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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02
Autoren: Eva Isabella Leitold
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keine Sorgen zu bereiten.
    Krallen kratzten über ihren Rücken. Sie schrie auf und legte all ihre Kraft in den erneuten Versuch, sich aus der Umklammerung zu befreien. Schließlich gelang es ihr, wenigstens eine Hand freizubekommen. Energisch holte sie aus und schlug um sich.
    „Na sieh mal einer an.“
    Cass hielt inne und sah Harald, der auf sie zukam. Der Druck um ihren Leib verschwand. Unbeholfen rappelte sie sich auf.
    Jeff blickte über sie hinweg auf den alten Mann und sie stellte mit großem Unbehagen fest, dass er sich nicht rechtzeitig mit diesem Zwischenfall konfrontiert gesehen hatte. Harald war wie aus dem Nichts aufgetaucht, gleich wie die unsichtbare Bedrohung, die sie festgehalten hatte.
    Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut.
    Jeff reagierte dennoch sofort und griff an. Er war schnell, aber Harald war zu weit weg und schneller, schließlich hatte er das eingefädelt. Anstatt auf Jeff zu schießen, richtete Harald den Lauf seiner Waffe auf Cass’ Kopf und drückte ab, während Jeff im selben Moment wie sie begriff, was geschehen würde. Sie würde sterben. Ihr Vater würde auch seine Tochter umbringen.
    Schlagartig schien alles um Cass stillzustehen, sich lediglich in Zeitlupe, wie durch zähe Masse voranzubewegen. Bestürzt, ohne den Hauch einer Chance etwas tun zu können, verfolgte sie, wie Jeff seine Richtung wechselte, auf sie zusprintete, seinen Körper um sie schlang, der augenblicklich gegen ihren gepresst wurde, einmal, zweimal, dreimal, viermal … und sie beide zu Boden stürzten.
    „Cass …“ Flüssigkeit breitete sich auf ihrem Hals aus, rann neben ihr zu Boden. Entsetzt sah sie sich die Hände an. Blut. Viel Blut.
    „Jeff!“
    Seine Lider flatterten. Er mühte sich, bei Besinnung zu bleiben, öffnete seinen Mund, aber da kam nichts mehr, nicht einmal ein Laut. Sie schrie den Schmerz hinaus, während sich in ihr etwas verschob. Für eine weitere Sekunde hielt die Erde den Atem an. Dunkelster Zorn durchfuhr ihre Glieder, umwölkte ihren Verstand. Das alles ging so rasend schnell, dass sie nicht wusste, wie ihr geschah. Wie eine Marionette stand sie auch schon und zielte mit der Waffe auf Harald, der sie perplex ansah, als würde er ebenso wie sie den Ablauf der Dinge wie ein unbeteiligter Zuschauer verfolgen.
    Sein Ausruf, sie solle die Waffe fallen lassen, ging in dem Tumult in ihrem Kopf unter. Genauso Dans Auftauchen, der ihr drohte, auf sie zu schießen, wenn sie es tat.
    Es war egal. Alles war egal. Der Wahnsinn hatte sie gepackt. Sie drückte ab. Immer weiter, bis das Magazin leer war und sie nur mehr das leise Klicken des Abzuges vernehmen konnte, dessen Klang immer noch nachhallte. Harald sah zuerst sie an, dann die Einschüsse auf seiner Brust, bis er in sich zusammensackte. Es dauerte, bis sie sich aus ihrem irren, zähflüssigen Rausch freikämpfen konnte, um zu bemerken, dass auch Dan auf dem Boden lag. Tot.
    Ray hatte geschossen. Er stand hinter ihr, zusammen mit Chogan.
    Josy kam hinzu. „Bernadette, dieses verdammte Trampel ist mir …“ Sie schloss den Mund.
    Noch immer wie in Trance stand Cass da, erfasste das ganze Blut, das Jeffs T-Shirt an seiner Schulter tränkte und eine mittelgroße Lache am Boden gebildet hatte. Seine Augen geschlossen, sein Körper erschlafft.
    Mit einem erschütternden Ruck drehte sich plötzlich die Erde für sie weiter. Die Realität holte sie ein, zog sie mit messerscharfen Klauen näher und führte ihr vor Augen, was geschehen war, als wäre sie vorhin noch nicht in der Lage gewesen zu begreifen. Er hatte ihr das Leben gerettet. Nur dass sie nicht bereit war, diesen Preis dafür zu zahlen.
    „Jeff.“ Sie warf die Pistole beiseite. Fiel auf die Knie. „Jeff.“ Sie schluchzte. Rüttelte an ihm. Es tat sich nichts. „Jeff, bitte wach auf“, begann sie hysterisch zu schreien. „Bitte, Jeff. Bitte mach die Augen auf. Bitte.“ Sie nahm sein Gesicht in die Hände, flehte ihn weiterhin an, aufzuwachen, während ihre Tränen auf ihn niederregneten.
    Ihr helles T-Shirt, ihre Hände, die über seinen Körper wanderten – alles war voller Blut. Und sie drohte zu ertrinken. In ihren eigenen Tränen. Von Jeff keine Regung. Ihre Welt brach zusammen. Zerbarst in tausend Scherben, die wie Schneeflocken um sie herumwirbelten, sie bedeckten und sich in ihr Herz bohrten, während sie am lebendigen Leib verbrannte. Hände zerrten an ihr, versuchten, sie von Jeff wegzuschaffen.
    „Komm her, Cass.“ Josy packte sie.
    „Nein, bitte
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