Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)
Autoren: Thilo
Vom Netzwerk:
die Zauberprüfung am Mittwoch. Und Sie wissen doch, wie schwer es ihr fällt, sich zu konzentrieren.“
    Das wirkte. Fortunea Tautropf nickte verständnisvoll. Sie wusste beides zu schätzen, Nellys Fleiß und meine Rücksichtnahme. Sie strich mir ein letztes Mal über die Haare und wandte sich zum Gehen.
    Ich dachte schon, ich sei noch mal davongekommen, aber dann legte Nelly los.

    „Feen und Elfen werden dir immer helfen,
    denn wir sind …
    denn wir sind …
    wir sind einmalig, elfenbeinig, oberfeenstark!“
    Diesen nicht allzu intelligenten Liedtext schmetterte Nelly in der Lautstärke eines Überschall-Düsenjägers. Dazu quietschten die Sprungfedern ihres Bettes.
    „Sie … sie kann sich am besten auf Zauberrezepte konzentrieren, wenn sie singt …“, stotterte ich mit hochrotem Kopf.
    Fortunea nickte. „Und dabei muss sie auf dem Bett hüpfen – ich weiß schon.“ Sie sah mir tief in die Augen. „Dann wird sie die Prüfung ja sicher als Klassenbeste bestehen.“

Ich sah Fortunea Tautropf hinterher und zählte langsam bis siebenunddreißig. Sonst wäre ich vor Wut geplatzt.
    „Mogatta sesamee!“ , zischte ich grimmig, als ich mit dem Zählen fertig war, und die Tür zu unserem Zimmer schwang wie von alleine auf.
    Ein ziemlich nützlicher Zauberspruch, wenn man einen schweren Koffer trägt. Aber auch, wenn man so sauer ist, dass einem die Hände zittern.
    „Musst du ausgerechnet auf dem Bett herumspringen, wenn Frau Tautropf mich zu meinem Zimmer bringt?“, motzte ich los.
    Nelly hüpfte auf und ab, zwinkerte mir fröhlich zu und sang: „… wir sind einmalig, elfenbeinig, oberfeenstark!“ Bei „oberfeenstark“ zeigte sie auf mich.

    Mal ehrlich, wäre euer Herz da nicht auch geschmolzen? Meins wurde weich wie Eis in der Sonne und alle Wut zerrann.
    Ich schob meinen Koffer unter den Schreibtisch, stieg über eine umgekrempelte Jeans und schon war ich an der Seite meiner besten Feenfreundin.
    „… wir sind einmalig, elfenbeinig, oberfeenstark!“ , grölte ich mit.
    Wir fassten uns an den Händen, drehten uns im Kreis und quietschten vor Vergnügen wie die Ferkel. Bloß weil wir uns nach zwei unendlich langen Tagen endlich wiederhatten.
    Unnötig zu sagen, dass Nelly alle sechs Strophen des Songs viermal zum Besten gab. Ich kannte nur den Refrain. Völlig außer Atem torkelte ich auf meine eigene Matratze und knallte mich der Länge nach hin.
    Mir fiel auf, dass unsere Tür noch immer sperrangelweit offen stand. Drei Mädchen aus der zweiten Klasse starrten ungläubig herein. Und Clara, eine Fee aus meiner Klasse, schüttelte lachend den Kopf.
    „Warum veranstalten wir nicht eine kleine Wiedersehensparty?“, schlug ich vor.
    Nelly nickte nur, sie musste sich auf den komplizierten Text konzentrieren.
    Also rollte ich mich an die Wand und morste: Party bei uns – kommt in zwei Sekunden.
    Kimi und Mia haben das Zimmer neben uns. Es dauerte sogar nur null Komma acht Sekunden, bis sie im Türrahmen auftauchten.
    „Da sind wir!“, verkündete Kimi freudestrahlend. Natürlich umarmten wir uns. So machen das Freundinnen eben. Dann sahen die beiden zu Nelly hoch.
    „… wir sind einmalig, elfenbeinig, oberfeenstark!“ , sang sie gerade zum etwa sechsundachtzigsten Mal.
    „Wow!“, entfuhr es Kimi. „Du klingst ja wie Elli Elfenbein höchstpersönlich.“
    Jetzt kapierte ich endlich Nellys Begeisterung. Das Lied war sicher der neuste Hit ihres Lieblingsstars. Elli Elfenbein, eine junge Elfe, die immer in hautengen Glitzerkostümen auf die Bühne trat. Das Poster über Nellys Bett zeigte die Sängerin beinahe in Lebensgröße.
    „Ja!“, schnaufte Nelly. Dann hatte auch sie vorerst genug. Oder lag es an dem Honigtaujoghurt, den Mia mitbrachte?
    Später rührten wir noch eine große Schüssel Waldmeisterbowle an. Clara kam hinzu und wir tranken die ganzen drei Liter, bis es in unseren Bäuchen kribbelte wie in einem Ameisenhaufen.
    „Ich freu mich schon so auf unseren Ausflug am Donnerstag.“ Nelly strahlte bis über ihre beiden spitzen Ohren. „Angeblich wird Elli Elfenbein auf dem Fest singen!“
    Der Ausflug! Wie hatte ich den vergessen können? Am Donnerstag wollten wir mit dem halben Internat zu einer Waldwiese wandern. Dort gab es Stände mit Essen und Trinken. Zwerge und Elfen, die ihre Handwerkskünste zeigten, und eine Bühne, auf der wohl auch Elli Elfenbein auftreten würde.
    Nelly klatschte vor Vorfreude in die Hände. „Und ich, meine Lieben, werde zu ihr auf die Bühne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher