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Heart Beat

Heart Beat

Titel: Heart Beat
Autoren: Eliza Jones
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bedeutungsschwere Stille über sie, da begann Erins Handy erneut zu läuten, und sie machte sich von ihm los. Energisch wischte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln und sah auf das Telefon, dessen Display hell leuchtete.
    Selena. Die Frau ihres Dads rief an.
    »Hallo?« Erin lauschte. Dabei wurde ihr Ausdruck immer panischer. »Wie schlimm ist es?« Ihrem Blick nach zu urteilen, befürchtete Cole Schlimmstes. »Okay … Ja, ich bin unterwegs.«
    Sie ließ ihre Hand sinken, und das Handy fiel beinah geräuschlos auf den Teppichboden. Als sie sprach, blickte sie durch ihn hindurch. »Mein Dad. Er liegt im Krankenhaus. Sie haben einen Hirntumor festgestellt. Vermutlich wird er die Nacht nicht überleben.«
    Verdammte Scheiße. »Gott, Erin, es tut mir leid.«
    Ungelenk rappelte sie sich auf. »Ich muss zu ihm, Cole.«
    »Natürlich musst du das. Ich begleite dich.«

17. Kapitel
    Als sie das Krankenhaus endlich erreichten, erwartete Selena sie an der Rezeption. Wortlos nahm die kleine Brünette Erin in die Arme, die die Begrüßung stocksteif über sich ergehen ließ. Die gesamte Fahrt über hatte sie nicht gesprochen. Sie hatte auch nicht geweint. Nur stumm gelitten, während Cole verzweifelt nach Worten suchte, damit Erin sich besser fühlte. Er hatte nicht eines gefunden.
    »Kann ich ihn sehen?«, bat Erin.
    Selena wirkte nicht halb so gefasst, gab sich jedoch sichtlich Mühe, nicht vor ihrer Stieftochter zusammenzubrechen. »Natürlich, Schatz. Er wartet auf dich.«
    Erin nickte, dann suchte sie nach Coles Blick. »Könntest du … Wäre es ein Problem für dich, mich zu begleiten?«
    »Absolut nicht.« Nicht, wenn er ihr damit helfen konnte, die nächsten Stunden zu bewältigen. Er würde diese Nacht mit ihr zusammen durchstehen. Und auch die, die darauf folgten.
    Selena beschrieb ihnen den Weg und blieb allein im Wartezimmer zurück, um Erin Zeit mit ihrem Dad zu geben. Zwei Stockwerke höher erreichten sie sein Krankenzimmer, und Erin klopfte zögerlich an, ehe sie eintraten.
    Der Anblick ihres Vaters traf Cole unvorbereitet, wie ein Schlag mitten ins Gesicht.
    Harry lag allein in dem großen Raum auf einem schmalen Krankenhausbett. Unzählige Schläuche führten aus seiner Nase und von seiner Brust zu einem Gerät, das seine Vitalfunktionen maß. Es war ihm eine Leitung gelegt worden, die seine rechte Armbeuge mit dem Tropf verband, der über ihm hing und eine klare Flüssigkeit in seine Venen leitete. Seine Augen waren glasig, sein Gesicht aufgedunsen und ebenso bleich wie Erins, doch als er seine Tochter erblickte, erhellte sich seine Miene.
    »Hallo, Mäuschen.« Harry bemerkte ihr Entsetzen, und sein Lächeln verrutschte. »Sieht schlimmer aus, als es ist, glaub mir. Komm her.«
    Erin rang sichtlich um Fassung, doch als ihr Dad die Hand nach ihr ausstreckte, konnte sie die Schluchzer nicht länger zurückhalten. Leise weinend brach sie auf der Brust ihres Vaters zusammen.
    Es zerriss Cole innerlich, sie so zu sehen. Zugleich hatte er sich noch nie so verloren und hilflos gefühlt. Er wusste nicht, was er tun, wie er helfen konnte, also stand er mit diesem gewaltigen Kloß im Hals da, während für Erin eine Welt zusammenbrach.
    Liebevoll strich ihr Vater durch ihr Haar und wartete geduldig, bis sie sich einigermaßen gesammelt hatte. »Es tut mir leid, Erin.«
    »Was denn, Dad? Dass du sterben wirst? Dass dieser Tumor dein Hirn zerfrisst?«, fragte sie und drängte einen weiteren Schluchzer zurück. »Kann man denn gar nichts tun, Dad? Nichts?«
    »Es ist zu spät, Mäuschen.«
    »Es kann nicht zu spät sein! Du hast es doch heute erst erfahren«, rief sie voller Verzweiflung. »Wir werden die Meinung anderer Ärzte einholen, Dad. Dich in ein besseres Krankenhaus bringen. Alles tun, damit du wieder gesund wirst.«
    »Der Tumor ist zu groß, um ihn zu entfernen. Ein Versuch wäre vor Wochen bereits gescheitert. Es gibt keine andere Möglichkeit. Keine Alternative.«
    »Du wusstest es die ganze Zeit?«, flüsterte sie bestürzt und ballte ihre Hände zu Fäusten, wie um ihre Gefühle abzuleiten. »Warum hast du denn nichts gesagt?«
    »Weil ich … Es tut mir leid, ich wollte dich damit nicht belasten.«
    »Mich belasten? Mein Vater stirbt, und du wolltest mich nicht belasten?«
    »Es tut mir leid, Erin«, wiederholte er und fasste nach ihrer Hand. »Ich habe … Ich habe in meinem Leben unglaublich viele Fehler gemacht. Früher schon, als du noch klein warst. Bitte verzeih mir, und versuch, mich zu
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