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Herrin der Qualen - Teil 2 (German Edition)

Herrin der Qualen - Teil 2 (German Edition)

Titel: Herrin der Qualen - Teil 2 (German Edition)
Autoren: Adrian Pein
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eine und sicherlich die harmloseste Variante, mit der sie Männer abrichtet, ohne sie ernsthaft zu verletzen. Auch ich habe es am eigenen Leib erfahren. Wie so viele andere auch. Mikos Varianten sind raffiniert, aber nicht überaus vielfältig. Zumindest wendet sie häufig dieselben Methoden an, aber vielleicht liegt es ja auch nur daran, dass sie diese besonders gerne einsetzt.“
    „Meine Herrin Yuki scheint in dieser Hinsicht noch bescheidener zu sein, außerdem beherrscht sie offensichtlich geheime Künste, mit denen die Striemen schneller heilen, sie murmelte seltsame Worte, sicherlich eine alte Dämonensprache, worauf meine Wunden sich umgehend schlossen. Sie scheint eine der seltenen Hexen zu sein, zumindest hat sie einige Kenntnisse der Magie. In einer Stadt wäre sie wohl auf dem Scheiterhaufen gelandet.“
    „Das mag wohl so sein, aber in diesen wirren Zeiten, wo der Bauer nicht weiß, wem er den Fron zahlen soll, wo wilde Horden durch das Land reiten, plündern und morden, kümmert sich kaum jemand um eine Hexe oder eine Frau, die einige Zauberstücke kann. Auch wenn auf Magie die Todesstrafe steht, es gibt in den letzten Jahren immer mehr Frauen, die die geheimen Künste beherrschen, und es wird stillschweigend geduldet. Unsere Nord-Union zerfällt langsam. Wäre es denn sonst möglich, dass so eine Burg überhaupt existiert?“ Eine rhetorische Frage, denn Himitsu spricht weiter, während Karol eifrig zuhört. „Unser Führer Baka, er ist schwach, ein eitler Narr, der nur sich selber und seine Vergnügungen im Sinn hat. Das Heer zersetzt sich nach und nach und verstreut sich in alle vier Windrichtungen, und die Süd-Union wird früher oder später über uns herfallen. Oder noch eher die Untoten, sie werden unsere Kehlen zerfetzen, unser Blut trinken und das Gebiet der Nord-Union in ein Land wandeln, in dem sich kein Mensch mehr frei und ohne Angst bewegen kann. Der Untergang scheint uns so sicher zu sein, wie der nächste Sonnenuntergang!“
    „Du meinst, es gibt keine Rettung?“ Karol ist sichtlich überrascht und erschrocken.
    „Über kurz oder lang muss es schief gehen, überleg doch mal. Unsere Dunklen Damen können auf Dauer nur gewinnen, wenn sie sich entweder mit der Nord-Union einigen oder ein Bündnis mit Baron Sato eingehen und die Nord-Union vernichten. Und vergiss nicht die Süd-Union, welche eine Einigung der beiden Gebiete seit Jahrzehnten herbeisehnt. Schon seit dem Moment, als sich vor etlichen Jahren die beiden Brüder im Streit trennten, jeder ein eigenes Reich gründete, sie eine tote Zone entlang der Grenze errichteten, war klar, dass es mit Gewissheit zu einem großen Krieg kommen wird. Noch hat der Süden, in dem es häufig regnet, der Boden um einiges fruchtbarer ist, genug zu essen und genug Land für alle. Der Wille aber, alles Land wieder zu einen, der wird niemals schwinden. Die Dunklen Damen jedoch sehen die Bedrohung noch nicht oder leugnen sie. Sie haben wie unser fetter Führer nur ihre Spiele und Lust im Sinn, sonst nichts. So zumindest scheint es mir, und ich lebe nun schon länger hier. Ich glaube sogar, dass ich einer der wenigen bin, der schon seit Jahren hier überlebt. Dieses Verdienst ist nur meiner militärischen Erfahrung gutzuschreiben. Wie oft habe ich gesehen, dass nur Lust, Schmerz und Grausamkeit hier herrschen, tagein, tagaus! Nach vorne denken die Dunklen Damen offensichtlich nicht. Hätten sie sonst eine Einigung mit den Untoten im Plan?“
    „Wohl kaum, da hast du recht. Denn wenn sie nicht Obacht geben, wird es bald keine der Dunklen Damen mehr geben und uns ebenso nicht!“
    „Du bist ein schlauer Mann, Karol, das ahnte ich vom ersten Augenblick, als ich dich sah“, Himitsu trinkt einen letzten Schluck, stellt die Schüssel weg, „so lass uns weitermachen, wir bauen eine neue Gussform und dazu eine passende Innennadel!“
    Karol, auch mit dem Mahl fertig, folgt Himitsu in die Schmiede, in der sich weitere Sklaven emsig bemühen, allerlei Waffen herzustellen. An einer Esse machen sie Halt. Himitsu schaut sich kurz um, dann findet er das Gesuchte, die Gussform aus geschliffenem Steinbaum. Der Steinbaum wächst nur im äußersten Norden, er benötigt kaum Wasser, aber viel Sonnenschein. Sein Holz ist immens hart und imstande, die hohen Temperaturen des geschmolzenen Eisens zu ertragen, nichts anderes besitzt eine vergleichbare Härte und den Widerstand gegenüber der Gluthitze wie dieses einzigartige Material. Der Steinbaum ist ungleich schwerer
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