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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition)
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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verlieren, eine der anderen Majae aufzusuchen, ihr das Problem zu erklären und sich geistig mit ihr zu verbinden, damit sie gemeinsam den Killer suchen konnten. Es musste jetzt geschehen, jetzt sofort.
    Sie würde sich eben darauf verlassen müssen, dass Lance ihr half, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Zum Glück wusste Grace, seit sie sein Bewusstsein angerührt hatte, dass er sie nie enttäuschen würde.
    Er half ihr, in ihre Uniform zu kommen und auf die Beine, und holte für sich ein Hemd und eine Hose aus seinem Schrank. In Tayanita würde die Sonne jeden Moment am Horizont versinken; Grace konnte das Nachlassen ihrer störenden Energie ganz deutlich spüren. Sie mussten jetzt den Sprung wagen; es blieb ihnen nicht einmal mehr Zeit, den Zaubergenerator zu benutzen. Sie, Grace, musste den Zauber selbst wirken.
    »Oh, Lance«, stöhnte sie in jäher Panik, als ihr das bewusst wurde. »Wie öffne ich den Durchgang zwischen den Welten?«
    »Entspann dich«, sagte er beruhigend, zog den Reißverschluss seiner Hose hoch und stieg in seine Schuhe. »Greif nur einfach nach der Energie. Sie wird dir zeigen, wie du sie benutzen musst.«
    Widerstrebend öffnete Grace ihren Geist den brodelnden Energien – und sah augenblicklich, wie sie einen Tunnel durch Zeit und Raum erzeugen konnte. Sie warf eine Hand hoch, griff im Geiste nach einer vorbeiziehenden Strömung und zog daran.
    Und schon war die Tür da, hing einfach in der Luft von Lance’ Schlafzimmer. Auf der anderen Seite stand ein schlaksiger Mann mit aufgeknöpfter Hose und erigiertem Glied vor einer schluchzenden nackten Frau und zielte mit einer Pistole auf ihren Kopf. Sein Gesicht war hässlich und verzerrt von Lüsternheit und Macht. Grace konnte das hilflose Entsetzen und die Scham der Frau jetzt genauso deutlich spüren, wie sie Gordon Childers’ Mordlust spürte.
    Der Eindruck trieb Grace an wie Sporen, und sie zog die Waffe und eilte auf den Durchgang zu.
    »Verdammt, Grace, warte!«, hörte sie Lance schimpfen und prallte fast mit ihm zusammen, als er mit einer blitzschnellen Bewegung vor sie sprang.
    Verärgerung erfasste sie. Grace stolperte hinter ihm her, holte Luft und schrie: »Polizei!«
    Über die breite Schulter des Magus sah sie Childers herumfahren, als sie in das Zimmer stürmten. Seine Waffe schwenkte herum. Ein Schuss löste sich …
    Das Krachen ließ sie zusammenfahren. Lance schwankte und taumelte gegen sie zurück.
    »Lancelot!«, schrie sie.
    »Was zur Hölle …?«, brüllte Childers. »Wer zum Teufel sind Sie? Und woher wussten Sie …?«
    Grace hörte sein Geplapper kaum. Mit aller Kraft versuchte sie, Lance’ beträchtliches Gewicht zu halten. Als sie ihn vorsichtig auf den Boden hinunterließ, sah sie mit Schrecken, dass seine Augen glasig waren vor Schmerz. Mitten in seiner Brust befand sich ein sauberes, dunkles Loch, das bestens zu erkennen war, da er sich bei ihrem schnellen Aufbruch nicht die Mühe gemacht hatte, das Hemd zu schließen. Aus der Wunde quoll schon Blut.
    »Ich wusste, dass das passieren würde«, keuchte er.
    Und sie hätte es auch wissen müssen; nur ein Anfänger beging den Fehler, einen Mann mit einer Waffe in der Hand zu überraschen. Die Mageverse-Energien hatten sie abgelenkt.
    »Ich fragte«, fauchte Childers und stieß ihr die Waffe an den Kopf, »wer Sie sind?« Seine Augen weiteten sich, als sie aufschaute, und sie wusste, dass er das Mageverse in ihrem Blick gesehen hatte.
    Grace’ Lippen verzogen sich zu einem Knurren. Sie fing diese urzeitlichen Energien im Netz ihres Willens ein und legte ihnen im Bruchteil von Sekunden Zügel an. »Ich bin die Frau, die dich töten wird, du kranker kleiner Bastard.«
    Ihr Zauber schlug zu, packte den Mann und legte sich so fest um seinen Oberkörper, dass der Killer japste. Als sich der Druck um seine knochige Brust verstärkte, schrie er auf. Grace knirschte mit den Zähnen, weil die Energien, die sie kanalisierte, ihr selbst kaum Raum zum Atmen ließen.
    Und trotz alldem konnte sie Lance’ Schmerz noch immer wie einen Speer in ihrer eigenen Brust verspüren. Sie rang nach Atem, sah ihren Geliebten an und ignorierte Childers’ jämmerliches Keuchen. »Halt durch«, sagte sie rau zu Lance. »Ich kann dich heilen.« Und das konnte sie wirklich, sie wusste es, weil sie in dem Wirbel der Energien den richtigen Weg sah, es zu vollbringen.
    »Mach dir keine Mühe«, flüsterte Lance. »Ich muss mich nur verwandeln.«
    Natürlich. Sich zu verwandeln, würde seine
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