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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum
Autoren: Edmond Hamilton
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entgegnete Gordon schnell; besorgt fügte er hinzu: »Du wirst doch mit meinem Körper sorgsam umgehen, nicht wahr?«
    »Du hast mein Wort«, klang die Antwort von Zarth Arn. »Nun entspanne dich so, daß dein Geist keinen Widerstand gegen die Kraft leistet, die ihn aus deiner in meine Zeit hinüberzieht.«
    Gordon versuchte zu gehorchen und tiefer in den Schlummerzustand zu versinken.
    Plötzlich ging etwas Sonderbares in seinem Gehirn vor. Es war kein rein körperliches Empfinden, sondern er hatte ein Gefühl, als ob eine seltsame magnetische Kraft auf ihn einwirke.
    Eine Furcht, wie John Gordon sie niemals zuvor kennengelernt hatte, zerriß sein Herz, als er sich plötzlich in eine Finsternis ohne Ende versinken fühlte …

 
2.
     
    Langsam kehrte Gordon das Bewußtsein wieder. Er lag auf einem hohen Tisch in einem Raum voll strahlendem Sonnenlicht. Einige Augenblicke lag er still da und blickte betäubt um sich. Er hatte ein Gefühl schrecklicher Schwäche und Unsicherheit. Über seinem Kopf befand sich ein sonderbarer Apparat, ähnlich einer silbernen Haube mit vielen Drähten.
    Dann beugte sich ein Gesicht in sein Blickfeld hinunter, das runzlige Antlitz eines alten, weißhaarigen Mannes. Aber die Aufregung, die ihn offenkundig bewegte, machte seine Augen jugendlich lebhaft. Er sprach mit einer Stimme zu Gordon, die vor Erregung schrill klang, aber er redete in einer Sprache, die diesem fast ganz unbekannt war.
    »Ich kann dich nicht verstehen«, sagte Gordon hilflos“. Der andere wies auf sich selbst und sprach wieder: »Vel Quen«, sagte er. Vel Quen? Gordon erinnerte sich nun. Zarth Arn hatte gesagt, daß dies der Name seines wissenschaftlichen Mitarbeiters war.
    Der alte Mann klopfte ihm beruhigend auf die Schulter, dann bot er ihm einen Kristallbecher mit einer schäumenden Flüssigkeit an. Gordon trank und fühlte sich sogleich kräftiger. Der alte Wissenschaftler half ihm, vom Tisch aufzustehen und stützte ihn, als er sich verwundert im Raum umsah.
    Strahlendes Sonnenlicht strömte durch große Fenster, die alle Seiten des achteckigen Zimmers ausfüllten. Das: Licht wurde von vielen Maschinen, Instrumenten und Gestellen mit sonderbarer. Metallspulen blitzend und glitzernd zurückgeworfen. Gordon war nur ein Buchhalter, und all diese wissenschaftlichen Vorrichtungen der Zukunft brachten ihn aus der Fassung.
    Vel Quen führte ihn in eine Ecke vor einen großen Spiegel. Nach einem flüchtigen Blick auf sein Spiegelbild stand Gordon wie gebannt da: »So also sehe ich jetzt aus!« flüsterte er und starrte erschreckt auf die Gestalt eines schwarzhaarigen Mannes von fast zwei Meter Größe. Das Gesicht war dunkel, schmal und ziemlich hübsch, mit ernsten, dunklen Augen; es war völlig verschieden von Gordons eigenem, breiten, gebräunten Gesicht. Er sah, daß er ein knapp anliegendes Hemd und Hosen trug, und nun warf Vel Quen, der ähnlich gekleidet war, einen langen silberweißen Mantel um seine Schultern.
    Der alte Wissenschaftler deutete Gordon mit Handbewegungen an, er müsse nun ruhen. Aber so schwach Gordon sich auch fühlte, er konnte doch nicht umhin, zuerst auf diese unbekannte Welt einer fernen Zukunft hinauszublicken. Er trat an eins der Fenster.
    Er erwartete, das wunderbare Bild einer übermodernen Stadt zu sehen, die prächtige Metropole einer Zivilisation, die über Sternenwelten herrschte, aber Gordon wurde enttäuscht.
    Vor ihm lag eine Szenerie voll wilder, beklemmender Erhabenheit. Dieses achteckige Zimmer war der obere Stock eines massiven Zementturms, der auf einem kleinen Plateau am Rande eines steilen Abhangs lag. Wunderbare schneegekrönte Berggipfel erhoben sich in strahlendem Sonnenlicht. Von ihnen und von dem Turm aus stürzten dunkle, schreckenerregende Schluchten viele hundert Meter tief hinab. Kein anderes Gebäude war zu sehen. Das Bild vor ihm sah dem Himalaja seiner eigenen Zeit sehr ähnlich. Schwäche ließ John Gordon wie betäubt schwanken. Vel Quen führt ihn hastig aus dem Turmzimmer heraus und in ein kleines Schlafzimmer in dem darunter liegenden Stockwerk. Er streckte sich auf einer weichen Lagerstatt aus und schlief sogleich ein.
    Als Gordon ausgeruht und gekräftigt erwachte, war ein neuer Tag angebrochen. Vel Quen kam herein und begrüßte ihn, dann prüfte er seinen Puls und die Atmung. Der alte Wissenschaftler lächelte beruhigend und brachte ihm etwas Esten; es gab ein süßes, dickes, schokoladenfarbenes Getränk, einige Früchte und einige Waffeln, ähnlich
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