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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: Maggie Shayne
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Männern schon früher zu tun. Ich erkenne sie, wenn ich sie vor mir habe.”
    Barbara legte den Kopf schief. “Du redest gerade über deinen Ex?”
    “Die beiden sind sich so ähnlich, dass es schwer ist, sie nicht zu vergleichen.”
    “Was hat dir dieser Kerl überhaupt angetan? Seit du hierher gezogen bist, hast du noch nie darüber geredet. Dabei kannst du dir doch denken, dass ich vor Neugier sterbe.”
    Kiley strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und schnappte sich ihre Umhängetasche vom Schreibtisch. “Ich muss los und ein Thema für meine Kolumne finden. Ich habe eine gestrenge Chefin, die mir bei lebendigem Leib die Haut abzieht, wenn ich das nicht tue.” Sie zwinkerte Barbara zu und marschierte an ihr vorbei aus dem Büro.
    Kiley ging über den Parkplatz und versuchte, sich von der bereits tief stehenden Oktobersonne ein wenig aufheitern zu lassen. Sie atmete den Duft der welken Blätter ein, spürte den herbstlichen Wind auf der Haut und sagte sich, dass die Alarmanlage bestimmt fertig installiert sein würde, wenn sie heute Abend ins Bett ging, und dass alles gut war.
    Nachdem sie bei ihrem Wagen angelangt war, strich sie mit einer Hand über den warmen Kotflügel. “Lust auf einen Ausflug, Lana?”
    Das Auto stand da, schweigend und bereit. Ihre treue Gefährtin. Der Buick war um Längen besser als der Porsche, den sie früher gefahren war. Lana hatte
Charakter
. Kiley sperrte die Fahrertür auf, warf einen prüfenden Blick auf die Rücksitze und stieg ein. Dann fuhr sie in die Stadt, um im Park zu Mittag zu essen, wie sie es jeden Tag tat, wenn das Wetter es erlaubte. Die Leute wussten, wo sie zu finden war. Bis jetzt hatte sie das immer für eine gute Sache gehalten.
    Jetzt allerdings sollte sie das Ganze vielleicht noch einmal überdenken.
    Egal, sie brauchte einen Tipp, und das hier war ihre größte Chance, ihn zu kriegen. Sie ging zur Hot-Dog-Bude an der Ecke.
    “Hi, Bernie. Bitte das Übliche.”
    Lächelnd begann der kräftige, muskulöse und komplett kahle Verkäufer ihren Hot Dog “mit allem” zuzubereiten. “Ich habe gehört, dass bei dir gestern Abend eingebrochen wurde”, sagte er, während er eine großzügige Portion Sauerkraut in das Brötchen klatschte.
    Ihre Augenbrauen schossen nach oben. “Wo hast du das gehört?”
    “Irgendwo aufgeschnappt.”
    Bernies Sohn arbeitete bei der örtlichen Polizei. Doch Kiley hielt ihn nicht für jemanden, der Tratsch und Klatsch unter die Leute brachte. Es war eine kleine Stadt. Jeder wusste alles über jeden.
    “Es geht dir also gut?”
    “Klar. Heute Abend wird bei mir zu Hause eine ganz moderne Alarmanlage installiert.”
    “Sehr gut.” Er steckte ihren Hot Dog in eine kleine Papptüte, legte ihn beiseite und nahm eine Cola light aus seiner Kühlvitrine. “Drei neunundfünfzig, wie immer.”
    “Sie schob einen 5-Dollarschein über seinen glänzenden Tresen. “Der Rest ist für dich, wie immer.” Sie nahm Hot Dog und Getränk und schickte sich an zu gehen.
    “Du bist dir also sicher, dass es jemand war, der eingebrochen ist. Nicht jemand, der schon da war?”
    Sie drehte sich wieder um und sah Bernie an. “Was meinst du? Außer mir war niemand da.”
    “Ja, schon, aber du weißt doch, was man sich über dieses Haus erzählt. Es hat eine Geschichte.”
    Sie blinzelte drei Mal. “Was denn für eine Geschichte?”
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich: Plötzlich sah er … anders aus.
    Beunruhigt und fast so, als würde er seine Worte bereuen. “Ich, äh, ich habe angenommen, du weißt es. Andererseits ist es schon lange her, und du bist ja erst seit einem Jahr in der Stadt.”
    “Zwei Jahre”, korrigierte sie. “Und ich wohne erst seit ein paar Tagen in diesem Haus, Bernie. Wenn es also etwas gibt, was ich wissen sollte, wäre ich dir dankbar, wenn du es mir sagst.”
    Nun schmunzelte er plötzlich und winkte ab. “Ich ziehe dich doch bloß auf, Süße. Du weißt doch, diese Stadt ist voller Geistergeschichten.”
    “Es gibt Geistergeschichten über mein Haus?”
    “Ich sagte doch, ich hab nur Spaß gemacht. Und jetzt geh und genieße deinen Hot Dog.”
    Aus Bernie war also nichts herauszukriegen. Nicht, dass ein Geist irgendetwas mit dem zu tun hatte, was gestern Abend in ihrem Haus passiert war. Auch wenn ihr Magen sich bei dem Gedanken zusammenzog, und auch wenn sie sich selbst immer wieder fragte, ob nicht vielleicht doch etwas Übersinnliches im Spiel sein könnte. Aber falls es etwas gab, was sie über das
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