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Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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zu den übrigen Schiffen der Flotte funktioniert tadellos. Ich fürchte, die Relais-Kette hat sich deaktiviert."
    Santanas Gedanken rasten. Es war nicht schwer zu erraten, wer dafür verantwortlich war. Ihr wurde ganz schlecht, als sie an die Folgen dachte. Was ohne eine koordinierende zentrale Instanz alles geschehen mochte, war nicht abzusehen.
    "Benachrichtigen Sie SOL-22 und Admiral Jansen im Präsidentenpalast", befahl Santana. Sie wandte sich an Marietta Singh, die Sensoroffizierin mit den raspelkurzen braunen Haaren. "Wie sieht es bei den anderen Schiffen aus?"
    "Sie behalten ihre Formation bei, Ma'am."
    Irgendetwas stimmt nicht. Ihre Hände waren schweißnass und eine innere Stimme warnte sie vor Gefahr. Doch aus welcher Richtung wollte Michalew zuschlagen? Besaß er womöglich eigene Schiffe?
    "Ma'am, ich habe eben eine Routineanfrage zum Maschinenraum gesendet", sagte Yost. "Ich erhalte keine Antwort."
    Bevor Santana etwas erwiderten konnte, griff ihr I.O. in das Seitenfach seines Sitzes und holte daraus einen Pulser hervor. Gleichzeitig sprang Lieutenant Singh auf. Auch sie war bewaffnet.
    Ihr I.O. fletschte die Zähne, auf seinem Gesicht lag ein diabolisches Grinsen. "Ich fürchte, Admiral, die Space Navy verliert heute noch ein paar Offiziere mehr." Mit diesen Worten drückte er ab.
     
    *
     
    "Es wird alles gut. Du musst keine Angst haben, mein Schatz", flüsterte Ivy immer wieder. Als könnte sie ihren Sohn so vor jeder Gefahr beschützen, presste sie Tim an sich.
    Collin O’Sullivan atmete auf, als sie endlich das sichere Gebäude erreichten. Als Verteidigungsminister gehörte er zu den wahrscheinlichsten Anschlagszielen von Michalews Leuten. Ein Team aus Sicherheitsoffizieren brachte ihn, Ivy und Tim aus der Schusslinie.
    Euch wird nichts passieren, schwor er sich lautlos.
    Die Sicherheitskräfte bildeten ein Kordon um sie herum, geleiteten sie so zum Haus. Die Tür war aus gehärtetem Titan, wie auch der Rest des Gebäudes. Ein Phasenfunkmodul, ein Schutzschild sowie ein Raketenabwehrsystem machten aus dem Haus eine Festung.
    Gemeinsam mit ihnen betraten die Wachen das Haus. Ein kurzer, aber gründlicher Check wurde durchgeführt.
    "Alles sauber", kam die Klarmeldung.
    Collin atmete auf. Die Sicherheitskräfte verteilten sich um das Haus herum, die Tür schloss sich.
    "Es tut mir leid", sagte er zu seiner Frau. "Ich wünschte, ich müsste euch das alles hier nicht zumuten."
    "Red‘ keinen Unsinn." Ivy hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Nicht du bist dafür verantwortlich. Ich bringe Tim ins Bett."
    "Mach das."
    Während sie nach oben ging, wo sich das Kinderzimmer befand, fuhr er mit dem Lift in das unterirdische Geschoss. Hier lag Collins Ersatzbüro, mit einem direkten Zugriff auf die wichtigsten Datenbanken und Server. Er überprüfte den Standort der Heimatflotte. Sie befand sich noch immer im Außenbereich des Sonnensystems. Die Raketenabwehrforts waren scharf geschaltet und bildeten einen Verteidigungsperimeter. Sollte eines der Schiffe sich auf den Weg in Systeminnere machen, ohne den direkten Befehl von der Präsidentin erhalten zu haben, würde er es aus dem All blasen müssen.
    Viel mehr, als die Schiffe zu überwachen, konnte er nicht tun. Für die innere Sicherheit war ein anderer zuständig.
    "Er schläft."
    Collin zuckte zusammen. "Erschreck mich doch nicht so."
    "Tut mir leid." Ivy trat hinter ihn und begann mit einer Nackenmassage.
    "Schon gut, ich bin nur ein wenig schreckhaft. Das alles ist so unfassbar. Bis vor wenigen Wochen dachte ich noch, dass die Solare Union von nichts und niemandem derartig erschüttert werden kann."
    "Und heute stehen wir in den Trümmern." Sie seufzte. "Ich weiß. Aber wir haben die Feinde dort draußen gesucht, nicht mitten unter uns."
    "Es wundert mich, dass er die Schiffe der Heimatflotte bisher nicht angerührt hat. Einige seiner Mitverschwörer müssen einfach dort sein."
    "Das sind sie", sagte Ivy. Ihre Hände schlossen sich wie Stahlklammern um seinen Hals. "Seine Leute sind überall, auch hier."
    "Was tust du?" Er bekam keine Luft, versuchte, ihre Finger zu lösen - vergeblich.
    "Als wir vor zehn Jahren heirateten, warst du nur ein Auftrag", sprach sie weiter, ohne auf seine Frage einzugehen. "Nach so langer Zeit dachte ich wirklich, dass dieser Tag niemals kommt. Aber nun ist er da. Pflicht ist Pflicht, das weißt du."
    "Du …?", presste er fassungslos hervor. Tränen rannen über seine Wangen. Ihre Hände glichen zwei Stahlklauen, er
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