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Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)

Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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Anzug mit Hut und wirkte darin so feierlich, dass Jody ihn fast nicht erkannt hätte. Verwundert starrte sie ihn an, dann aber lachte sie erfreut und schloss ihn in die Arme.
    »Onkel Sam, wie schön, dich wiederzusehen!«, rief sie. »Du siehst ja so vornehm aus.«
    »Hallo, mein Mädchen.« Sam Winslows Augen wurden feucht, als er Jody, die er wie eine eigene Tochter liebte, wie dersah. »Wie geht es dir? Recht blass und schmal bist du geworden!«
    Jody zuckte mit den Schultern. »Die Sache von damals nimmt mich halt immer noch mit«, sagte sie mit einem etwas verunglückten Lächeln. »Aber nun komm schon rein und lass uns nicht an der Tür stehen bleiben.«
    Sam Winslow betrat Jodys Elternhaus, ein weiß gestriche nes älteres Farmhaus, das von großen alten Bäumen umgeben war.
    »Hübsches Häuschen«, bemerkte er anerkennend. »Und hier wohnst du also mit deinen Eltern?«
    »Ja, aber sie sind zurzeit nicht da. lm Herbst fahren sie immer mit ihrem Wohnmobil nach Kalifornien.«
    »Hmm, nicht schlecht. Würde mir auch gefallen.« Onkel Sam zwinkerte listig. »Wenn ich mal pensioniert bin, werde ich das auch so machen.«
    Jody lächelte den älteren Mann liebevoll an. »Du kannst doch reisen und gleichzeitig als Clown auftreten, da schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    »Du hast recht, meine Kleine. Im Grunde mache ich es ja auch so. Ich arbeite zwar hauptsächlich im Hotel Belvedere, aber ich trete auch in anderen Städten auf. Wie zum Beispiel heute Abend in Calgary«
    »Du trittst heute Abend hier in Calgary auf?«, wiederholte Jody überrascht. »Das ist ja toll! Wo denn?«
    »In der Esquila Art Gallery«, erklärte Onkel Sam.
    »In der Esquila Art Gallery?« Jody wunderte sich, denn das war eine renommierte Kunstgalerie, in der zurzeit internatio nal bekannte Künstler ihre Werke ausstellten.
    »Nur eine kurze Show im Foyer«, sagte Sam rasch. »Als besondere Attraktion sozusagen. Deshalb bin ich auch hier, Mädchen. Du sollst mein Ehrengast sein.«
    Jody freute sich über die Einladung. Seit Wochen war sie praktisch nirgendwo mehr hingegangen, aber es tat ihr sicher gut, einmal wieder unter Menschen zu kommen.
    »Das ist aber nett von dir, Onkel Sam! Natürlich komme ich gern. Wann soll es denn losgehen?«
    »Um sieben. Ich dachte mir, ich warte hier auf dich und nehme dich dann gleich mit. Oder hast du schon etwas ande res vor? Ich hätte dich ja auch vorher anrufen können, nicht?«
    »Ist schon okay, Onkel Sam. Ich hab nichts anderes vor.«
    Jody schaute auf die Uhr. Es war halb sechs. Zur Esquila Art Gallery brauchten sie eine halbe Stunde, also blieb ihr noch eine Stunde Zeit, um mit Onkel Sam zu plaudern und sich umzuziehen.
    Sie kochte Kaffee und brachte ihn auf die Terrasse.
    »Hast du schon etwas gegessen, Onkel Sam?«, fragte Jody, als sie die Kanne auf den Gartentisch stellte. »Wenn du Hun ger hast, mache ich dir gern ein Sandwich.«
    »Nein, danke, Kind. Wir können ja in der Galerie etwas essen, da wird immer eine Kleinigkeit angeboten.«
    Sie plauderten über alles Mögliche, doch Nicholas und das Hotel Belvedere erwähnte Sam Winslow mit keinem Wort. Jody fragte auch nicht danach, obwohl sie innerlich von einer immer größer werdenden Unruhe erfüllt wurde. Erinnerun gen wurden lebendig, Nicholas' Bild stieg vor ihr auf. Sie sah sich wieder mit ihm im Kanu sitzen, Hand in Hand durch die Wildnis laufen, hörte sein unbekümmertes Lachen, fühlte seine zärtlichen Hände und heißen Küsse. Sie liebte Nicholas eben noch immer und würde es wohl auch in zehn Jahren noch tun.
    Später ließ Jody ihren Gast allein, um sich umzuziehen und zurechtzumachen. Das raffinierte rote Kleid, das sie bei Nicholas' Vernissage in Edmonton getragen hatte, wollte sie nicht mehr anziehen, weil es sie zu sehr an die Zeit mit ihm erinnerte. Doch mit dem schicken schwarzen Overall war sie für ihren Besuch in der Esquila Art Gallery sicher genauso passend angezogen.
    Das fand auch Onkel Sam. Er betrachtete Jody von allen Seiten und machte ihr Komplimente.
    »Du wirst die schönste Frau des Abends sein, meine liebe Jody«, versicherte er ihr galant. »Schade, dass ich nicht dein Kavalier sein kann.«
    »Aber warum denn nicht?«, fragte Jody erstaunt.
    Sam Winslow rieb sich die Nase, wie er es immer machte, wenn er verlegen war.
    »Weil ich ... nun ja, weil ich doch arbeiten muss, nicht wahr? Meine Show ... du weisst schon.«
    »Aber du hast doch selbst gesagt, dass es nur eine kurze Show ist.«
    »Ja, ja,
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