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Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)
Autoren: Andreas Suchanek
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einer der Konsolen.
    Auf der anderen Seite der Transmitterfläche, und damit durch ein Wurmloch und neun Lichtjahre Entfernung getrennt, stand ein Rentalianer neben einem Wissenschaftsoffizier. Auf eine Geste des Mannes trat der hundeähnliche Außerirdische durch das Transmittertor und betrat die HYPERION mit einem einzigen Schritt. Da die aktuelle Reichweite der rentalianischen Transmitter zehn Lichtjahre betraf, hatte man sich dazu entschieden, diesen Grenzwert nicht vollständig auszureizen, dem jedoch nahezukommen.
    “Pegel stabil, aber die Sivor-Strahlung ist im oberen Grenzbereich”, sagte Giulia. “Wenn wir das nicht beheben, sind wir ein fliegendes Leuchtfeuer - auch lange nach der Deaktivierung des Transmitters. Da müssen wir ein wenig mehr Desponit-Legierung auftragen.”
    Charles Sivor hatte den Namen jener Strahlung geprägt, die beim Einsatz von Transmittertoren unweigerlich entstand und noch lange danach gemessen werden konnte. Sie war nicht schädlich, strahlte jedoch wie ein Leuchtfeuer weithin sichtbar für alle Sensoren. Nur eine Legierung mit dem seltenen und daher äußerst teuren Desponit vermochte diese Streustrahlung ein wenig einzudämmen. Doch das war Giulias Metier.
    “Willkommen an Bord der HYPERION, Ti-So-Ma-Ro-Lu aus dem Rudel des Ti”, begrüßte Noriko den Rentalianer.
    “Ich grüße Sie, Ishida.” Der Außerirdische legte die Ohren an und neigte leicht den Schädel. “Mein Volk hat nicht vergessen, dass Sie es waren, die unser abtrünniges Schiff besiegten und das zweite Fraktal bargen.”
    Noriko erinnerte sich nur ungern an die zweite Mission der HYPERION, bei der eines der geheimnisvollen Artefakte die Kontrolle über mehrere Rentalianer übernommen hatte. Diese waren, mit einer Fusionsbombe im Schlepptau, in ein System der Sternköpfe geflogen, um sie dort abzuwerfen. Es war ihnen gelungen, das Schiff zurückzubekommen, doch die Bombe war zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs gewesen - durch ein Transmittertor.
    “Es ist mir eine Ehre”, sagte Noriko. “Und wie ich sehe, zeigen Sie sich mehr als erkenntlich.”
    “Mein Volk wollte schon lange etwas gegen die Parliden unternehmen, obgleich wir nicht mit einer großen Flotte dienen können. Der Plan Ihres neuen Präsidenten erscheint uns Erfolg versprechend”, erwiderte Lu. “Aus diesem Grund leihen wir Ihnen für diese eine Mission das Transmittertor und dazu zehn mobile Transmittereinheiten.”
    Noriko erinnerte sich an die Ausführung von Doktor Tauser und das Dossier über das Alienvolk. Jeder Rentalianer lebte in einem Rudel und der eigene Name setzte sich aus den beiden Anfangssilben der Namen aller Rudelmitglieder zusammen. Der Name des Rudelführers machte den Anfang, dann folgten die übrigen. Der des jeweiligen Rentalianers selbst bildete den Abschluss. Durch den Rudelnamen ließ sich also die Größe des Rudels ablesen. Den spezifischen Eigennamen eines Rentalianers erfuhr kein Fremdweltler. Ti-So-Ma-Ro-Lu entstammte dem Rudel des Ti und sein Eigenname begann mit Lu.
    Mit Raumschiffen war es ähnlich. Der Name des Captains bildete hier den Anfang der Schiffsbezeichnung. Dahinter folgten die Kürzel der Brückenoffiziere. Noriko bekam Migräne, wenn sie auch nur weiter darüber nachdachte. Allein die Raumschiffsbezeichnung einzelner Raumer wechselte aufgrund von Personalrotationen innerhalb der Brückenbesatzung ständig.
    Glücklicherweise war es Außenweltlern gestattet, den Rudelnamen abzukürzen und das Gegenüber mit seinem eigenen Rudelkürzel anzusprechen.
    “Und diese Geste wird nicht vergessen werden.” Noriko deutete auf den Ausgang. “Ich bringe Sie jetzt zu Ihrem Quartier, später treffen wir Captain Cross. Wenn ich das richtig sehe, gibt es hier nur noch wenig zu tun. Unserer Mission steht nichts mehr im Wege.”

    *

    “Das ist seltsam”, sagte Lieutenant Commander Tess Kensington. “Mein Landurlaub wurde abgelehnt. Und die zusätzliche Phasenfunk-Zeit ebenfalls. Na wunderbar.”
    Ärgerlich ging sie im privaten Quartier von Alpha 365 auf und ab. Letzteres war aufgrund der zunehmenden Anspannung zu einer Gewohnheit von ihr geworden. Wohin auch immer die aktuelle Mission sie führte, ein Kontakt mit Zev war nicht möglich.
    Innerhalb der Solaren Union ermöglichte ein Netz aus Phasenfunk-Relais-Stationen die überlichtschnelle Kommunikation. Verließ ein Raumschiff jedoch den Bereich der Solaren Union, mussten Kurierboote eingesetzt werden, um Nachrichten zu überbringen.
    “Vermutlich
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