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Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman

Titel: Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Autoren: Bob Jennifer;Mayer Crusie
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Dabei achtete sie darauf, nicht an den langen, rostigen Nägeln im Rahmen hängen zu bleiben. Hinter der Tür war es dunkel. »Huhu!«
    »Wo ist der Junge mit der Knarre?«
    »Gute Frage.« Agnes stellte die Bratpfanne auf der Marmorarbeitsplatte ab und suchte in der Schublade nach einer Taschenlampe. Dann stieß sie erneut die Tür auf und ließ den Lichtkegel durch die Finsternis gleiten.
    »Was treibst du denn bloß?«, fauchte Joey.
    »Ich versuche herauszufinden, was hinter der Tür ist. Ich wusste gar nicht, dass sich hier überhaupt eine Tür befindet. Brenda hat kein Wort davon …«
    »Agnes, verdammt noch mal, du kannst das Haus später inspizieren«, schimpfte Joey. »Nimm jetzt endlich Rhett und mach, dass du da wegkommst.«
    »Ich glaube nicht, dass der Junge mir noch Schwierigkeiten macht.« Sie presste das Telefon ans Ohr, während ihr Blick dem Kegel der Taschenlampe folgte. Rhett drängte sich ganz dicht neben sie, damit ihm ja nichts entging. »Er ist in eine Art Keller gestürzt. Ich wusste nicht einmal, dass ich einen Keller habe . Brenda hat davon nichts gesagt. Wusstest du …« Sie ließ das Licht über den Fußboden des Kellers gleiten. Dann hielt sie erschrocken inne: »O je!«
    »Was heißt da: ›O je‹?«
    Von oben sah es so aus, als läge der Junge auf einem Fußboden aus Zement. Und er sah nicht besonders gut aus.
    »Ich glaube, er ist verletzt. Jedenfalls bewegt er sich nicht.«
    »Gut«, sagte Joey. »Ist er die Treppe hinuntergefallen?«
    »Es gibt keine Treppe.« Agnes spähte in die Tiefe, während sie mit dem Licht der Taschenlampe das Gesicht des Jungen abtastete.
    Seine Augen starrten ausdruckslos zu ihr empor.
    Agnes stieß einen Schrei aus. Rhett trat einen Schritt zurück
und tappte mitten in den Himbeersirup, der sich mittlerweile auf dem Boden verteilt hatte. Genussvoll begann er zu lecken.
    »Agnes?«
    »O Gott«, hauchte Agnes, panisch vor Angst. »Joey, sein Kopf ist so seltsam verdreht. Und seine Augen sind ganz weit aufgerissen. Joey, ich glaube, ich habe ihn umgebracht.«
    »Nein, Liebes, das hast du nicht«, versuchte Joey, den stärker werdenden Verkehrslärm zu übertönen. »Er beging Selbstmord, indem er sich mit einer Verrückten in einem dämlichen Haus angelegt hat, das sie sich selbst ausgesucht hat. Ich bin gleich da. Du bleibst, wo du bist, und machst absolut niemandem auf.«
    »Er ist tot, Joey. Ich muss die Polizei anrufen.« Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut .
    »Die Polizei kann dir jetzt auch nicht helfen«, gab Joey zurück. »Bleib, wo du bist. Ich schicke dir gleich jemanden. Im Keller, sagst du?«
    »Ja, im Keller«, wiederholte Agnes automatisch. Dann legte sie auf und sah den Toten an.
    Er sah mitleiderregend aus, wie er da so lag mit leeren Augen und den verrenkten Gliedmaßen. Agnes schluckte. Sie musste die Situation in den Griff bekommen.
    Wie geht es Ihnen jetzt, Agnes?
    Ach, Scheiße, halten Sie doch die Klappe, Dr. Garvin.
    Sagen Sie nicht »Scheiße«, Agnes. Die Sprache der Wut macht uns nur noch wütender.
    Verdammt noch mal, Dr. Garvin, ich fühle mich …
    Sie richtete den Blick wieder auf den Jungen.
    Er war immer noch tot.
    O Gott.
    »Gut, beruhige dich«, sagte sie zu sich selbst. »Denk jetzt genau nach.«
    Sie hatte ihn nicht getötet. Das war der Zementfußboden gewesen.

    Aber du hast ihn mehrmals mit der Pfanne geschlagen. Erklär das mal jemandem .
    Nun ja, aber immerhin war sie ja von ihm angegriffen worden. Und zwar in Brendas Haus . Nein, in ihrem eigenen Haus. Es war also Notwehr. Natürlich war er jung, arm und sah absolut mitleiderregend aus, wie er da so lag, aber er war trotzdem ein unangenehmer Typ.
    Warum schlagen Sie eigentlich immer mit Bratpfannen, Agnes?
    Ich hantiere viel mit Bratpfannen, Dr. Garvin. Wäre ich Gärtnerin, wäre es vermutlich die Heckenschere. Was wohl kaum einen Vorteil darstellen würde .
    Sie wählte die Notrufnummer und versuchte, sich auf die positiven Aspekte des Daseins zu konzentrieren: Rhett ging es gut. Sie würde Ihre Kolumne bald fertig haben. Maria würde nächstes Wochenende heiraten. »Two Rivers« gehörte ihr (nun ja, ihr und Taylor). Bald würde sie in ihrem Traumhaus leben. Ihre Muffins waren zwar hinüber, aber sie konnte ja neue machen …
    In meinem Keller liegt ein Toter. Ich habe die Nerven verloren und ihn mit einer Bratpfanne attackiert. Ich habe vollkommen die Kontrolle verloren und …
    »Notruftelefon der Gemeinde Keyes County«, sagte der diensthabende
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