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Heiß umschwärmt

Heiß umschwärmt

Titel: Heiß umschwärmt
Autoren: Meagan McKinney
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angeht?” Sie wusste nicht, worauf er hinauswollte.
    “Wenn Sie Kinder haben, verstehe ich, dass Sie vielleicht nicht im Ranchhaus wohnen wollen. Ich kann Ihnen stattdessen einen Bungalow geben …”
    Kirsten lachte und schüttelte den Kopf. “Danke für das Angebot, aber das einzige Kind, das ich habe, ist meine elfjährige Schwester Carrie.” Und eine Mutter, die nach einer erfolgreichen Chemotherapie noch immer schwach ist, fügte sie in Gedanken hinzu.
    “Ich mag Kinder.” In Seths Gesicht waren jetzt keinerlei Gefühle zu erkennen.
    “Stammen Sie aus einer großen Familie?” Kirsten fand, dass diese Frage passend und überhaupt nicht ungehörig war.
    Es überraschte sie, als Seth lachte. “Ich war ein Einzelkind und wurde – wenn man das so bezeichnen kann – nur von meiner Mutter aufgezogen.”
    “Meine Eltern sind auch geschieden.” Kirsten blickte zu den schneebedeckten Bergspitzen hinüber.
    “Meine Eltern haben sich nicht scheiden lassen. Das wäre viel zu ehrlich gewesen.” Seth warf Kirsten einen durchdringenden Blick zu. “Mein Vater war ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er hatte keinen Anteil an unserem Leben, weil er immer fort war und auch ohne uns viel zu viel Spaß hatte.”
    “Das tut mir leid.” Kirsten streichelte Sterlings schwarz-weiße Mähne, als wäre das ein Trost. “Aber wenigstens war Ihre Mutter für Sie da.”
    Das schien Seth zu amüsieren. “Kennen Sie den alten Witz über das Ehepaar, das in ein Restaurant geht? Der Mann sieht dort eine andere Frau und küsst sie ausgiebig auf den Mund.”
    Kirsten schüttelte den Kopf.
    Seth erzählte weiter. “Na ja, als das Paar sich dann hinsetzt, fragt die Ehefrau ihren Mann, wer denn diese andere Frau ist, und er antwortet, das wäre seine Geliebte. Die Ehefrau ist wütend und verlangt die Scheidung, aber ihr Mann erklärt ihr, dass sie bei einer Scheidung auch die Häuser in Aspen und auf St. Thomas verliert, nicht mehr in Boca Raton einkaufen kann und so weiter.”
    Seth grinste und drehte Noir so herum, dass er Kirsten besser ansehen konnte. “Der Witz endet damit, dass die Frau den Mund hält, was eine Scheidung angeht. Dann sehen sie, wie ein anderes Ehepaar das Restaurant betritt, und dieser Mann geht ebenfalls zu einer Frau, die nicht seine ist, und küsst sie. Daraufhin fragt die erste Frau ihren Mann, wer denn diese Frau ist, und ihr Mann erklärt ihr, das wäre die Geliebte dieses anderen Mannes.”
    Seth machte eine lange Pause, um eine bessere Wirkung zu erzielen.
    Dann kam er zur Pointe. “Da meint die Frau: 'Also, unsere Geliebte ist aber schöner'.”
    Kirsten ritt schweigend weiter. Sie war nicht sicher, ob sie lachen oder weinen sollte. Der Witz war schrecklich, und Seth meinte damit offensichtlich, dass seine Mutter mehr am Einkaufen interessiert gewesen war als an ihrem Sohn.
    Seth wendete und ritt weiter den Bergpfad entlang, “Ja, sehen Sie, eine Scheidung ist manchmal wesentlich ehrlicher.”
    Sie ritten lange Zeit schweigend weiter, jeder in seine eigenen Gedanken versunken.
    Doch schließlich wurde es Kirsten zu still. “Hey, wollen Sie sehen, wo ich damals der Grizzlybärin begegnet bin?”
    Seth drehte sich zu ihr um und nickte.
    Also bogen sie an einer Weggabelung in Richtung des Baches ab.
    Sobald sie den Bach erreicht hatten, saß Kirsten ab und band Sterling fest. Seth tat das Gleiche mit seinem Hengst.
    “Ich denke, es war da unten. Wollen Sie es immer noch sehen? Wir werden ein ganzes Stück laufen müssen.” Sie blickte zu ihm auf.
    Da sie jetzt keine hohen Absätze trug, fiel ihr erst richtig auf, wie groß Seth war. Er ragte weit über sie hinaus, und da er sie sowieso schon immer mit seinen düsteren, intensiven Blicken einschüchterte, fand sie es wirklich nicht nötig, auch noch durch seine Größe daran erinnert zu werden, dass er viel stärker war als sie.
    “Für mich ist das kein Problem, aber der Weg ist ziemlich steinig. Ist das okay für Sie?”
    Sie lachte. “Hey, dies ist die Gegend, in der ich als Kind gelebt habe. Ich könnte mich hier mit verbundenen Augen zurechtfinden.”
    “Dann zeigen Sie mir die Stelle.”
    Sie sah ihn ein zweites Mal an, um festzustellen, ob es wirklich das war, was er wollte, dann wanderte sie am Bach entlang, bis Gestrüpp den Weg versperrte und sie gezwungen war, in den Bach zu steigen.
    Seth blieb in seinen Cowboystiefeln direkt hinter ihr.
    “Es ist nicht mehr weit, glaube ich.” Kirsten kaute auf ihrer Unterlippe herum. “Allerdings
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