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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung
Autoren: David Moody
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tollen Ideen?«
    »Wie verzweifelt fühlen Sie sich?«, fragte Cooper.
    »Verflucht verzweifelt«, erwiderte Armitage.
    »Ich auch. Also müssen wir einen Weg finden, wie wir dort hinaufkommen, oder? Ich wüsste nicht, dass wir eine andere Wahl haben.«
    »Was machen wir also?«
    »Wir versuchen es mit den üblichen Tricks«, antwortete er, »da sie bislang funktioniert haben. Wir lenken die Leichen ab und flüchten.«
    »Sollten sie nicht bereits durch das Feuer abgelenkt werden?«, fragte Emma.
    Viele der Leichen sammelten sich weiterhin rings um den Fuß des Überwachungsturms und ignorierten die sich langsam verbreitende Hitze und die Helligkeit der Flammen.
    Armitage mischte sich wieder ein. »Das Gebäude ist mindestens zwanzig Fuß hoch. Was tun wir da? Nach oben springen, um Himmels willen? Uns jeweils auf die Schultern der anderen stellen?«
    »Wir werden einen Weg nach oben finden.«
    »Vergessen wir die Gebäude«, schlug Emma vor, während ihre Gedanken rasten. »Die Idee, die Lastwagen zu benutzen, war besser. Wenn sie uns erst einmal auf der Spitze von einem der Gebäude sehen, schnappt der ganze verdammte Haufen nach unseren Füßen. Mit dem Lastwagen sind wir zumindest in Bewegung ...«
    Juliet wimmerte und meinte: »Aber die Lastwagen sind noch weiter weg.«
    »Der Gefängnistransporter ist nur auf dem gegenüberliegenden Ende der Landebahn«, warf Cooper ein. »Den Mannschaftswagen kann ich von hier aus nicht sehen.«
    »Ich weiß noch immer nicht, wie wir dorthin kommen sollen«, zischte Steve Armitage ungehalten.
    »Wir sollten uns lieber schnell etwas ausdenken!«, schrie Emma plötzlich mit sich überschlagender Stimme
    »Warum?«, fragte Armitage, der aufgrund der plötzlichen Veränderung ihres Tonfalls besorgt war.
    »Weil der Helikopter zurückgekommen ist.«

45
    Als er sich erst einmal über dem Flugplatz befand, ließ Lawrence den Helikopter tiefer gleiten, schaltete die Suchscheinwerfer an und schaffte es, ihn schwerfällig rings um den Schauplatz zu lenken. Eine Zeit lang konnte er lediglich die wogenden Leichen sehen und es kostete ihm etwas Zeit, sich zu orientieren und durch den Rauch die dunklen, schemenhaften Umrisse des Beobachtungsturms und der anderen Gebäude mit Bestimmtheit zu erkennen. Er war sich der Tatsache bewusst, dass die verrottete Horde unter ihm durch den Lärm, die Helligkeit und die Störung, die er verursachte, unvermeidlich wieder zu blutiger Raserei aufgepeitscht werden würde. Dennoch bewegte er sich tiefer herab und hielt erst an, als er sich mit der Spitze des Überwachungsturms auf gleicher Höhe befand.
    Er konnte Überlebende sehen. Das nahegelegene Bürogebäude war zerstört worden, doch er konnte eindeutig weitere Personen im oberen Bereich des Überwachungsturms erkennen. Er musste zweimal hinsehen, um sicher zu sein. Konnte es sich dabei um Leichen handeln? Hatten sie einen Weg hineingefunden? Von seiner hohen Position aus gab es keine ersichtlichen Anzeichen dafür, dass einer der Eingänge des Gebäudes beschädigt worden war. Wenn sich die Toten einen Weg nach innen gebahnt hätten, wäre zu erwarten, dass sich mittlerweile Hunderte von ihnen sinnlos in das Innere gedrängt hätten. Es schienen sich darin aber nicht viele Menschen zu befinden und diejenigen, die er sehen konnte, bewegten sich zielstrebig und kontrolliert. Es musste sich um Überlebende handeln. Aber wie bestand für ihn eine Hoffnung, zu ihnen zu gelangen?
    Coopers Gesicht erschien am Fenster und bestätigte Lawrence zweifelsfrei, dass sich seine Rückkehr auf das Festland gelohnt hatte.
    »Wir müssen ins Freie«, schrie Emma und musste plötzlich ihre Stimme heben, um sich über den willkommenen Lärm des Helikopters hörbar zu machen. »Wir müssen hier raus!«
    »Aber es gibt keinen Weg nach draußen«, brüllte Armitage. »Wir haben das gerade erst durchgekaut. Wir sind umzingelt. Sie sind draußen an der Vorder- und an der Rückseite und ...«
    »Ja, das stimmt«, unterbrach ihn Cooper. »Wir müssen einen Weg nach draußen finden, und zwar jetzt.«
    »Holen wir uns die Lastwagen«, schlug Juliet vor.
    »Das sehe ich auch so«, pflichtete ihr Emma bei. »Es ist die beste Alternative. Lawrence wird bemerken, dass wir uns bewegen. Wenn wir zu einem der Lastwagen gelangen, können wir durch die Leichen hindurchfahren, bis wir einen Platz erreichen, an dem es weniger von ihnen gibt. Dann kann er dort landen und uns mitnehmen.«
    »Also rennen wir einfach los?«
    »Das wird nicht
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