Heiße Diamanten (German Edition)

schöne Frau eines reichen Mannes zu verführen. Und deshalb fügt er den Opfern mit seiner Masche doppelten Schaden zu. Carlo hat meine Klientin nicht nur beraubt, sondern auch noch ihre Ehe zerstört.”
    “Du sprichst von ,Opfern`. Gibt es noch andere außer dieser Frau?”
    “Ich habe mit vier Frauen gesprochen.”
    “Max, wenn alle Bescheid wissen und dieser Kerl so leicht zu finden ist, warum sitzt er dann nicht hinter Gittern?”
    Er schenkte ihr ein schwaches Lächeln. “Das ist ja das Problem. Die Polizei hat ihn natürlich überprüft – er stand sogar schon einmal vor Gericht. Aber er sagt, er sei es nicht gewesen, und niemand kann das Gegenteil beweisen. Das Frustrierendste ist, dass er zugibt, die Frauen verführt zu haben, aber von dem Schmuck will er nichts wissen. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, lebt der Kerl in einem miesen kleinen Apartment in der Nähe von Venice, westlich der Lincoln Avenue. Es ist schon x-mal durchsucht worden, und die Polizei hat nie etwas gefunden. Das Wertvollste, was dieser Kerl besitzt, sind sein Auto und die Sachen, die er trägt, wenn er sich in diesen teuren Clubs aufhält. Aber was immer er auch mit dem Schmuck macht, er versteht seine Spuren sehr gut zu verbergen. Er hat den vier Frauen, mit denen ich gesprochen habe, Schmuck im Wert von über drei Millionen Dollar gestohlen, aber es ist nicht der geringste Beweis dafür zu finden.”
    “Und hier kommen wir ins Spiel.”
    “Genau. Morgen früh werden wir in einer Villa in Beverly Hills einziehen, die einem Freund meiner Klientin gehört, einem hohen Tier aus der Filmbranche, der einen Monat lang verreist ist. Morgen Abend kommt Carlo Coletti zum Dinner zu uns, dann lade ich ihn ein, die Nacht bei uns zu verbringen, und die Sache kann beginnen.”
    Kimberly verschränkte die Arme vor der Brust. “Eine Frage. Wenn du nicht einmal wusstest, wer den Part deiner Frau übernehmen würde, konntest du dem Kerl doch nicht ihr Foto zeigen. Wie hast du ihn geködert ohne das?”
    Max sah ihr direkt in die Augen. “Indem ich ihm versicherte, meine Frau sei die schönste und aufregendste, der er in seinem ganzen Leben je begegnet sei.”
    Und ist sie das? hätte Kimberly jetzt gern gefragt. Sein Blick und seine Worte schnürten ihr die Kehle zu und lösten ein Ziehen zwischen ihren Schenkeln aus. Sie erhob sich, weil sie es plötzlich eilig hatte, die Besprechung zu beenden. “Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen müsste?”
    Auch Max erhob sich. “Nichts, was ich dir nicht morgen noch sagen könnte. Aber mach dich auf eins gefasst – der Kerl wird sich an dich ranschmeißen, sobald er dich gesehen hat. Und wenn du sexy Kleider hast, dann bring sie mit. Wir wollen dich ja nicht … unwillig erscheinen lassen.”
    “Sexy Kleider”, murmelte sie zerstreut, weil sie noch immer an das Erste dachte, was er gesagt hatte: “Der Kerl wird sich an dich ranschmeißen.” Der Falsche, dachte sie sehnsüchtig. Um sich dann im Stillen dafür zu verfluchen, dass sie auf diese Art an Max dachte.
    “So etwas wie das, was du gerade anhast”, fügte er hinzu.
    Sie schaute an sich hinab, weil ihr nicht bewusst gewesen war, dass das schlichte blaue Kleid in die Kategorie “sexy” passte. “Wie das hier?”
    Max nickte. “Bei Franks Party sah ich dich von hinten. Selbst ohne dein Gesicht gesehen zu haben, fand ich, dass du die aufregendste Frau im ganzen Raum warst.”
    Trotz seiner anzüglichen Worte verriet seine Stimme nicht die kleinste Emotion. Deshalb wandte Kimberly sich ab, als sie sich erröten spürte. Sie ging durch den Raum zum Kamin hinüber und betrachtete die Fotos auf dem Sims, um die Unruhe, die sie erfasste, zu verbergen. Welches zeigte Julie? Ein genauerer Blick verriet, dass keins davon Julie darstellen konnte. Sie sah zwei Aufnahmen seiner Eltern – ein älteres und ein neueres – und ein Bild von Max mit seinen drei Brüdern. Aber das Betrachten dieser Fotos vermochte auch nicht ihre Nervosität zu lindern. Sie war sich nach wie vor mit jeder Faser ihres Körpers seiner Gegenwart bewusst.
    “Ich rufe dir ein Taxi”, verkündete Max hinter ihr, aber sie drehte sich immer noch nicht um. Er sollte nicht sehen, welche Wirkung seine Bemerkung über ihre Schönheit auf sie hatte.
    Ein paar Minuten später kündigte ein Hupen draußen die Ankunft eines Taxis an, was Kimberly sehr erleichterte. Rasch griff sie nach Tasche und Schal, eilte zur Wohnungstür und riss sie auf.
    “Versuch dich ein