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Heißer Sommer auf Skiapolis

Heißer Sommer auf Skiapolis

Titel: Heißer Sommer auf Skiapolis
Autoren: Anne Mather
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und zerstreute damit alle Zweifel, die Paige vielleicht noch heimlich gehegt hatte. Sie suchte verlegen nach einer Antwort, bis sie merkte, dass ihr nur die Flucht nach vorne blieb. "Was ist los?" fragte sie dreist. "Haben Sie herausgefunden, dass Sophie jeden Abend in Agios Petros verbringt?"
    "Ja, das hat sie mir erzählt." Paige verzichtete auf eine genauere Erklärung. "Und sie hat mir auch von dem kleinen Handel erzählt, den ihr abgeschlossen hattet. Weiß dein Vormund, welche Geschichten du über ihn verbreitest?"
    Ariadne warf den Kopf zurück. "Das sind keine Geschichten. Ich bin froh, dass Sie es endlich wissen, obwohl es niemanden etwas angeht."
    Paige malte mit dem Zeigefinger ein Muster auf die Tischdecke. "Warum denkst du dir solche Dinge aus, Ariadne? Weil Sophie dich damit geneckt hat, dass du keine Freunde hast?"
    "Nein!" Ariadne sah Sophie hasserfüllt an. "Und wenn Sie es mir noch so wenig glauben
    ... Nikolas und ich sind seit Monaten ein Liebespaar."
    "Du lügst!"
    Paige hätte nicht sagen können, wen Nikolas' Eingreifen am meisten überraschte. Er hatte neben dem Swimmingpool auf einem Sonnenbett gelegen, verdeckt von einem der gestreiften Schirme. Er trug noch den Anzug vom letzten Abend, allerdings ohne Krawatte. Auf seinen Wangen lagen dunkle Schatten, was nur bedeuten konnte, dass er die ganze Nacht draußen zugebracht hatte.
    "Du lügst", wiederholte er, während er die Stufen vom Pool zur Terrasse heraufkam.
    "Sophie hat mir alles erzählt, aber ich hoffte immer noch, sie hätte dich vielleicht falsch verstanden. Jetzt weiß ich, dass diese Hoffnung umsonst war. Ich schäme mich für dich, Ariadne. Du hast unser Verhältnis beschmutzt, durch Behauptungen, die ebenso peinlich wie bösartig und verletzend sind."
    "Nein!" Ariadne sprang auf. "Das stimmt nicht. Bitte sei nicht zornig auf mich, Nikolas.
    Du weißt ja nicht, wie schrecklich alles für mich war." Sie streckte die Hand gegen Sophie aus. "Sie ... sie hat mich dazu gebracht. Ihr ewiger Spott, ihr ständiges Lachen ... ich musste sie irgendwie zum Schweigen bringen."
    "Durch meine Verleumdung?"
    "Bitte versteh mich doch." Ariadne sah ihn flehend an. "Sie machte sich immer lustig ...
    fragte mich, warum ich dir so bereitwillig gehorchte. Ich wusste mir keinen anderen Rat, als durchblicken zu lassen, dass wir mehr als Freunde sind."
    "Mehr als Freunde? Du hast behauptet, wir seien ein Liebespaar." Nikolas' Gesicht drückte so grenzenlose Verachtung aus, dass Paige beinahe Mitleid mit Ariadne empfand.
    "Nun ja, vielleicht, aber ist das denn so unmöglich?" Ariadne atmete schwer. "Im nächsten Jahr bin ich alt genug, um zu heiraten."
    "Aber nicht mich." Nikolas sprach so heftig, dass Ariadne ängstlich zurückwich. "Ich schicke dich auf der Stelle ins Internat zurück."
    Ariadne wurde blass. "Das ist nicht dein Ernst ..."
    "Mein voller Ernst."
    "Aber du hast gesagt, ich dürfte bis September hier bleiben."
    "Da kannte ich noch nicht die Schattenseiten deines Charakters. Oder glaubst du, dass es mir gleichgültig ist, was du von mir denkst und über mich erzählst?"
    Ariadne starrte Nikolas mit weit aufgerissenen Augen an. Sie konnte jeden Moment in Tränen ausbrechen, und Paige schämte sich fast, Zeugin dieser Abrechnung zu sein. Auch Sophie wirkte eher beklommen als schadenfroh.
    "Du hast versprochen, du würdest immer für mich sorgen!" rief Ariadne außer sich. Sie wollte einfach nicht verstehen, dass ihr Verhalten in Nikolas' Augen unverzeihlich war. "Als meine Eltern starben, hast du gesagt, ich könnte mich immer auf dich verlassen. Du hast behauptet, es sei eine Ehre für dich, mein ... mein ..."
    "Vormund zu sein", kam Nikolas ihr zu Hilfe. "Ich war stolz, dass dein Vater mich für würdig hielt, ihn zu vertreten. Ich habe versucht, dich wie ein Vater zu lieben, Ariadne ...
    mehr nicht."
    Ariadne schlug beide Hände vors Gesicht. "Aber du hast gesagt, ich sei schön", schluchzte sie. "An dem Abend, als ich das Kleid trug ... du sagtest, ich würde wie mamá ..."
    "Du hast auch so ausgesehen, und du tust es noch." Nikolas hatte sich inzwischen so weit gefasst, dass er wieder ruhiger sprechen konnte. "Du bist ihre Tochter, Ariadne, aber du darfst Bewunderung nicht mit Liebe verwechseln."
    Ariadne ließ die Hände sinken. "Dann liebst du mich nicht?"
    "Nicht wie ein Mann die Frau liebt, die er heiraten will. Das habe ich nie getan."
    "Und du schickst mich fort?"
    "Ich schicke dich wieder ins Internat." Nikolas sah jetzt müde und
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