizier sogleich, »ja, wir sind von der Liga und sind gekommen, um Sie zu Shorr Kan zu bringen.« – Shorr Kan – der Führer der Liga der Dunklen Welten, die der größte Gegner des Reiches war. Das bedeutete also: diese Männer waren Feinde des größten Sternenkönigreichs, zu dessen Herrscherhaus Zarth Arn gehörte. Sie dachten, daß er Zarth Arn sei und wollten ihn entführen.
    »Ich gehe nicht mit euch!« rief Gordon. »Ich verlasse die Erde nicht!«
    »Wir werden ihn doch mit Gewalt mitnehmen müssen«, knurrte der Offizier, zu seinen Männern gewandt. »Bringt ihn aufs Schiff!«

 
3.
     
    Plötzlich gab es eine Unterbrechung. Ein Soldat kam in den Turm gelaufen, sein Gesicht war fahl vor Erregung. »Der Radaroffizier meldet drei Fahrzeuge von Kreuzer-Größe, die aus dem Raum auf diesen Teil der Erde zusteuern!«
    »Das sind Patrouillenkreuzer des Reiches!« rief
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