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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
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Wenn du das
nämlich aus erster Hand erfahren hast, kannst du es dir nicht mehr anders
überlegen .«
    »Du bist wirklich ein Trost,
Danny Boyd !«
    »Warum stellen wir heute nachmittag nicht irgend etwas ganz Tolles an ?« schlug ich vor. »Wie zum Beispiel ein
bißchen frische Luft schnappen ?«
    »Ach ja, im Tarongah Park Zoo?« Sie hob den Kopf und sah mich mit plötzlich lebendig gewordenen
Augen an. »Da war ich seit meiner Schulzeit nicht mehr. Wir können die Fähre
vom Circular Quay nehmen. Gott, ich kann mich nicht
erinnern, wann ich zum letztenmal den Affen die
Erdnüsse weggegessen habe !«
    »Solange du nur nicht wieder
vergißt, deine Wäsche anzuziehen«, sagte ich streng. »Schließlich dürfen wir
die Elefanten nicht schockieren .«
     
    Als wir ins Penthouse zurückkehrten, war es sechs Uhr abends. Marcia verschwand sofort
unter die Dusche. Das schien auch mir eine gute Idee zu sein, deshalb strebte
ich dem Gästezimmer zu. Kurz darauf war ich bereit, den Bartender zu spielen,
prächtig ausstaffiert mit dem Lightweight-Anzug, den ich erst einmal getragen
hatte, und hoffte nur, daß die Gäste in meiner Bar nicht lange auf sich warten
lassen würden. Dann öffnete sich die Schlafzimmertür, und mein Gast erschien.
    Sie trug die Art Kostüm, in dem
ich mir immer die Haremsdame in Tausendundeiner Nacht vorgestellt hatte: Es
bestand hauptsächlich aus Silberkordeln, die sich um ihren Hals wanden, ein
volles Leibchen knapp über dem Busen hielten, ihren Nabel umkreisten und sich
schließlich auf der enganliegenden Hüfthose aus
Brokatjersey verloren, die sich um die Fußgelenke zu eleganter Fülle weitete.
Das Haar trug sie wieder wie an jenem ersten Abend in Hawaii — Schläfenfransen
weit ins Gesicht hineingebürstet und die ganze Fülle im Nacken
zusammengebunden, von wo aus sie ihr auf den Rücken hinabrieselte. Sie trug
Goldsandalen und einen einzigen, überdimensionalen Ohrring, der aus etwa einem
Dutzend winziger Silber- und Goldglöckchen bestand; er hing von ihrem rechten
Ohrläppchen herab und klingelte fröhlich, wenn sie den Kopf bewegte.
    »Miss Burgess«, begann ich, als
sie auf die Bar zuschritt, »Sie sind nicht bloß schön, Sie sind heute abend ausgesprochen umwerfend !«
    Ihre Wangen erröteten leicht.
»Danke, Danny. Es ist gedacht als kleiner Ausgleich zu den Erdnüssen und
trockenen Brötchen von heute nachmittag .«
    »Zur Feier dieses Abends
sollten wir einen ganz speziellen Cocktail erfinden«, schlug ich vor.
    »Und wie wär’s, wenn wir ihn Stinger nennen ?« Sie kippte fast
vom Hocker, so schüttelte sie sich vor irrem Gelächter.
    »Ach, wie wär’s, wenn wir uns
mit einem Daiquiri begnügten ?« schlug ich vor. »Von dem weiß ich wenigstens das Rezept .«
    »Prima.« Sie stützte die Arme
auf die Bar und sah mir erwartungsvoll zu, während ich den paar simplen
Verrichtungen nachging.
    »Die reinste Ambrosia!« Nach
dem ersten Schluck zog sie ein Gesicht.
    »Ja, Bartender haben ein hartes
Leben .« Ich zuckte die Schultern.
    »Worauf hast du denn heute abend Appetit, Danny ?« erkundigte sie sich. »Wohin möchtest du essen gehen ?«
    »Das ist alles schon erledigt«,
versicherte ich ihr. »Das Essen wird gegen acht Uhr gebracht. Und dazu eine
Flasche Champagner. Und wenn du bis dahin deinen Appetit nicht wiedergefunden
hast, rede ich im Leben kein Wort mehr mit dir .«
    »Das klingt ja direkt so, als
kämen wichtige Leute zum Dinner .«
    »Aber sicher — wir!«
    Das Menü war tadellos. Wir
speisten beim Licht eines silbernen Kandelabers, den die Firma aufmerksam zur Verfügung
stellte, und tranken den besten Champagner-Jahrgang, den Frankreich je gesehen
hatte. Zumindest schien es uns so. Etwa gegen Mitternacht beugte sich Marcia
vor und küßte mich sanft auf den Mund. »Das war ein einmalig schöner Tag,
Danny, einen schöneren werde ich nie erleben. Dank dir vielmals .«
    »Ohne dich wäre er nicht halb
so schön gewesen, Königin meines Herzens !«
    »Gleichfalls, edler Ritter!«
Sie kicherte ausgelassen. »Und du kannst bestimmt ein Sherryglas von einem
Zahnputzbecher unterscheiden ?«
    »So wie du Jacke von Hose«,
konterte ich.
    »Gute Nacht, Danny. Ich geh
jetzt schlafen .«
    »Und wieso kommst du auf die
Idee, daß du das alleine tust ?«
    »Nur einfach so, weil ich ein
bißchen müde bin. Die viele frische Luft heute nachmittag war ich gar nicht mehr gewohnt .«
    »Wenn’s nur die Luft ist, kann
ich ja die Klimaanlage abstellen .«
    »Tut mir leid .« Sie
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