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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Chris Knopf
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Erlös, beinah 300 000  Dollar, auf ein unter Evelyns Namen laufendes Konto.
    Zwei Tage später überwies Evelyn 250 000  Dollar an Gerry Charles, und am Tag danach schickte er alle Freigabe-Informationen, womit das Geschäft perfekt war.
    Jetzt verfügte ich über eine ansehnliche Menge Geld, das absolut nicht zurückverfolgt werden konnte und mir im Bedarfsfall jederzeit zur Verfügung stand.
    Die Sache war geritzt.

Kapitel 3
    D etective Mike Maddox war wesentlich jünger, als ich von einem Polizisten in Zivil erwartet hätte. Zu meiner Überraschung erfuhr ich, dass er einen College-Abschluss hatte und im Abendstudium im dritten Jahr Jura studierte. Der kleine, gepflegte Afroamerikaner im dreiteiligen Anzug, der seiner zierlichen Gestalt schmeichelte, wirkte eher wie einer von Florencias Versicherungsagenten als wie ein Detective des Stamford Police Departments.
    Er stellte sich vor, gab mir die Hand und nahm auf dem Besucherstuhl Platz. Bei sich hatte er einen Block und ein kleines Aufnahmegerät. Er drückte auf Aufnahme und hielt es hoch.
    »Haben Sie etwas dagegen?«, fragte er. »So kann mir nichts entgehen.«
    »Nein, absolut nicht«, erwiderte ich.
    »Vorab möchte ich Ihnen sagen, wie leid mir Ihr Verlust tut. Ich weiß, dass dies schwierig für Sie ist, und entschuldige mich schon jetzt für die emotionale Belastung, die das Gespräch bedeutet. Aber ich bin sicher, dass Ihnen an der Lösung des Falls ebenso gelegen ist wie mir.«
    »Vermutlich mehr«, sagte ich.
    »Selbstverständlich. Erzählen Sie mir, was passiert ist. Alles, woran Sie sich erinnern.«
    Also tat ich, worum er mich bat. Seitdem ich wieder bei Bewusstsein war, hatte ich mir den Vorfall immer wieder durch den Kopf gehen lassen, mich bemüht, mir jedes einzelne Detail ins Gedächtnis zu rufen. Nicht dass ich meiner Erinnerung traute. Ich wusste aus unzähligen Recherchegesprächen, wie unzuverlässig das Gedächtnis ist. Der Verstand verfügt über eine Vielzahl von Speicher- und Aufrufmechanismen, die sämtlich auf ihre Weise unvollkommen sind, selbst wenn keine Kugel das Gehirn durchschlagen hat.
    »Sie wissen demnach nicht, was auf dem Blatt stand, das der Verdächtige Ihrer Frau gab?«
    »Nein. Aber ich glaube, es war eine Art Formular – fünf Fragen, die sie beantworten musste. Er sagte, er würde die Antwort auf eine der Fragen kennen und dass sie nur eine Chance von eins zu fünf hätte zu erraten, welche. Eine einfache Absicherung, damit sie korrekt antwortete.«
    »Ist Ihre Frau vorher irgendwie verändert gewesen? War sie sie selbst, verhielt sie sich normal?«
    »Ja. Ich hätte gewusst, wenn etwas Wichtiges sie beschäftigt hätte. Ich weiß, dass jeder meint, seinen Partner so gut zu kennen, aber ich bin fest davon überzeugt.«
    »Sie haben also kein Motiv?«, hakte Maddox nach.
    »Nein. Und Sie?«, fragte ich. »Wie lautet die offizielle Theorie? Kommt Ihnen der Kerl irgendwie bekannt vor?«
    Maddox’ Miene blieb unverändert freundlich und hilfsbereit, aber er zögerte, bevor er antwortete.
    »Bei der Beschreibung des Verdächtigen klingelt nichts, zumindest nicht bei mir, aber er ist mit Sicherheit ein Auftragskiller. Kappe und Sonnenbrille, die Art der Waffe, der absolut saubere Tatort – Patronen und Hülsen wurden entfernt –, alle Anzeichen sprechen dafür. Der SUV wird auch keine Ergebnisse bringen. Er ist mit Sicherheit gestohlen worden und mittlerweile verschrottet. Ich glaube, dass Ihre Frau etwas wusste oder besaß, gesehen oder getan hat, was dazu führte. Es muss nicht einmal Absicht gewesen sein oder ungesetzlich, aber in den Augen von Menschen außerhalb des Gesetzes offensichtlich doch.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, was das sein könnte?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Da Sie im Koma lagen, ist die Firma Ihrer Frau in der Obhut Ihrer Schwester. Miss Cathcart und ihr Rechtsbeistand sind äußerst kooperativ gewesen. Wir haben alle Angestellten und jeden außerhalb der Agentur, der etwas wissen könnte, intensiv befragt und absolut nichts herausgefunden. Buchprüfer der State Police haben die Unterlagen der letzten drei Jahre kontrolliert, nichts. Ihre Frau hat eine sehr saubere und professionelle Firma geführt.«
    »Das überrascht mich nicht«, entgegnete ich.
    »Über Ihr Geschäft wissen wir im Gegensatz dazu sehr wenig, weil Miss Cathcart uns den Zugang zu Ihren Unterlagen verweigert hat. Sie hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Sie uns diese Erlaubnis irgendwann selbst
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